Montag, 31. Dezember 2012

Jahresende 2012

Heute war bei super Wetter das letzte Training in diesem Jahr. Allerdings wieder auf der Standardstecke die ich meist die letzten 10 Tag gelaufen bin. Nach den heftigen Regenfällen ist der Wald zu Zeit zu sumpfig und macht keinen Spass. Meine wichtigste Zufahrtsstrasse Richtung Bern ist eine riesen Baustelle und etwa gleich morastig wie der Wald. Will ich nicht dauernd Schuhe putzten, bleibt also nur die Runde über den Schüpberg.
Eine angenehme Ausnahme war gestern der Longjogg mit Chrischu und Pöuli über die Lueg.

Erfreulicherweise ist mein Sockenproblem mehr oder weniger wieder weg. Zum Glück. Ich wage es zwar noch nicht ganz Vollgas zu geben und brauche vermutlich noch ein, zwei Wochen bis die Abdruckphase wieder, ohne sich speziell darauf zu konzentrieren, stimmt. Aber es ist zu minderst so, dass es wieder richtig Spass macht. Die Motivation für die nächste Saison ist da und ich freue mich, wieder Rennen zu laufen.

Die Planung fürs nächste Jahr steht schon mehr oder weniger fest. Auf den Gratisstart in Berlin muss ich leider verzichten, dafür wird Pöilu meine Startplatz nehmen und sein Marathon-Debüt in Berlin geben.
Meine Highlights fürs nächste Jahr sind im Frühling der Bremgarten-Reusslauf, Kerzers, die 10km-SM, dann der Zürich-Marathon, GP von Bern und im Herbst der Greifenseelauf und nach kurzen Ferien im Ausland, vermutlich in Bali, werde ich vielleicht noch den Luzern-Marathon quasi zum Dessert laufen.

Beim Nachführen meiner Trainingsdaten hat mich interessiert, wie viele Kilometer ich in diesem Jahr gelaufen bin. Dass es einen neuen Jahresrekord reicht, hätte ich nicht unbedingt erwartet, da ich in diesem Jahr nur einen Marathon gelaufen bin (Jungfrau zählt bei mir "nur" als Training in einer schönen Umgebung). Dazu muss ich aber sagen, dass es nicht mein primäres Ziel ist, pro Jahr möglichst viele Kilometer zu laufen.

Datum   Distanz (km)  Zeit (h)  Durchschn.(min/km)  Kalorien
2010    3'796.36      314:01:12   4:59               133'306
2011    3'689.16      301:14:16   4:55               180'427
2012    4'270.16      355:21:02   4:59               224'564


Auf die Monate verteilt sieht es etwas so aus:



Nun wünsche ich allen einen guten Rutsch und viele Glück und Erfolg im neuen Jahr.

Liebe Grüsse
Martin


Sonntag, 16. Dezember 2012

Silvesterlauf Zürich

Es hat mich schon immer gereizt am Zürcher Silvesterlauf teilzunehmen. Nicht weil mir beim Training  immer wieder Läufer mit den Silvesterlauf-Tschäppi entgegen laufen, sondern der Reiz der vier Runden und der Spirit des Grossanlasses (Drittmeiste Teilnehmerzahl in der Schweiz).

Die Strecke durch die Zürcher Altstadt ist wirklich sehr reizvoll und an jeder zweiten Ecke hatte ich Erinnerungen an die Zeit als ich geschäftlich 3-4 Mal in Zürich war und die Stadt etwas besser kennen gelernt hatte. Anstrengen war das Rennen trotzdem. Es geht rauf und runter und über die Anzahl der Kurven verliert man rasch den Überblick.  Besonders lässig fand ich die Beschleunigungen aus den Kurven heraus und die leichten Steigungen wo man richtig Power geben konnte.
Mein Resultat entspricht weitgehend dem aktuellen Formstand. Es ist allgemein bekannt, dass man mindesten einmal pro Jahr eine längere Phase kürzer treten sollte. Ich bin jetzt in dieser Phase. Da ist es natürlich keine Überraschung, wenn die Resultate im Moment nicht so berauschend ausfallen. Dies in der Theorie, in der Praxis sieht es - vor allem Emotional - ganz anders aus. Auch wenn man weiss, dass sich die Formkurve im Moment im regenerativen Bereich befindet, ist es schwer zu verkraften, wenn die Laufzeiten nicht so gut sind. So gesehen sind die 29:26 Minuten über die 8.6 km nicht schlecht und haben zum Kategoriensieg gereicht, aber im Hinterkopf bleibt das Gefühl, dass es normalerweise etwas schneller geht.
Mein Sockenproblem hat sich zum Glück etwas entschärft, zu minderst bis zur ersten S-Kurve, die in einer Rutschpartie im linken Socken endete. Zum Glück konnte ich während dem Verlauf des Rennes das Sockenrutschen etwas kontrollieren, es bleibt aber trotzdem ein steifes (kontrolliertes) Laufgefühl. Mein Ziel ist bis im Frühling wieder locker ohne Sockenrutschen laufen zu können. Ich denke es ist möglich, ich darf aber nicht erwarten, dass sich das Problem in einer Woche löst. Über den Winter werde ich deshalb keine Rennen laufen und mich vorwiegend auf einen soliden Aufbau konzentrieren.

Eine kleine Anekdote aus dem Rennbetriebe habe ich noch. Vor dem Start hat mir ein anderer Läufer, der wirklich sehr schnell ausgesehen hat, auf sympathische Weise den Typ gegeben, die ersten drei Runden etwas schneller zulaufen, weil man in der letzten Runde auf Grund der überrundeten Läufer nicht mehr so schnell laufen kann. Leider konnte ich sein Tipp nicht einhalten und war schon in der zweiten Runde fix und fertig und mit mir selber beschäftigt. Ich musste etwas schmunzeln als ich den Kollegen in der letzten Runde eingeholt hatte.

Etwas heikel ist das Überrunden schon. Läufer die für die 8.6km zehn Minuten länger brauchen sind beim Überrunden wie stehende Hindernisse. Wobei mir aufgefallen ist, dass sie besonders in den Kurven viel langsamer sind, fast stehend. Es ist dann schwer ihre Geschwindigkeit einzuschätzen und obwohl ich es nicht wollte, konnte ich es nicht verhindern dass ich ein paar Überrundete fast "abschoss" weil sie unberechenbar Ihre Linie verlassen hatten. Sicher für beide sehr unangenehm, auch für die Überholten ist es nicht so lustig finden, wenn sie von Hinten an geschubst werden.

