Dienstag, 29. April 2014

Das wars

Heute war ich super motiviert ins Training gestartet. Es tat nichts mehr weh und ich war eigentlich schon überzeugt, das Wunder resp. den Turnaround doch noch geschafft zu haben. Mein Laufimage war bisher so, dass alle staunten, wie schnell ich mich nach grossen Belastungen wieder erholen kann. Leider kann ich mein Image im Moment begraben. Bereits nach 4km war der Ofen aus und ich konnte gar nicht mehr laufen.  Die Waden fühlten sich an, als wäre sie aus Stein und die Haut viel zu eng. Als würden sie demnächst gleich platzen.
Schon gestern Abend hatte ich beängstigend angeschwollene Beine. Sie sahen aus wie grosse Ballons. Immerhin bei beiden Beinen etwa gleich. Keine Ahnung wo das her kommt. Es sieht aber wirklich beschiessen aus (sorry für den Ausdruck). Es scheint sich also nicht nur um eine kleine Zerrung zu handeln, sondern um eine gröbere Zerrung oder sogar einen Muskelfaserriss. So was blödes. Heute habe ich den GP definitiv abgehakt und orientiere mich bereits am nächsten Rennen dem 10-Meilenlauf in Laufen. Wenn ich wieder etwas mehr Glück habe, kann ich wenigstens dort starten. Falls es auch dort nicht klappt (der Arztbesuch betreffend dem Ermüdungsbruch steht noch bevor), heisst dass schon jetzt "Tschüss bis im Herbst"  ... und diese Aussage bereits Ende April, wo die beste Laufzeit doch erst bevor steht.
Zum Glück besteht das Laufen nicht nur aus Rennen. Wenn ich es schaffe wieder normal trainieren zu können, wäre dies bereits ein grosser Erfolg. Dies Gedanken waren mir bis jetzt völlig fremd. Ausser ein paar Wehwehchen konnte ich immer - mehr oder weniger - gut durch trainieren. Jetzt ist sogar dieses Lebensgefühl gefährdet.
Ein GP mehr oder weniger, was soll es. Sobald es wieder besser geht, schaue ich mir den Laufkalender genauer an. Es wäre ja gelacht, wenn es auf einmal nicht mehr gehen soll.

Betreffend Rennvorbereitung und Trainingsplänen war es ein schwere aber hilfreiche Erfahrung. Für den München Marathon werde ich mich logischerweise wieder an den bewährten Trainingsplänen orientieren. Ironie: der heutige Newsletter von Greif bestätigt mich in dieser Absicht (der Newsletter handelt davon, wie lange die Endbeschläunigung bei Longjoggs sein sollen und was er davon hält, ganze Longjoggs nahe am Renntempo zu laufen. Bravo ich teile diese Meinung).
Zweite Ironie der Laufpause, ich habe wieder Zeit in den Blog zu schreiben. Geniesst es :-)))

Sonntag, 27. April 2014

Zurzeit ausser Betrieb

Vom Zürich Marathon habe ich mich wie gewohnt sehr schnell erholt und konnte schon am Tag danach wieder "normal" gehen. Vielleicht auch, weil ich es nicht geschafft habe, während dem Marathon ganz an die Grenzen zu gehen. Im Moment vielleicht meine grösste Schwäche.

Gleich am Tag nach dem Marathon bin ich zusammen mit meinem Sohn in die Ferien nach Schottland gefahren. Es hat uns sehr gut gefallen und wir haben die eindrückliche Landschaft bei typisch wechselhaftem Wetter genossen. Auch kulinarisch hat mir Schottland gut gefallen. Sehr viel Fisch entsprach meinen Wünschen und zu meine eigenen Überraschung fand ich sogar Haggis sehr fein (Schottisches Nationalgericht aus Innereien im Schafsmagen zubereitetet). In Schottland darf nach dem Essen natürlich ein edler Whisky nicht fehlen. Gewichtsmässig habe ich deshalb etwas sehr zugelegt und bin nicht mehr im Bereich meines Wettkampfgewichts.

