Montag, 15. Dezember 2014

Saisonabschluss: Silvesterlauf



Der Silvesterlauf am Wochenende war der Saisonabschluss und mein letztes Rennen im 2014. Eigentlich wollte ich es zum Schluss nochmals so richtig krachen lassen. Im vorweihnächtlichen Essmarathon, von einem Apéro zum nächsten,  schaffte ich es einfach nicht, die notwendige Spannung vor dem Wettkampf aufzubauen. Irgendwie muss man ja mal die Seele baumeln lassen und den Leuten zeigen, dass man auch bei Cholesterin-haltig Sachen zu lagen kann. Zum Glück ist mein Übergewicht noch im kontrollierbaren Rahmen und lässt sich mit ein paar Longjogs leicht wieder korrigieren.
Beim Silvesterlauf ist - zu minderst bei den schnelleren Läufern - das Überrunden auf der kurzen Stecke ein grosses Thema. Etwa ab Mitte der vierten Runden überholt man die langsameren Läufer. Das sind dann nicht wenige. Oft läuft man fast in eine Wand und muss trippelnd einen Durchschlupf finden. Da kann auch mal ein sanftes Anstossen oder die verbale Bitte um Durchlass notwendig sein. Meist heisst es aber nur etwas pokern und den optimalen Slalomweg durch die laufenden Hindernisse finden. Gestern hatte ich mich doch ein-, zweimal verpokert und war hinter einer Hinderniswand regelrecht parkiert.
Etwas verwöhnt, dass ich bei den Rennen meist direkt vorne einstehen können, war ich für dieses Rennen etwas spät an den Start gegangen und mussten, nach dem ich alle Drängelmanöver ausgereizt hatte, extrem weit hinten starten. Mehr war nicht herauszuholen, aber zu minderst konnte ich mich soweit beruhigen, dass ja die effektive Zeit zählt und wenn ich später über die Startlinie gehe, habe ich quasi einen Zeitbonus. Das heisst, alle die ich einhole, werden im Ziel vermutlich eine langsamere Laufzeit haben. Wie dramatisch weithinten ich in Wirklichkeit war, wurde mir auf dem ersten Kilometer bewusst. Samichlaus-verkleidete Läufer vor und neben mir. So eingepfercht nützt auch der „Zeitbonus“ nicht mehr viel. OK, in Zukunft werde ich wieder etwas früher beim Start stehen.
Eigentlich mag ich das Intervallmässige laufen, mit den Tempowechsel zwischen Maximalpuls und Erholungsphasen, deshalb fühlte ich mich mit jeder Runde immer etwas besser. Meine Umstellung, wieder auf einen etwas kraftvolleren Laufstil, ist noch nicht abgeschlossen und so schaffe ich es zurzeit noch nicht ganz, die ganzen PS auf die Strasse zu bringen. Ich suche noch etwas die Optimierung zwischen hoher Schrittfrequenz und einer, für meinen tiefen Maximalpuls, entgegenkommendere Gangart. So gesehen ist die Schlusszeit von 35:05 Minuten nicht schlecht und ich bin zufrieden, auch wenn kosmetisch gesehen eine um 6 Sekunden schnellere Zeit noch besser ausgesehen hätten :-)
Der Silvesterlauf hat vor allem im Raum Zürich eine sehr hohe Popularität und deshalb ist auch das Feld immer sehr stark besetzt. Gestern stand ich umso lieber im Schatten meines Trainingskollegen Christoph Friedli. Er schaffte es mit einer 32-Zeit (!) auf den Dritten-Rang und zwar over all.
Noch eine Notiz für mein Schuharchiv:
Nach langem hin und her entschloss ich mich, die Saucony Type A7 einzusetzen. Beim Anprobieren waren sie seiner Zeit viel versprechend und ich spielte beim Kauf sogar mit dem Gedanken, die Unter-200gr-Schuhe für einen Marathon zu verwenden. Am resp. nach dem Silvesterlauf war die Begeisterung leider nicht mehr so gross. Für echt schnelle Rennen sind mir die Saucony etwas zu weich. Nach dem Rennen taten mir Füsse und Beine extrem weh und beim Priformis-Muskel war es sogar so schlimm, dass ich nicht mehr wusste, wie ich beim Nachhause fahren im Auto sitzen soll. Jedenfalls erinnerte mich mein Auto zweimal daran, dass eine Fahrpause angebraucht sei (solche Assistenzfunktionen gibt es in modernen Autos).
Saucony werde ich im Moment als Schuhmarke nicht weiterverfolgen. Mizuno ist für mich zur Zeit die erste Wahl und wenn es ganz schnell gehen muss, sind die Adidas Takumis halt immer noch unerreicht (Chrischu wurde mit den Takumis in Zürich Dritter :-)  )