Freitag, 14. Dezember 2012

Sockenproblem

Dank den etwas wärmeren Temparaturen war heute wieder ein einigermassen normals laufen möglich. Die letzten Tag waren ein reine Rutschpartie und beim Trainieren war auf dem Eis höchste Vorsicht geboten.

Wie durch ein Wunder war heute auch mein Sockenproblem plötzlich verschwunden. Die Ursache, wieso es mir die letzten vier Wochen dauernd am linken Fuss - und nur an diesem - immer die Socke nach vorne zog, ist mir immer noch schleierhaft. Das hört sich jetzt an, als hätte ich keine grösseren Problem. Man stellt sich ein Sportwagen vor, der an einem Reifen einen Platten hat. Mit diesem Auto macht es garantiert keinen Spass rumzufahren. Etwa gleich habe ich mich gefühlt. So schlimm, dass ich sogar das Wort Depressionen in den Mund nahm. Das komischen an meinem Sockenproblem war, dass ich schon beim blossen anziehen das Gefühl hatte rum zu rutschen. Ein paar Schritte egal wie schnell und schon hatte ich einen riesen Sockenwulst im Zehenbereich. Socken wechseln, Schuhe anders schnüren, alles hat nichts gebracht. Es war zum Verzweifeln. Umso sonderbarer wurden meine Thesen, für die Ursache:
Vielleicht die Kälte und der Fuss zieht sich dadurch etwas zusammen, eine Übung, die ich nicht mehr richtig ausführe, das (doofe) Ödem, dass mein Fuss elefantenähnlich aussehen lässt, ein Tick, weil ich manchmal etwas spinne, zuviel Wein, obwohl ich nie betrunken war, der höhere Anteil an schnellen Trainings, weil ich die langsam Läufe für etwas wie eine Laufpause ausgelassen haben. Nun ich weiss es nicht. Wenn das Problem weg ist, interessiert es auch nicht mehr besonders.

Ohne Sockenproblem bin ich auch wieder besser motiviert für den Silvesterlauf am Sonntag. Die Wetterprognosen sind zwar nicht so gut, aber es sollte immerhin nicht so kalt sein, und das kommt mir ja meist sehr gut entgegen. Es wird das letzte Rennen in diesem Jahr sein.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Steinhölzlilauf 2012



Am Steinhölzlilauf lief es mir wieder einmal nicht so gut. Noch etwas berauscht von den letzten Rennen hatte ich weit mehr erwartet. Das lockere Laufen und "es geht einfach", dass ich in der letzten Zeit verspürte, war weg, wie nie da gewesen. Im Gegenteil, trotzdem ich mich sehr anstrengte, kam ich einfach nicht vom Fleck. Bei der Suche nach den Gründen, fallen  mir gleich mehrere Sachen auf, die nicht optimal waren.
Sicher die Kälte. Für die Minustemparaturen hatte ich zwar die richtige Kleiderwahl getroffen, aber wenn es so kalt ist, habe ich Probleme mit dem Atmen. Die paar Schlücke  heisser Boullion vor den Start spendeten zwar wohlige Wärme, dafür schlug es mir auf den Magen. Das interessante ist, dass der gleiche Boullion am Lausanne Halbmarathon fast Wunder bewirkte. Aber da war mein Magen auch nicht so vorbelastet wie am Sonntag (mehr dazu später).
Mit dem frischen Schnee wurde das Terrain sehr rutschig und die Stecke hart. Aber das gilt auch für alle anderen Läufer.
Die eigentliche Katastrophe verursachte ich am Samstag Abend. Wir waren bei Freunden zum Essen eingeladen. Ich hatte schon lange im Voraus die Vorahnung, dass es aus Sicht der Rennvorbereitung nicht so gut raus kommen wird. Unsere Gastgeber schätzen feines Essen und kochen immer etwas Feines, von dem man gerne etwas mehr nimmt. Normalerweise kein Problem, vor den Rennen halt nicht optimal. Zu einem feinem Essen gehört ein guter Wein. Wenn es zu jedem Gang auch noch den passenden Wein gibt, ist das kulinarische ein Highlight, aber auch mit Mass getrunken, summiert sich eine rechte Trinkmenge zusammen. Zuviel um danach ein gutes Rennen zu laufen. So präpariert, war es für mich aus mit gut schlafen. Entsprechend schlecht fühlte ich mich am Morgen vor dem Rennen.
Die Quittung kam wie erwartet am Rennen. Es ist schon erstaunlich wie sich eine schlechte Vorbereitung auf die Leistung auswirkt. Ich weiss das ist jetzt etwas eine Binsenweisheit.
Wie ich es für den Marathon immer erzähle: man kann sich über Wochen top vorbereiten, die Familie und das ganze Umfeld mit den Trainingserlebnissen nerven, den Aufwand für Material und Anreise finanzieren und am Schluss mit dem falschen Frühstück alles innerhalb ein paar Minuten zerstören. So gesehen, war das schlechte Resultat am Steinhölzli-Lauf eine weitere Erfahrung wenn es wirklich darauf ankommt.

