Donnerstag, 29. April 2010

Pechswoche

Vor dem Marathon fühlte ich mich noch absolut super. Nirgends ein Wehwehchen oder sonst ein Leiden. Während dieser Woche sammle ich richtiggehend neue Blessuren.
  • vom langen Herumstehen in Zürich, habe ich beim rechten Fuss immer noch das taube Gefühl in den Zehen.
  • Während dem lockeren Mittagstraining am Dienstag hatte ich aus heiterem Himmel, ohne irgendwelche Belastung, auf einmal anhaltende Schmerzen in der rechten Hüft.
  • Am Dienstagabend-Training auf der holperigen Bahn holte ich mir eine grosse Blase am linken Fuss.
  • Auch von der holperigen Bahn, schmerzt der zweit kleinste Zehen und er könnte sich noch schwarz verfärbt. Da spürt man bei jedem Schritt, dass auch die kleinen Zehen eine wichtige Funktion haben.
  • Ebenfalls seit dem Dienstagtraining schmerzt wieder der linke Hüftbeuger hartnäckig. Vermutlich etwas gezerrt vom "zu schnellen Laufen" ;-)
  • Am Mittwoch morgen hatte ich einen kleinen Auffahrunfall mit dem Töff. Nichts gebrochen, aber das linke Knie und das Fussgelenk haben grosse Schnürfugen. Das linke Bein ist geprellt und die Moral und die Motivation wieder auf ein Motorrad zusteigen ist absolut im Keller.
Also "Painpoints" vom linken Fuss über die Hüft zum Becken und wieder über die Hüft runter zum rechten Fuss. Rundum sozusagen. Im Moment bin ich vermutlich einer der besseren Kunden von Perskindol. Nun, die Hoffnung stirbt als letztes. Der Töffunfall könnte viel schlimmer gewesen sein und bis zum GP von Bern sollte alle Schmerzstellen beseitigt sein. Aber bitte keine neuen Painpoints mehr, ich habe noch genügend davon.

Liebe Grüsse
Martin


Samstag, 17. April 2010

Eine Woche nach dem Marathon

Eigentlich müsste ich jetzt in Irland sein. Tim und ich hatten"Jungs-Ferien" gebucht. Leider sind auch wir von der Aschenwolke betroffen und ich musste den Flug auf Dienstag schieben. Hoffen wir, dass es doch noch klappt.

Eine Woche nach dem Marathon habe ich mich bereits recht gut erholt.Am Freitag absolvierte ich mit Role ein erstes kleines Training. Ging eigentlich recht gut, ich spüre aber, dass noch nicht die volle Belastung möglich ist.
 Etwas Sorgen macht mir das taube Gefühl im Fussballen. Ich musste in Zürich sehr lange bis zur Siegerehrung  rumstehen. Die alten Nike Free waren dabei auch nicht gerade optimal. So nach einer Stunde Rumstehen verspürte ich auf einmal eine Druckstelle im rechten Fuss. So als hätte sich ein Steinchen in der Sohle festgeklemmt oder die Socke verrutscht ist. Die Druckstelle ist nach einer Woche immer noch zu spüren. Etwas unangenehm ist, dass taube Gefühl, dass bis in die grosse Zehe ausstrahlt. Alles wäre halb so wild, wenn ich nicht seit der Operation vor über einem Jahr ein ähnliches Problem mit der gefühllosen Lippe hätte.
Hier noch ein paar Fotos von Zürich, die nicht vorenthalten möchte:





Bei der Siegerehrung
















Gleich zwei STB-Cracks unterwegs


















Ganz so einfach war es nicht. Auf den letzten beiden Kilometer musste ich noch einmal auf die Zähne beissen (man siehts).



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Montag, 12. April 2010

2:32:30 am Zürich-Marathon

Es war am Zürich Marathon mein klares Hauptziel nach dem Marathon-mässig etwas vermasselten letzten Jahr endlich meine persönliche Bestleistung zu verbessern. Dass heisst unter 2:36 laufen. Wenn es ganz gut läuft vielleicht sogar eine 33er-Zeit? Mehr aber bestimmt nicht. Dass ich mit 2:32 in eine für mich neue Dimension vorstosse hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet.

