Mittwoch, 8. Juli 2009

Gigathlon 2009

Spirit des Gigathlons
Die vielen Eindrücke vom Gigathlon lassen sich nur schwer beschreiben und es würde Stunden dauern bis alles erzählt ist. Vielleicht konnten die tollen Fernseheberichte den Spirit etwas vermitteln.
Im Vordergrund des Gigathlon stehen nicht die Einzelleistungen sondern das ganze Team. Diese Erkenntnis scheint banal, ist naheliegend und wirkt nicht besonders geistreich. Wer den Teamgeist am Gigathlon aber live erlebt hat, weiss da steckt wesentlich mehr dahinter. Es zählt nicht nur der einzelne Athlet der im Augenblick den Zeitmesschip trägt, sondern das Team ist während den ganzen drei Tagen gefordert. Wer nicht im Einsatz ist, übernimmt Betreuerdiente oder fährt als Chauffeur zur nächsten Wechselzone. Man hilft sich gegenseitig.

Für mich begann das besondere Abenteuer bereits mit dem aufstellen des Zeltes. Ich bin nicht der geborene Camper und fürs Draussen übernachten zu kompliziert. Trotzdem habe ich mich gefreut im faszinierenden Zeltenmeer zu übernachten. Es waren bestimmt ein paar Hundert Zelten, in gleichem Abstand aufgestellt und von oben wie ein rotes Meer aussehend. Letztendlich war die Übernachtung halb so wild. Ich habe den harten Boden ohne blaue Flecken überlebt und auch der Regen ist nicht im erwarteten Ausmass vom Himmel gefallen (Denkt mal an das Openair St. Gallen).

Unser Team
von links
• Rennvelo: Marco Della Ducata (der Teamkapitän)
• Schwimmen: Yvonne Sonneborn
• Joggen: ich
• Bike: Damian Perrin
• Inline: Katharina Herzog



Meine Laufstecken

Der Freitag war zum Angewöhnen noch ohne Zeitmessung und die sechs Kilometer liefen sich entsprechend locker. Aber schon da musste ich in den Steigungen anstehen und konnte den Gänsemarsch nur mühsam überholen.

Am Samstag ging es dann richtig zur Sache. Schon bei den Angaben zur Laufstrecke hat man das Gefühl, dass jemand einen Kommafehler gemacht hat: 12 km und 1400 Höhenmeter. Das ist steil – sehr steil. Die ersten zwei Kilometer noch flach, wird es immer steiler und bereits ab der Steckenhälfte kann über längere Passagen nicht mehr gelaufen sondern es muss geklettert werden. Besonders schwierig waren die nassen und rutschigen Abschnitte, die für meine Strassenschuhe einfach zu viel waren. Der Blick nach oben, immer wieder das gleiche Bild: Gigathleten aufgereiht wie eine Perlenkette auf dem schmalen steilen Pfad. Zum Glück war ich unter den ersten, die oben angekommen sind und konnte ohne langes Warten die erste Gondel für runter zur Wechselzone nehmen (die Zeit wurde hier angehalten). Später mussten die Läufer bis 1 ½ Stunden auf die Talfahrt warten.
Den ersten Tag beendeten wir auf dem 16. Rang. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich das nie erwartet.

Die Stecke am Sonntag war auf dem Papier viel flacher als der vordere Tag, hatte es aber den noch in sich. Ich war als letzter von unserem Team an der Reihe und konnte am Morgen noch Helferdienste für meine Freunde leisten. Es war spannend auch die anderen im Einsatz zu sehen. Vor allem die Schwimmdisziplin von Yvonne hatte ich vorher noch nie live verfolgen können.

Mein Part, die Laufstrecke konnte ich bereits in einer Toppposition in Angriff nehmen. Unser Team hatte gute Zeiten vorgelegt und vor allem Damian hat wahnsinnig Gas gegeben.
Meine Strategie für die Schlussetappe war ebenfalls klar: „alles geben“. Schnell ins Rennen gestartet überholte ich bereits nach sechs Kilometer ein erstes, vor uns liegendes Team. Dafür wurden die letzten Kilometer ganz schön hart. Auch das Bergab Laufen hat mir stark zugesetzt. Normalerweise kann man es einfach ziehen lassen. Hier ging es so steil bergab, dass massiv gebremst werden musste. Ich wählte „aus Zeitgründen“ die etwas schnellere Art in dem ich über den Vorfuss bremste, dafür sind meine Zehen jetzt ziemlich angeschlagen und es wird wohl wieder ein Zehennagel verloren gehen.

Unser Resultat
Yeah! wir, das Stöckli Swiss Sports Team sind auf dem guten 13. Rang von 836 Teams klassiert

Rangliste

Die Woche nach dem Gigathlon brauche ich dringende für die Erholung. Ich bin immer noch tot müde und meine Hüfte resp. der Piriformis-Muskel im Gesäss schmerzt auch noch. Ich werde möglichst keinen Meter laufen damit ich bald schmerzfrei für den Jungfrau-Marathon trainieren kann.

Gigathletische Grüsse

Martin

Donnerstag, 2. Juli 2009

Startbereit für den Gigathlon

Drei Set Laufkleider, vier Paar Schuhe, Riegel, Energiedrinks und natürlich der Schlafsack sind in der Tasche und ich bin bereit für den Gigathlon. Auch wenn man immer hört, fürs Laufen braucht es kein grosses Equipment, musste ich mit den aktuellen Wetterprognosen doch recht viel Material einpacken. Es sind bis 30 Grad vorausgesagt, es kann aber auch Gewitter geben und am Ziel auf dem hohen Kasten kann es bei der Höhe auch schon wieder kühl sein (ich habe Kappe und Handschuhe eingepackt - im Ernst! New York lässt grüssen ;-) ).

Gesundheitlich habe ich mich recht gut erholt. Die Schmerzen in der Hüft sind nahe zu weg und die Muskelverhärtung im anderen Bein massiere ich täglich und sollte, wenn alles gut geht auch halten.  Die Form selber stimmt und ich darf ja mit einem tollen Murilauf-Ergebnis in der Tasche an den Start gehen. 

Stöckli Swiss Sports
Unser Team heisst Stöckli Swiss Sports (habe es auch erst vor fünf Minuten gesehen). Dass heisst unser Teamkapitän hat doch noch ein Sponsor für unser super Team überzeugen können. Mal schauen, vielleicht gibt es ja ein paar Skis oder ein schönes Velo. Stöckli Laufschuhe gibt es ja noch nicht (nicht so ernst gemeint).

keine persönliche Berichterstattung
Leider musste ich zuerst wichtigere Dinge erledigen und hatte keine Zeit mir die technische Infrastruktur aufzubauen, damit ich direkt - quasi Live - vom Gigathlon berichten kann. Ich werde also in der nächsten Woche über die Erfahrungen und Ergebnisse schreiben können. Selbstverständlich kann der Gigathlon auch auf der offiziellen Homepage verfolgt werden:

www.gigathlon.ch

Nun muss ich ab ins Bett damit ich morgen schön fit bin.

Sportliche Grüsse

Martin