Montag, 29. Oktober 2012

Lausanne Halbmarathon

Für den Halbmarathon in Lausanne hatte ich mir extrem viel vorgenommen. Nachdem in Berlin nicht alles wunschgemäss verlief und mir dafür in Bremgarten ein super Rennen gelungen ist, war die Motivation in Lausanne noch einmal eins drauf zu setzten sehr hoch. Im Verlauf der vorhergehenden Woche sank mein Enthusiasmus täglich mit jeder noch schlechteren Wetterprognose. Als es dann am Sonntag morgen vor der Abfahrt immer noch stark schneite, überlegte ich mir ernsthaft, ob ich überhaupt teilnehmen soll. Zumal auf unserem Auto immer noch die Sommerpneu montiert waren und das Risiko, unter diesen Umständen nach Lausanne zu fahren einfach zu gross war.
Dank der "gewonnen" zusätzlichen Stunde (Umstellung auf Winterzeit) konnte ich kurzfristig die Reise noch per Bahn antreten, musste mich aber sehr beeilen, damit ich noch den Zug erwischte. Weil ich zuerst die Startnummer in Lausanne Ouchy holen musste und dann weiter per Bahn nach Tour du Paix zu reisen hatte, wurde das ganze etwas stressig. Zum Umziehen hatte ich genau 15 Minuten, danach musste meine Tasche in den Gepächtransport, da war der Organisator unerbittlich.
Bei kalter Bise machte ich mich ans Einlaufen. Um nicht bereits vor dem Start zu erfrieren suchte ich mir dazu eine etwas geschütztere Ecke im Dorf.
Mein grösstes Ziel war ja, einmal einen Negativsplit zu schaffen. Deshalb lies ich mich auf den ersten Kilometer nicht aus der Ruhe bringen und hefte mich an eine etwas grössere Gruppe. Dadurch konnte ich auch etwas vom Windschatten profitieren. Die ersten 5 Kilometer waren langsam aber immerhin noch im Plan. Nach 10 km wusste ich, jetzt muss ich vorwärts machen, sonst kommt es nicht gut. Ab da war ich auf mich alleine gestellt und musste mich gegen den starken Gegenwind kämpfen. Es gab Windböen bis 50 km/h. Wenn einem eine solche Böe erwischt, bleibt man für einen Augenblick fast stehen. Zum Glück geht es den anderen nicht besser und ich konnte meinen Vorsprung immer weiter ausbauen.
Bei diesen winterlichen Verhältnissen und dem extremen Gegenwind auf der ganzen Stecke konnte ich nicht mit einer Spitzenzeit rechnen. Deshalb war ich happy, dass ich um 3 Hundertstel noch die 14er Zeit geschafft hatte (1:14.59,7). Wie die unterstehende Tabelle zeigt ist mir der Nativsplit auf fast auf unheimliche Art gelungen. Ich bin jeden Abschnitt etwas schneller gelaufen.

km Zeit Split Pace kumuliert Pace Split
0 00:00:00
5 00:18:07 00:18:07 00:03:37 00:03:37
10 00:36:04 00:17:57 00:03:36 00:03:35
15 00:53:52 00:17:48 00:03:35 00:03:34
20 01:11:17 00:17:25 00:03:34 00:03:29
21.095 01:14:52 00:03:35 00:03:33 00:03:16

Pace kumuliert ist die Kilometerzeit, die ich erreicht hätte wenn bei der entsprechenden Distanz das Rennen zu Ende gewesen wäre. 

Gegenüber dem letzten Jahr, als der Lausanne Halbmarathon noch als Schweizermeisterschaft gezählt hatte, war das Teilnehmerfeld, dieses Jahr, im oberen Leistungsbereich recht dünn. Deshalb ist es nicht überraschend, dass ich die Alterskategorie gewonnen habe (mit 7 Minuten Vorsprung). Im Gesamten wurde ich hinter den Kenianern und ein den Top-Schweizer 11er.

Achja, mein Experiment mit dem Tapering und dem Sushi.
Das Sushi hat sich voll bewährt  Ich finde es viel besser als die allseits gelobte Pasta-Party und ich werde vorerst dabei bleiben. Übrigens stützen verschieden Publikationen diese Meinung.
Tapering: im Gegensatz zu den klassischen "Ruheprogrammen" für die letzte Woche vor dem Rennen, habe ich eine Variante mit täglichen Einheiten im Renntempo gewählt. Das heisst nicht ermüdend rum zu joggen, sondern nur noch kurze, dafür sehr schnelle Einheiten  zu laufen. Auch hier habe ich einen sehr positiven Eindruck. So gut erholt aber trotzdem vollständig parat habe ich mich noch selten vor einem Rennen gefühlt. Wohlverstanden, am Samstag vor dem Rennen bin ich bei grossen Kälte nur gerade 30 Minuten Spazieren gegangen.

Schade, jetzt ist die Saison beinahe vorbei. Ich werde noch am Steinhölzli-Lauf teilnehmen und der Silvesterlauf bin ich auch noch am überlegen, sonst steht wieder Grundlagentrainig auf dem Progamm.




Mittwoch, 24. Oktober 2012

Bremgartenlauf

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich am Sonntag bei dem super Wetter viel lieber eine Wanderung unternommen hätte, anstatt am Bremgarten Lauf teilzunehmen. Zumal von der ganzen Vorbereitung bis zum ewigen Warten auf die Siegerehrung fast der ganze Sonntag "drauf geht".
Nun, ich war angemeldet und das Rennen ist praktisch um die Ecke, also habe ich mich aufgerafft und bin nach Bremgarten gefahren.
Es war ja auch ein gute Gelegenheit, nochmals ein paar Sachen auszuprobieren, die in Berlin nicht so gut waren. Für Bremgarten stand also "Was esse ich am besten vor dem Wettkampf" auf dem Teststand. Ich habe einfach das Gefühl, dass die Kombination Brot, Honig und etwas Quark (letzteres für die Eiweiss-Vorversorgung) nicht optimal sind und wollte mit Sushi etwas Neues versucht.
"Jetzt spinnter er vollkommen, isst rohen Fisch vor einem Rennen! Gehts noch !?!"
Also, so schlimm ist es zum Glück noch nicht. Ich machte mir ein paar Reiskuchen. Und weil es dazu Milch- oder Klebreis braucht, habe ich beim Sushi-Sortiment einen Reis gefunden, der sich sehr gut zu leicht kompakten Stücken verarbeiten lässt. Eben, und weil es Sushi-Reis ist, esse ich halt auch Sushi (ohne Fisch) vor dem Rennen. Als Testresultat kann ich nur sagen, es hat prima funktioniert. Der Reis lässt sich gut portionieren, je nach Gewürz kann man ihn etwas süsser oder herber machen und das wichtigste: gut verdaubar und liegt überhaupt nicht schwer auf. Betreffend Kolenhydrate ist der hoch raffinierte Reise sowieso etwas vom Besten.

Nachdem Reiskuchen-Vortrag jetzt noch etwas zum Rennen:
Wie gesagt die Temperaturen waren sehr warm, aber für mich perfekt. Ich hatte mir vorgenommen die ersten fünf Kilometer etwas verhalten zu laufen. Es ist ja nicht gerade eine flache Strecke. Weil mir das Gelände entgegen kam, habe ich dann doch bereits bei Kilometer Vier die Verfolgung aufgenommen. Es war ein super Gefühl, wie leicht es mir viel, das höhere Tempo zu laufen. Die Beine folgen unter mir richtiggehend über die Strasse. Zusätzlich motivieren, waren die Konkurrenten, die ich laufend einholen konnte. Mit dem 3. Rang overall und erster der Alterskategorie wäre ich schon zu frieden gewesen. Dass ich aber auch gleich einen neuen persönlichen Steckenrekord lauf, und zwar um 40 Sekunden, ist kaum zu glauben. Meine Verfassung ist zur Zeit wirklich hervorragend (es tut nichts weh !!!)
Jetzt habe ich natürlich mein nächstes Ziel im Visier: das Ganze am Lausanne Halbmarathon zu wiederholen. Da würde ich die 40 Sekunden weniger sehr gerne erreichen.