Nach einer so langen Trainingspause war mein Erwartung natürlich gut erholt und reddy für die nächsten Rennen zurückzukehren. Leider war alles anders. Die leichten Schmerzen die ich seit Februar am mittleren Zehen verspüre, haben sich überhaupt nicht gebessert,  sondern sind eher noch anfälliger geworden. Das dumme ist, dass ich gar nicht weis wo es genau weh tut. Je länger, je mehr habe ich den Verdacht, dass es sich um einen Ermüdungsbruch handeln könnte. Mit der Befürchtung, eine länger Laufpause auferlegt zu erhalten, werde ich notgedrungen den Weg zum Arzt nehmen müssen.
Fataler erweist sich die Zerrung, die ich aus dem nichts geholt habe (wie immer). Beim leichten Joggen hat es einen Knacks in der Unterschenkel-Muskulatur gegeben und mir war sofort klar, mindestens drei Tag Pause. Bei der letzten Zerrung im Januar konnte ich nach drei Tagen wieder problemlos laufen. Weil ich überhaupt keine Schmerzen mehr verspürt hatte, habe ich bereits nach zwei Tag ein leichtes Training riskiert. Leider ging schon nach 2 km ging nichts mehr. Ich musste vorsichtig gehend das Training beenden. Obwohl es nicht wirklich weh tut, habe ich mich eine Woche danach nicht mehr erholt. Den Chäsiterlauf musste ich nach einem kurzen Testlaufen am Morgen extrem enttäuscht absagen. Es wäre unmöglich gegangen und das Risiko für den GP alles zu zerstören war einfach viel zu gross. Im Moment ist für mich sogar der Start am GP fragwürdig. Wenn kein Wunder passiert habe ich keine Lust den GP mit einer schwachen Zeit über einer Stunde zu beenden. Im Moment gibt es leider noch keine Anzeichen, die mich etwas positiver stimmen könnten. Endgültig entscheiden werde ich meine Teilnahme kurz vor dem Rennen. Aber auch während dem Rennen, zeichnet sich keine "vernünftige" Zeit ab, werde ich das Rennen lieber abbrechen, so schwer es mir fällt.
Die Ausfallsliste der Schweizer Fussballnati zeigt, dass Verletzungen scheinbar zu einem höheren Leistungsniveau gehören. Mein Ziel muss deshalb sein, die Probleme jetzt gut aus zu kurieren und einen guten Aufbau für den München Marathon im Herbst zu machen.

Sonntag, 6. April 2014

Zürich Marathon

Schade, die guten Vorzeichen konnte ich nicht annähern umsetzen. Die Bedingungen waren eigentlich optimal für eine tolle Rennen und trotzdem lief ich mit 2:39:05 für mich eine eher mässiges Zeit. Da kann auch nicht hinweg täuschen, dass ausser denn nicht einschätzbaren Nordafrikaner, generell nicht so gute Zeiten gelaufen wurden. OK, meine Zeit hat bei den M50 zum Kategoriensieg gereicht. Aber auch bei den M45 hätte ich die beste Zeit gehabt und bei den M40 hätte es immer noch für den 2. Rang gereicht.

Das Rennen ist mir grundsätzlich nicht so schlecht gelaufen. Nach der Hälfte war ich mit 1:16:... noch gut unterwegs und fühlte mich eigentlich noch recht fit. Nach 27km spürte ich dann doch, dass ich nicht mehr den gleichen "Zug" hatte wie früher. In den letzten Tagen hatte ich einigen Kollegen, die den GP von Bern laufen wollen, den Tipp gegeben, beim Argauerstalden bloss nicht nach oben zu schauen. Dieser Tipp kam mir heute auf den letzen Kilometer wieder in den Sinn und ich achtete darauf, nicht das nächste Kilometerschild oder die nicht enden wollende Strasse zu fokussieren sondern "nicht nach oben schauen" und mich auf einen Punkt fünf Meter vor mir zu konzentrieren. 5 Meter? Richtig, bei 5 Meter nimmt man automatische eine optimale Laufposition ein.

Es war natürlich für mich ein grosses Erlebnis, einen Marathon ohne gefrorene Hände zu laufen. Auch die neuen Laufhosen mit den "Hamsterbacken" haben sich sehr gut bewährt. Es war sogar ein Vorteil gegenüber der offiziellen resp. deponierten Verpflegungspunkten. Ich konnte die Gel zu mir nehmen, wann immer es am besten passte und nicht wenn es ein Verpflegungsposten vorgab. Ich werde die "Hamsterbacken", die übrigens beim Laufen kaum zu spüren sind, auch weiterhin einsetzten.

Trotzdem noch einmal etwas zur schlechten Zeit, sie bring mich schon etwas ins Grübeln. Ist es die Alterskurve und ich kann mich gar nicht dagegen wehren oder war halt doch die Problem-Kaskade, die mich seit dem letzten Herbst schrittweise langsamer gemacht hat, dafür Schuld. Das Ziel für den Herbstmarathon in München ist damit bereits programmiert: Ich will herausfinden, was die Ursache ist.

Nun geht es ab zur Erholen nach Schottland. Zusammen mit meinem Sohn werden wir das Hochland erkunden. Meine liebe Frau hat entschieden, nicht in den Norden zu fahren (es regnet zu viel) und dafür zu Hause die Stellung zu halten. Wir werden also lässige Jungeferien haben :-)





Samstag, 5. April 2014

Nur noch einmal schlafen ...