Meine Renntaktik war - glaube ich - die gleiche wie bei allen anderen Läufern auch: Möglichst eine gute Gruppe erwischen und nicht zu viel Energie im Gegenwind verlieren. Damit man wirklich die guten Gruppen erwischt und nicht mit langsameren Läufern "zu versauern" muss man bereit zu Beginn etwas aufs Tempo drücken. Daher macht ich mir auch keine grossen Sorgen, als meine Kilometerzeiten weit unter den Vorgaben lagen, die ich mir auf ein Band am rechten Arm gekritzelt hatte.  Bei Rennhälfte zeigte meine Uhr 1:14:40 und auf dem Band stand für die gleiche Distanz 1:17:30. Wieso schreibe ich mir immer die Zeiten auf, stimmt ja doch nie ;-)

Der kalte Wind war schon ein Problem. Meist von der Seite war es nicht einfach im Windschatten von anderen Läufern zu bleiben und trotzdem die guten (ebenen) Abschnitte auf der Strasse zu treffen - Im Verlaufe eines Marathons werden die kleinsten Strassenunebenheiten qualvoll. Als Goldwert erwiesen sich meine Seidenhandschuhe. Bisher litt ich immer unter unterkühlten und gefühllosen Händen. Auch mit Handschuhen war es nicht super warm, aber ich konnte zumindest die Finger noch einigermassen bewegen. Trick Nummer 2 der mir sehr geholfen hat: Ich habe die Gel's ca. einen Kilometer in den Händen gehalten. Die Packung war nicht mehr so kalt, liess sich viel einfacher öffnen und bewirkte keinen Kälteschock für den eh schon arg belasteten Magen.

Schon das Ziel vor Augen versuchte ich etwas übermütig bei Kilometer 34 das Tempo zu erhöhen. Im Nachhinein hätte ich das lieber sein lassen. Mir war irgendwie nicht mehr bewusst, dass es noch diese "Zusatzschlauf" über die Bahnhofstasse gibt und erst noch voll in den Gegenwind. Die allerletzten Reserve wurden abverlangt und es waren auf einmal nicht mehr so lustig. Ich musste noch einmal richtig leiden. Die erreichte Zeit relativiert zum Glück alles und ich weiss was das nächste Mal besser machen kann.

Etwas stolz bin ich jetzt Vizeschweizermeister in meiner Kategorie. Wer hätte das in meinen alten Tagen noch gedacht ;-)


An dieser Stelle möchte ich recht herzlich Patrick Jeanneret zu seinen 2:29 gratulieren - Wow, unter 2:30! Mach weiter so, Deine besten Jahre kommen ja erst noch.
Auch mein Trainingskollege vom ST Bern, Hans Reichenbach ist super gelaufen. Schade, dass er mit 2:30:25 knapp sein gesteckte Ziel, die 30er-Marke zu knacken nicht erreichte. Die nächste Gelegenheit kommt bald, wir werden sehen.

Diese Woche steht Regeneration zu oberst auf dem Programm und nächste Woche geht es mit Tim ab nach Irland wo wir unser "Jungsferien" verbringen.

Marathon-ige Grüsse
Martin



Mittwoch, 7. April 2010

Ready für den Zürich-Marathon

Am Sonntag ist es soweit: ein erster grosser Saisonhöhepunkt der Zürich-Marathon. Die Vorbereitungen sind in Anbetracht des harten Winters und der lange Zeit Schnee und Eis bedeckten Strassen recht gut verlaufen. Im Moment scheint alles perfekt zu sein. Die Form stimmt, es tut nichts weh, die Schuhe sind eingelaufen und die Wetterprognosen stehen im Moment nicht so übel. Trocken vielleicht sogar sonnig, aber leider kalt (11 Grad) und eine stärkere Bise (nicht schon wieder, bereits am New York war der kalte Wind mein ärgster Gegner).

Das scheint jetzt verrückt sein, aber die gute Form macht mir auch etwas Sorgen. Ich konnte dank gezielter Kräftigung der Rumpfmuskulatur mein Laufstiel noch einmal etwas schneller machen. Was die Laufzeiten im Training bestätigen. Auch der erste Test in Payerne deutet auf den Fortschritt hin. Jetzt weiss ich halt nicht ob ich die Geschwindigkeit auch während eines ganzen Marathons umsetzten kann. Überraschungen machen das Leben spannend, wir werden es am Sonntag sehen.

Für alle die mit fiebern wollen, ich habe die Startnummer 3320 (Oopps, schon lange nicht mehr eine so hohe Startnummer gehabt).

Viele Grüsse

Martin