Montag, 8. Oktober 2012

Erholung in Venedig

Am Mittwoch nach dem Marathon sind wir nach Venedig gefahren. Auf "Trainingsfrei" gesetzt, konnten für einmal die ganzen Laufklamotten und Rennschuhe zu Hause bleiben. Es war schon erstaunlich wie wenig Reisegepäck danach noch zum Mittnehmen übrig blieb.

So ganz ohne Training geht das Erkunden von Venedig natürlich nicht. Meist zu Fuss unterwegs, wurde die Stadtbesichtigung mit dem schweren (Foto)-Rucksack am Rücken, bis am Abend zum Ausdauerkraft-Training. Alle Knochen schmerzten und machten mir bewusst, dass ich vom Marathon noch überhaupt nicht erholt bin, auch wenn das Treppen runtersteigen wieder ganz normal ging, idendenfalls optisch.

Etwas Probleme hatte ich mit dem Essen. Es gibt in Italien so viele feine Sachen, dass ich nicht wusste, was in welcher Reihenfolge ich probieren soll. Nach dem Marathon musste ich ohnehin Kalorienen tanken und konnte so richtig nach Herzenslust zu schlagen. Leider war sich mein Magen die grossen Mengen und das eher schwere Essen nicht mehr gewohnt und ich bekam nach zwei Tagen starke Magenkrämpfe, die noch immer nicht ganz überstanden sind.  

Die paar Tage in Venedig waren sehr schön und wir hatten bei tollem Wetter sehr viel von der Stadt gesehen.

Dienstag, 2. Oktober 2012

Wieder zu Hause

Auf der Reise nach Hause hatten wir viel Zeit, die Erlebnisse und das Rennen von vorne bis hinten zu analysieren. Als Profil dargestellt sehen meine Abschnittszeiten wirklich katastrophal aus, besonders wenn man die Renneinteilung von Christian Kreienbühl, dem Topläufer und besten Schweizer, vergleicht.

Beim Revue passieren, fallen mir noch zwei Randthemen zum Schmutzeln ein:

Zähennägel
Ich hatte sehr lange Zeit kein einziges Problem mit den Zähnennägel, bis sie ab Anfangs August fast reihenweise blau anliefen und zwei sogar abgefallen sind. Was ich nicht verstehe, dass beim Marathon, wo die Belastung enorm gross ist, nichts passiert ist. Im Gegenteil, ich habe sogar das Gefühl die Nägel haben sich während dem Marathon, vermutlich durch die erhöhte Durchblutung, sogar etwas erholt. Ist schon irgendwie komisch.

Ich kann kein Bier mehr sehen
Nach den vielen isotonischen Getränken unterwegs habe ich mich auf ein feines Bier im Ziel gefreut. Und weil Erdinger ein Co-Sponsor des Berlin Marathon ist, haben sie im Ziel Gratisbier ausgeschenkt. Alkoholfrei, versteht sich. Da habe ich locker Oktoberfest-mässig 1-1/2 Liter weg geputzt und kann im Moment kein Erdinger mehr sehen. Das wird sich aber auch wieder erholen.


Sonntag, 30. September 2012

Berlin 2. Teil

Sorry mein Blogprogramm lässt nicht mehr Text zu und ich muss in einem zweiten Post weiter schreiben.

Trotz der kleinen Krise lief ich recht gut bis ins Ziel und war sogar meist auf der Überholspur. Dass ich nach der ersten tollen Hälfte noch 5 min auf dem zweiten Abschnitt verliere, hätte ich nicht gedacht und war etwas enttäuscht 
Heute gesehen, war die Laufeinteilung völlig falsch. Es wäre aber auch schade gewesen, es nicht zumindest zu versuchen die 2:30 zu erreichen. Immerhin hat es zum Kategoriensieg gereicht. Da bin ich mächtig stolz darauf. Es ist ja immerhin einer der grössten Marathons mit einem internationalen Teilnehmerfeld.

Das Ziel für den nächsten Marathon ist klar: eine Zeit unter 2:33 darf ich nicht mehr anpeilen und ich möchte einmal einen Negativsplit laufen, also die zweite Hälfte gleich schnell oder schneller als die Erste (ausgehend von der zweiten Hälfte).

Bild: M50 am Abend nach dem Marathon


Nachtrag: ich musste das Bild noch etwas optimieren. Das Blog-App auf dem iPhone funktioniert für Bilder nicht so gut

Berlin Marathon

Ausser dem etwas starken Wind (bis 20km/h) waren es perfekte Verhältnisse. Einmal mehr hat sich die Wohnung am Potsdamer Platz als ideal erwiesen. Wir konnten trotz der sehr vielen Teilnehmer ohne Probleme und ohne Gedränge den Kleidersack abgeben und uns im Tiergarten zum Einlaufen vorbereiten. Ich konnte im Block A starten und war etwas überrascht wie wenig Läufer im Elitestartblock waren.
Auf meinem NewYork erprobten Armband hatte ich Durchgangszeiten für eine 2:30er-Zeit notiert, auch weil sich damit einfach rechnen lässt.
Die ersten Kilometer konnte ich überraschend gut diese Pace halten. Zwischen KM 17 und 25 hatten wir sehr starken Gegenwind und ich versuchte mich möglichst in einer Gruppe zu verstecken, allerdings war die einzig brauchbare Gruppe fast etwas schnell. Lieber im Windschatten als alleine kämpfen, war mein Entscheid.
Bis zur Hälfte war ich immer noch auf Kurs und lief die 21 km in 1:14:48. Meine Gruppe gab jetzt richtig Gas und ich musste sie ziehen lassen. Ab KM 26 hatte ich eine kleine Krise und musste Tempo rausnehmen. Es gibt immer Abschnitte wo es im Moment nicht gerade rund läuft. Nur dieses Mal kam ich bis zum Ende nicht mehr richtig vom Fleck und hatte immer mehr Mühe mit der recht unebenen Strasse.