So, für Morgen ist alles bereit. Die Tasche ist gepackt und das Frühstück steht schon auf dem Tisch.
Am Morgen möchte ich nicht zuviel Zeit verlieren und möglichst rasch aus dem Haus. Damit es speditiv geht und um etwas die Nervosität zu dämpfen, hat es sich bewährt, schon am Abend vorher in Ruhe alles schön bereit zu stellen.

Die letzte Woche habe ich mich schön brav an die Vorgaben des Running Coach gehalten. Fast! Am Donnerstag konnte ich es nicht lassen und bin eine Runde locker mit dem Velo gefahren. Ich habe das Gefühl, dass das Radfahren meinen gereizten Achillessehnen gut tut. Heute, einen Tag vor dem Rennen verspüre ich kaum noch schmerzen und ich habe schon fast ein Runners-High wenn ich zu Haus ohne Mühe die Treppe runter gehen kann. Jetzt wo sich die Wetterprognossen fast auf ideal einpendeln hat, ist auch die Motivation wieder voll da. Einzig eine kleine Erkältung, die mich plagt und die Tatsache, dass mein Gewicht von Donnerstag auf Freitag unerklärlicherweise um fast ein Kilogramm angestiegen ist. Grosse Sorgen mache ich mir deswegen nicht.  Es würde mich einfach interessieren was der Grund dafür ist. Spinnt die Waage? Ist es ein Reaktion auf die Erkältung?

Die letzte Woche hat sich auch die Verpfegungsproblematik  gelöst. Das ging so: Ich brauchte ein paar neue Hosen. Das Modell, dass ich gekauft hatte, hat auf beiden Seiten eine kleine Tasche, wo je eine Gel-Packung wunderbar Platz hat.
Entgegen meine bevorzugten Produkte, werde ich die Gel-Tuben von Sponsor mitnehmen. Einzige weil eine grössere Menge in der Tube Platz hat und ich dadurch nur zwei Stück mitnehmen muss.  Dann lassen sich die Tuben viel einfacher öffnen, was ein entscheidender Faktor sein kann, wenn meine Hände wieder einmal steif gefroren sind.

So jetzt gibt es noch etwas Ruhe und ein (alkoholfreies) Bierchen ;-)

Dienstag, 1. April 2014

Nur noch fünf Tage bis Zürich

Es sind nur noch fünf Tage bis Zürich. Wieder einmal ist es so, dass ich kurz vor dem Marathon nicht so recht weiss, wo ich stehe. Die Form scheint etwa vergleichbar wie im letzten Jahr zu sein. Obwohl ich dies an den bisherigen Rennen noch nicht so recht bestätigen konnte. Nun hoffe ich, dass sich die Wetterprognosse nicht noch mehr verschlimmert und es am Sonntag nicht zu kalt und vor allem trocken ist. Im letzen Jahr waren bei Temperaturen um dem Gefrierpunkt keine guten Zeiten möglich, jedenfalls für mich nicht. Deshalb hatte ich mir gewünscht, wieder einmal bei optimalen Wetterbedingungen eine Marathon laufen zu können. Wie gesagt im Moment sieht es noch nicht ganz so schlimm aus.
Im letzten Jahr war meine ultimative Problemzone noch der rechte Hüftbeuger. In diesem Jahr verliere ich kaum noch Gedanken daran, dafür sind jetzt die Fussgelenke resp. der Achillessehenansatz zu Oberst auf der Sorgenliste. Irgendwo tut es immer weh und so lange man noch (halbwegs) gehen kann ist es noch nicht so schlimm (alte Kenianische Regel). Nun wird es für mich spannend mit welchem Wehwehchen ich schneller laufe. Von den vergangenen Marathons konnte ich mich innerhalb wenigen Tagen relativ gut erholen. Diesmal rechne ich damit, längere Zeit nicht mehr gut gehen zu können.
In diesem Jahr werde ich nicht mehr bei den Elite starten können. Zuerst war ich durch die Absage etwas brüskiert. In der Zwischenzeit sehe ich es als Herausforderung und gute Vorbereitung für München. Am Münchner Marathon werde ich mich auch selber versorgen müssen und kann nicht auf externe Unterstützung zählen.
Der absolute Coup ist mir gestern mit ein paar Laufshorts gelungen. Sie haben auf der Seite zwei kleine Taschen, in die man perfekt je eine Gel-Packung stecken kann. Es sieht zwar aus wie zwei Hamsterbacken auf Hüfthöhe, aber die Gels sind beim Laufen kaum zu spüren und auf dem Finisher-Foto sind sie nicht zu sehen, weil gegessen :-)

Dadurch, dass ich nicht bei den Elite eingeteilt bin, kann ich jetzt auch wieder die Kategorie gewinnen, sofern natürlich keiner der 50er schneller ist als ich. Gegner habe ich genügend. Es sind beide meiner "ärgsten" Konkurrenten angemeldet: Markus Gerber und Beat Elmer. Es sollte also spannendes Rennen werden.