Samstag, 29. September 2012

In den Startlöcher für Berlin

Bereits am Donnerstag angereist konnten wir gestern an der Börse die Startnummer holen. Obwohl am Freitag der Andrang viel kleiner ist, ist es immer noch ein Spiessruten Lauf bis man die Nummer endlich in den Händen hält. Natürlich hat es an der Börse viele Shops und Adidas als einer der Hauptsponsoren hat natürlich meine besondere Aufmerksamkeit. Jedenfalls bin ich nicht mit leeren Taschen zurück gekehrt. Am Abend spürtet ich die Beine etwas und war froh etwas relaxen zu können. Unsere Ferienwohnung ist Super. Weg einer Baustelle haben nicht die ursprünglich geplante Wohnung gleich bei Start und Ziel, sondern sind jetzt etwas weiter Weg am Potsdamer Platz.
Die 20 min Laufen heute früh war super. Das Laufgefühl ist perfekt und ich freue mich, dass es morgen los geht. Die Wetterprognosen sind Ideal. Sonnig, aber für mich etwas kalt, dagegen gibt es zum Glück warme Kleider. Meine Handschuhe sind jedenfalls dabei.
Liebe Grüsse aus Berlin, Tinu

Sonntag, 16. September 2012

Burgdorfer Stadtlauf

Ob es klug ist, eine Woche nach dem Jungfrau-Marathon schon wieder ein 10km-Rennen zu laufen war ich mir nicht so sicher. Mit der guten Erholung in der letzten Woche war relativ schnell klar, dass ich laufen werde.
Für die Anreise hatten wir mehr als genügend Zeit eingeplant. In Burgdorf wurde es wegen der Verkehrsumleitung und der Startnummernausgabe, sie war nicht bei der Garderobe sondern auf den Kornplatz, nochmals etwas eng. Zum Glück war ich am Morgen noch eine Stunde gelaufen und musste mich nicht mehr so intensive einlaufen (hat sich bewährt). Als ich Teile der neue Stecke besichtigt hatte, war ich etwas geschockt. Neben den orientierungslosen Kurs kreuz und quer durch Burgdorf führten die letzten 200m extrem Steil zum Burgdorfer Schloss hinauf. Jungfrau lässt grüssen, "nicht schon wieder". Mit diesem Kurs war ich zuerst nicht sonderlich motiviert. Es hat dann aber doch recht Spass gemacht. Vom Jungfrau und der letzten Woche die nicht ganz ohne war, bin ich mit dem Resultat zufrieden. Auch wenn die Beine noch immer etwas schwammig waren und ich wieder den Schneidermuskel spüre.
 Im Nachhinein war die Stecke doch nicht so schlimm. Beim Schlussaufstieg sackten die Beine zwar wie erwartet durch (es fehlt einfach die Kraft), dafür waren die vielen Richtungswechsel doch abwechslungsreich und an einem Ort ging die Stecke sogar Mitten durch ein Restaurant :-))

Dann schaut Euch mal die Laufzeit an: 33:02 Minuten über 10km! Absolut neue PB!!!!

Nein, die Stecke war natürlich viel kürzer. Nach meiner Uhr sogar nur 9.26 km.

Woche nach dem Jungfrau

Der Schneidermuskel schmerzt wieder etwas und die Fussgelenke sind immer noch etwas wackelig aber sonst habe ich mich recht gut vom Jungfrau-Marathon erholt und konnte ab Montag schon wieder meinem Trainingsplan für Berlin folgen.
Das Schwimmen am Montag war Wohltat für die müden Muskeln. Am Dienstag gab es Tempoläufe, die ich auf Grund der schlechten Wetterprognosen für den Abend über den Mittag bei Sonnenschein auf der Bahn im Neufeld absolvierte. 15 x 400m waren auf dem Programm. Da hatte ich schon etwas Respekt davor. Sensationell, ich konnte die Runden mit Pulskontrolle schneller als das übliche 10km-Renntempo laufen.
Am Mittwoch gab es einen seeehr langsamen Longjogg über 25km. Bei strömendem Regen und kalten Temperaturen war ich fast 2 Stunden unterwegs und habe leide schon wieder einen Zehennagel blau verfärbt (schon der Vierte).

Inzwischen habe ich auch Bilder vom Jungfrau Marathon:

Bis Wengen noch alles bestens:                  Nach Wengen die Tortur:



Sonntag, 9. September 2012

Jungfrau Marathon

Es ist so gelaufen wie ich erwartet hatte ... aber leider ist das "Bergwunder" wieder nicht eingetreten. 

Den unteren Teil bin ich locker in 4:00 Min/km angelaufen. Ich hatte keine Mühe das angepeilte Tempo zu laufen, was beim Jungfrau-Marathon heisst nicht schneller zu laufen. Auch das Zurückhalten in der Lauterbrunnener-Zusatzschlaufe hat perfekt geklappt.
Die erste Rampe von Lauterbrunnen zum Wengernwald ist mir ebenfalls sehr gut gelungen, auch wenn ich doch etwas mehr auf dem Vorderfuss laufen musste als gewünscht. In Wengen noch an zweiter Stelle der Herren schien alles Richtung Bergwunder zulaufen. 
Bei der Wengernalp versagten auf einmal die Beine. Ohne zu fragen stellten sie einfach auf Gehen um. Ab da war mehrheitlich Bergwandern angesagt. Ich verstehe diesen Zustand auch nicht. Der Puls ist total unten, ich könnte locker noch recht zulegen, aber den Beinen fehlt die Kraft, es ist wie wenn sie einfach durchsacken würden. Ab da war das primäre Ziel, Berlin nicht zu gefährden, und möglichst ungeschoren ins Ziel kommen.

Der absolute Tiefpunkt erreichte mich beim Bergweg-Stück nach dem Wixi. Zwei Walker waren nicht sehr rücksichtsvoll und versperrten den schmalen Weg. Beim Ausweichmanöver über die Steine stürze ich. Und nicht genug der Schmach, landete ich direkt in einem "Chüeplütter". Es war so peinlich. Auf den restlichen Kilometer werden sich bestimmt alle Zuschauer (auf der Rechten Seite) über mich lustig machen. Die beiden Walker verabschiedete ich mit nicht gerade freundlichen Worten. Es war so frustrierend. Es ist ja nicht das erste Mal, dass mich die, ich weiss nicht was, egoistischen oder trägen Walker zu Fall gebracht haben. Kürzlich bei einem Training versperrten sie mir den Abgang vom Schönausteg und beim Ausweichmanöver, bin ich auf den rutschig nassen Holzplanken ausgerutscht. Liebe Walker seit rücksichtsvoll zu eurer Umweld und denkt daran, dass noch Schnellere unterwegs sind.



Der 6. Rang in der Kategorie und 9. Overall sind für mich keine berauschenden Ergebnisse. Trotzdem bin ich überrascht, dass ich trotz gemütlichen Pausen und viel wandern, im Verhältnis gar nicht soviel verloren habe. Trotzdem, meine Bergkarriere ist abgeschlossen und ich konzentriere mich lieber auf dass was ich gut kann.

Heute, ein Tag nach dem Rennen spüre ich etwas die Fussgelenke und auf meine Problemstelle, den Schneidermuskel am rechten Bein, muss ich etwas achten, aber am nächsten Wochenende kann ich vermutlich schon wieder am Burgdorfer Stadtlauf teilnehmen (auch nur als Training).

Eine lustige Situation von der Heimreise gestern habe ich noch. Der Zug von Interlaken nach Bern war bis auf den letzten Platz voll. Ich konnte nicht lange auswählen und habe den erst besten Platz genommen. Weil es dort noch etwas Abstellfläche gab, hat jemand aus dem Abteil einen Rollator dort parkiert. Was haben die Leute wohl gedacht, wenn sie den "jungen" Läufertyp (ich) mit dem Rollator neben dran gesehen haben.

Sonntag, 2. September 2012

42km-Training

Es ist noch nicht lange her, da hielt ich ein Dauerlauf länger als 35 km als eine zu hohe Körperbelastung für eine Trainingeinheit. In der diesjährigen Marathon-Vorbereitung bin ich jetzt schon mehrmals die 42km im Training gelaufen. Heute sogar aufgeteilt in zwei Runden über den Schüpberg, wobei die zweite Runde in einem recht flotten Tempo (nahezu Renntempo). Erstaunlich, wie gut ich jetzt über solche Distanzen trainieren kann. Am schlimmsten war das Auslaufen, im reduzierten Tempo hat es doch ziemlich in den Beinen gezogen.
Die nächste Woche ist Vorbereitungzeit für den Jungfrau-Marathon. Wobei ich ausser Freitag mehr oder weniger nach meinem Trainingsplan trainiere werde.

Sonntag, 26. August 2012

Thuner Stadtlauf

Noch vor dem Start habe ich mehrfach Daran gedacht, dass ich mit meiner momemtanen Verfassung und den Traningsfortschritten sehr zufrieden bin, aber dass mir ein entspechendes Wettkampfresultat fehlt, dass die gute Form bestätigt. An den Wettkämpfen erreiche ich zwar passable Resultate, aber immer ohne Spitzenzeiten. Es gab zwar  gute Argumente, wieso es wieder nicht geklappt hat, wirklich glücklich wurde ich damit aber nicht.
Nun, in Thun hat es geklappt, ich habe meine 10km-PB egalisiert und dies trotz der 22km Trainingseinheit, die ich am Morgen in ruhigem Tempo noch absolviert hatte. Für einen Marathon-Läufer ist eine Trainingseinheit über 20km nichts aussergewöhnliches und darf nicht zu sehr überbewertet werden. Trotzdem war es fantastisch so locker am Start zu stehen. Der starke Gegenwind bei einigen Abschnitten in der ersten Rennhälfte zwang noch zu einer taktischen Renneinteilung, auf der zweiten Hälfte konnte ich, immer Housi Reichenbach im Visier, gut zulegen.
Gesamt Vierter und 1. in der Alterskategorie, sind natürlich einen schöne Bestätigung.

Die nächste Woche ist trainingsseitig einen Ruhewoche und nicht so intensiv. Danach geht es zur nächsten Herausforderung, dem Jungfrau-Marathon.

liebe Grüsse, Martin

Freitag, 24. August 2012

Vorbereitung für den Berlin Marathon

Ouweja ich habe wirklich schon lange nicht mehr in meinen Blog geschrieben. Wie es sich so verhält, auf Grund der geringen Leserzahl und dem Freizeitstress - Marathon-Training braucht bekanntlich sehr viel Zeit - bin ich immer wieder nahe dran, den Blog sein zulassen. Und genau wenn ich mir dass vornehme, werde ich auf meinen Blog angesprochen. Wie auch immer, ich schreibe die Texte auch für mich und ich glaube ich schreibe spontan weiter.

Nun, mein nächstes Ziel ist der Berlin Marathon Ende September. Als Vorbereitung werde ich ja noch den Jungfrau-Marathon bestreiten. Aber nur als aktive Vorbereitung und ohne an die Grenzen zu gehen.
Als Trainingsplan verwende ich nicht mehr die altbewährte Vorlage sondern setzt jetzt auf einen neuen Plan der mich bisher sehr überzeugt hat. Der Plan führt mich in einem gezielten Aufbau zu immer längeren Distanzen und höheren Tempis. Die Vorbereitung hat während den Sommerferien in Spanien angefangen und jetzt bin ich bereits auf Marathon-Distanz und am erhöhen der Geschwindigkeit.

Etwas zu schaffen machen mir die tropischen Temperaturen, die wir zur Zeit haben. Nicht dass ich unter der Hitze leide, im Gegenteil, aber bei der hohen Luftfeuchtigkeit schwellen mir die Füsse besonders stark an und auf einmal sind die Laufschuhe, die immer gepasst haben auf einmal etwas zu eng. Endergebnis bei mir: zwei blaue Zehennägel die ich im City Notfall aufboren lassen musste. Nun habe ich je zwei Löcher in den betroffenen Zehennägel und muss peinlichst darauf achten, dass es zu keiner Infektion kommt. Sonst ist alles zum Besten. Die Hüftprobleme, die mich lange geplagt haben sind weg und auch sonst füllt sich das Laufen sehr kraftvoll an, einfach das Tempo will noch nicht so recht passen, aber vielleicht ist dies nur ein Effekt des Traningsplans und die höheren Geschwindigkeiten kommen noch. Ich mache mir jedenfalls noch keine Sorgen.

Montag, 14. Mai 2012

GP Bern - alles perfekt gelaufen

Letztendlich war es schon besser im Elitefeld zu starten als mit der zuerst zugeteilten Startnummer das Feld aus dem zweiten Block aufzurollen. Auch wenn ich schon beim ersten Kilometer in der Masse verschwand, war es ein super Gefühl zusammen mit den Profis in vordersten Front zu starten. Immerhin ein paar Sekunden Profiluft konnte ich schnuppern, bevor nach ein paar Meter die Kenianer auf nimmer wiedersehen verschwanden. Trotz dem nicht sehr geliebten Regen, ist mein Rennen fast perfekt gelaufen. Fast zu perfekt. Ich konnte die ganze Stecke recht locker ohne an die Grenzen zu gehen laufen. Noch vor dem Bundesplatz sah es so aus, als könnte ich die Gruppe vor mir einholen. Im Endkampf wurden sie noch einmal schneller und meine Aufholjagt funktionierte auf mich alleine gestellt nicht mehr. Schon nach 5 km konnte ich meine ärgsten Konkurenten distanzieren, dadurch war ich aber auch alleine ohne Unterstützung unterwegs. Ohne direkten Gegner schalte ich leider zu schnell auf Taktik und gebe mit Bewusstsein auf den harten Finisch am Aargauerstalden nicht mehr die absolut mögliche Leistung. Die Analyse nach dem Rennen zeigt eine sehr gute Renneinteilung auf den Steckenabschnitten. Trotzdem bleibt der Beigeschmack, dass ohne weiteres ein paar Sekunden schneller, gut machbar gewesen wären. Es wurmt umso mehr, weil ich die PB um lediglich 9 Sekunden verpasst habe und mit einem Effort sogar eine Zeit unter 56 Minuten machbar gewesen wäre. Nun, dass kann ich nicht mehr Ändern und ich bin mit dem Rennen so gesehen doch sehr zufrieden. An einigen Stellen hatte ich Probleme mit den "Glungä". Da bin ich etwas zartbeseitet und schaffe es einfach nicht voll durch die Pfützen zu laufen. Beim Umrunden der Seelandschaft auf der Strasse braucht es immer wieder Zwischenschritte, die zu einem Rythmuswechsel und in meinem Fall zu ungewohntem zu Seitenstechen führten. Bei trockenem Wetter macht mir das Laufen doch mehr Spass. Grosse Freude hatte ich an der relativen Wertung. Mit über 106 Prozent bin ich in den vordersten Positonen klassiert. Erfreulich waren in diesem Jahr die Preise. Noch im letzten Jahr gab es nichts tolles zu gewinnen und nach Zürich und der Voralrbergermeisterschaft habe ich mich schon fast an die Nullpreise gewöhnt. Es ist ja nicht so, dass man um der Preise Willen läuft. Es ist doch eine schöne Anerkenung wenn es etwas Vernünftiges gibt. An der gewonnenen Garmin GPS-Uhr habe ich jedenfalls grosse Freude und hoffe das meine Frau damit einen zusätzlichen Anreitz fürs Lauftraining bekommt. Beim Resümee zum GP sehe ich die tolle Leistung von Beat Elmer, dem Zweiten in meiner Alterskategorie. 14 Tage nach dem Zürich-Marathon ist er am GP nur eine halbe Minute hinter mir klassiert. Super, da kann ich nur gratulieren. Mein eigens Resultat am GP: in 56:23 Minuten wurde ich 52. Overall, Erster bei den M50 und Toppkollegen sei dank, zusammen mit Mättu Bieri, Richu Kunz und Ürsu Schönholzer als Grappa-Team (!)erste in der Teamwertung.

Donnerstag, 10. Mai 2012

Angemeldet für den Jungfrau-Marathon

Seit einiger Zeit habe ich die fixe Idee als Vorbereitung für Berlin den Jungfrau-Marathon zu laufen. Zwischen den beiden Rennen liegen nur gerade vier Wochen zur Erholung. Bei einem flachen Marathon würde das auf keine Fall gehen. Beim Jungfrau Marathon ist das etwas anders. Obwohl sehr hart, erholt man sich aus Erfahrung recht schnell von den Strapazen. Es sind ja theoretisch zwei Rennen. Zuerst der flache Teil und danach die letzten steilen Kilometer. Bei meiner eigenen Jungfrau-Teilnahme war ich im Ziel fix fertig und bin 14 Tage später einen super Greifenseelauf gelaufen. Franziska Rochat-Moser ist den Jungfrau-Marathon gelaufen und hat danach den New-York-City-Marathon gewonnen. Es ist für mich wichtig, den Jungfrau-Marathon wirklich nur als Training zu laufen und mich nicht auf irgendwelche Renn-Geplänkel einzulassen. Es gibt schon ein paar Risiken, diesen Vorsatz nicht einzuhalten. Immerhin ist es in diesem Jahr die Langdistanz Berglauf Weltmeisterschaft und das Rennen findet zum ersten Mal an zwei Tagen statt. Am ersten Renntag starten alle über 50. Jährigen und da bin ich einer der Jüngsten. Anyway, seit gestern bin ich angemeldet.

Dienstag, 8. Mai 2012

Chäsitzer-Louf / Vorarlbergermeisterschaft

Wetterkapriolen
Bei den beiden letzten Rennen, die ich als Vorbereitung auf den GP von Bern absolviert habe, machte das Wetter richtiggehend Kapriolen. Vor Chäsitz war es die ganze Woche sehr kühl und die Temperaturen stiegen innerhalb eines halben Tages bis zum Start auf sommerliche 29 Grad. In Bregenz war es genau umgekehrt: am Freitag Abend war es noch sommerlich schön und am Samstag regnete es ziemlich heftig. Für den GP werden nach den aktuellen Prognosen gleiche Kapriolen erwartet. Am Freitag noch schön und heiss, am Samstag Regen und kühle 12 Grad.

Startblock 2 am GP
Als ich am letzten Freitag meine Startblockeinteilung sah, blieb mir der Atem stehen. Startnummer 12608 und Einteilung in Block 2. Soweit hinten eingeteilt kann doch nicht sein, nachdem ich in den letzten Jahren bei der Eilte starten durfte. Es wäre halb so schlimm, wenn nicht der GP einer meiner Saisonhöhepunkte wäre. Ich könnte zwar viele Jogger überholen, müsste aber das ganze Rennen "alleine" laufen und eine super Zeit ist fast nicht mehr möglich.

Es beschäftigte mich das ganze Wochenende. Letztendlich habe ich mir für nichts Sorgen gemacht. Ein kurzer Anruf am Montag und ich bin jetzt mit der Startnummer 45 wieder ganz vorne eingeteilt. Nun heisst es natürlich die Startnummer verteidigen (oweh-oweh).

Nichts mehr kaputt machen
Für diese Woche ist die Devise, die gute Form zu behalten und nichts kaputt zu machen. Noch am letzten Wochenende schmerzte meine Hüfte wieder stärker. Als Ursache habe ich eine bestimmte Übung in Verdacht, die genau als hilfreich bei solchen Problemen empfohlen wird. Also diese Woche nichts riskieren und keine solchen Übungen mehr.

Chäsitzerlouf
Der Chäsiterlouf war eigentlich als Test für den GP gedacht. Wieder einmal muss ich meine Leistung relativieren und kann keine brauchbaren Schlüsse daraus ziehen. Trotz den ungewohnt hohen Temperaturen war das Laufgefühl sehr gut und ich war rangmässig bei Läufern klassiert, die sonst deutlich schneller sind als ich. Dafür war die Laufzeit nicht so toll. Ich hätte schon erwartet, dass ich schneller bin, als im letzten Jahr. Damals war ich noch angeschlagen vom Zürich Marathon, den ich nur zwei Wochen zuvor lief. Sicher, die Hitze schlägt auf die Zeit, genau wie der starke Gegenwind während der ersten Streckenhälfte und die vielen Boxenstopps bei den Verpflegungsposten. Wieviel es tatsächlich ausmacht, kann ich nicht sagen.
Dafür war der Schuhtest positiv. Ich werde für den GP nicht die ganz schnellen Schuhe wählen, sondern mit Blick auf die Distanz und den etwas holprigen Berner-Altstadtstrassen das Marathon-Modell nehmen.

Resultat am Chäsitzerlouf: 7. Overall und erster in der Alterskategorie.

 

Vorarlberger-Meisterschaft

Obwohl wir nicht meisterschaftsbereichtigt waren, war es doch ein lustiges Abenteuer, die Vorarlberger-Meisterschaft zu laufen. Pöilu ein guter Kollege wohnt seit kurzem in dieser Gegend und warum nicht ihn besuchen und bei der Gelegenheit ein  Rennen zu laufen.

Der Anlass war sehr klein gehalten und schon fast familiär (man kennt sich im Vorarlberg). So waren auch die Informationen zum Rennen sehr spärlich. Wir wussten nur, dass das Rennen in Bregenz im Hafengebiet statt findet. Angaben zur Strecke, Startnummernausgabe, Garderobe etc gleich Null. Da war es schon eine Überraschung, dass 6 Runden zu laufen sind und dies gleich mit drei 180 Grad Kurven pro Runde. Für die ganzen 10km also 18 mal praktisch auf Null runter bremsen. Der leichte Regen war nicht gerade motivieren, ermöglichte aber recht gute Laufzeiten. Als dritter Overall im Ziel und einer Zeit von 34:15 Minuten bin ich sehr zu frieden. Wenn man pro scharfe Kurve eine Sekunde Zeitverlust abzeiht, wäre es sogar eine Zeit unter 34 Minuten. Ein kleine Rechnung als Motivation für den GP.

Freitag, 27. April 2012

1. Rang am Zürich Cityrun

Der Cityrun war ein ganz spezielles Rennen. Es begann bereits bei der Vorbereitung am Morgen. „Sehr früh aufstehen“, „Frühstücken ohne die Familie“ zu stören und „noch bei Dunkelheit nach Zürich fahren“, waren genau der gleiche Ablauf wie im letzte Jahr, als ich an den Zürich Marathon ging.
Als Cityrunner mussten wir ein paar hundert Meter hinter den Marathonistis einstehen und konnten ca. 10 Minuten nach dem Marathonstart ebenfalls los laufen. Schon nach 2 Kilometer holten wir die hintersten Marathonläufer ein und danach war es ein richtiger Slalomlauf durch das Marathonläuferfeld. Nicht selten musste wir hinter einer Wand von Marathonläufern "anstehen". Meist lief ich auf dem Trottoire-Rand, immer mit dem Risiko auszurutschen oder einen Misstritt zu machen. Es war nicht einfach in der Läufermasse den Überblick über die Rennsituation zu behalten. Zum Glück hatten alle Cityläufer die gleichen grell orangefarbenen Shirts an, man musste einfach auf Orange fokussieren.
Am Anfang schien es mir besser, zuerst einmal den anderen Cityrunner hinterher zu laufen und das Rennen von hinten zu kontrollieren.  An der Bahnhofstrasse nach ca. 6 Kilometer erhöhte ich das Tempo und konnte mich auch gleich etwas absetzten. In der immensen Läufermasse war es unmöglich den Vorsprung einzuschätzen. Nach hinten schauen hätte nichts gebracht und wäre sowieso viel zu gefährlich gewesen. So musste ich mich auf meine Ohren verlassen und versuchen herauszuhören, ob mir schnellere Schritte oder ein heftiges Atmen folgen.
Kurz vor dem Ziel gab es wieder einen grösseren Stau, an dem ich etwas abbremsen musste und wurde blöderweise von meinem Verfolger wieder eingeholt. Nichts mit gemütlich ins Ziel laufen. Schon völlig kaputt musste ich noch einmal alles geben und mir den Tagessieg in einem harten Schlussspurt erkämpfen.
Da es die erste Austragung des Cityrun‘s war, stützen sich im Ziel gleich zwei Kamerateams auf mich. Noch ausser Atem und völlig durchnässt musste ich Interviews geben.   (Der Beitrag wurde tatsächlich auf dem Schweizer Sportfernsehen (SSF) ausgestrahlt).

Seit den Bildern im Fernsehen bin ich aber mit meinem Laufstiel nicht mehr so glücklich. Sieht ja furchtbar aus. Da muss ich etwas machen. Man weiss ja nie, wann der nächste Fernseheauftritt kommt J

Dass ich beim Cityrun mit 33:38 Minuten auch gleich eine neue 10-Kilometer PB laufe, hätte nie erwartet. Vielleicht hat sich das Abwarten während der ersten Rennhälfte positiv ausgewirkt.


Zu meiner Schuhanalyse
Ich habe tatsächlich meine ultra schnellen Dinger gewählt. Die haben zusätzlich den Vorteil, dass ich im Läuferfeld auf Grund der extremen Schuhfarbe einfacher zu finden bin. Allerdings bin ich die Schuhe nicht mit den vorgesehenen Komfortsocken gelaufen, sondern habe mich kurzfristig für die hohe Kompressionssocken entschieden. Die bieten bei so nass-kalten Wetter einfach einen wesentlich besseren Schutz.  Es hat sich gelohnt, das Lauf-Feeling war wirklich top (und die Zeit ja auch). Nur die Gewichtsanalyse hat nicht funktioniert. Wenn es so stark regnet wie in Zürich, sind die Schuhe - vollgesogen mit Wasser - fast doppelt so schwer als sonst. Was spielen da die paar Socken-Gramm noch für einer Rolle? J