@Roger: Angaben zur Senioren-EM 2015 in Grosseto



Also die Senioren-EM findet vom  14. – 18.Mai 2015 in Grosseto (Toskana) statt. Informieren und anmelden kannst Du Dich über SMRUN (ww.smrun.ch). Für die Teilnahme musst Du Mitglied von SMRUN sein. Sollte aber kein Problem sein. Ich hätte Dir gerne den Link bereitgestellt, aber leider funktioniert die Webseite von SMRUN im Moment nicht. Falls es wieder funktioniert findest Du die Angaben zur EM im Kalender von SMRUN. 

Es wäre toll, wenn Du auch dabei wärst. 

Liebe Grüsse, Martin

Dienstag, 2. Dezember 2014

Steinhölzli-Lauf



Nach dem moralischen Tiefgang in München wolle ich am Steinhölzlilauf noch einmal top motiviert antreten.  Das klappte leider nicht wie gewünscht. Das trübe Wetter und das bereits frühe Einnachten sorgten in den letzten Tagen wieder einmal für eine tiefe Winterdepro.  Am Samstag spulte ich das Training pflichtbewusst aber ohne grosse Freude ab und war bereits nach 18 Minuten wieder zu Hause. Normalerweise habe ich am Tag vor dem Rennen eher Mühe, mich an die reduzierten Trainingsvorgaben zu halten. Dabei waren die Verhältnisse am Sonntag gar nicht so schlecht. Normalerweise denkt man im Zusammenhang mit dem Steinhölzli-Lauf zuerst an Cross-Schuhe und Spicks. Eine trockene Strecke war schon etwas ungewohnt neu. Aber so machte das Einlaufen plötzlich wieder Spass und ich freute mich auf den Start. 

Dummerweise wurde ich bereits fünfzig Meter nach dem Start zweimal von hinten „gestöckelt“ und konnte einen Sturz nicht mehr verhindern. Die nachfolgenden Läufer konnten teils ausweichen oder über mich hinweg springen. Zum Glück kam niemand weiteres zu Fall. Mein Knie und der Ellenbogen schmerzten, aber ich konnte trotzdem weiterlaufen. Nur war ich jetzt zuhinterst im Feld und es war über eine längere Distanz nicht möglich, auf dem engen Weg zu überholen.  Natürlich war ich über den ungeschickten Läufer, der mich zu Fall gebracht hatte wütend.  Ich konnte mich aber rasch wieder beruhigen, schliesslich war es ja keine Absicht und es kann in der Rennhektik mal passieren. Der andere Läufer hat sich ja auch sofort entschuldigt. Nur seine Begründung macht mich sprachlos. Er hat gemeint „er sei halt eben sehr schnell und er wisse, dass er eigentlich hätte weiter vorne starten sollen“. Hoppla! (Keine Ahnung wo der Kerl in der Rangliste steht). 

Trotz Sturz konnte ich am Ende der ersten Runde zu Markus Gerber aufschliessen. Markus läuft auf dieser Stecke äusserst stark und war in den vergangene Jahren immer vor mir klassiert. Also ein guter Gradmesser. Mit dem Überholen war es dann auch nicht getan. Markus ist ein „harter Hund“ und gibt nicht so rasch auf.  Ich musste hart bis ins Ziel kämpfen um den kleinen Vorsprung zu halten. So richtig kritisch wurde es, als ich auf der letzten Runde wieder einmal Seitenstechen bekam. Kenne ich normalerweise nicht und diesmal wollten auch meine Tipps und Tricks nichts nützen.

Mit dem Resultat bin ich den Umständen entsprechend sehr zu frieden. Das Laufgefühl ist zwar noch nicht wie früher, es wird aber von Mal zu Mal besser. Einfach mein Turbo, also die Beschleunigung, fehlt mir immer noch.  Am Rennen fällt es mir immer noch schwer, eine höhere Kadenz zu laufen. Es hat vielleicht auch einen Zusammenhang mit dem Wechsel auf die Mizuno-Schuhe. Ich fühle mich total wohl in den Mizunos, spüre aber, dass die Belastung gegenüber den Adidas-Modellen doch etwas anderes ist und ich etwas Zeit brauche, um mich vollständig umzustellen.   

Mein Resultat: 18. Rang Overall / 1. Rang AK50. Die Laufzeit von 38.50 Minuten ist glaube ich meine PB am Steinhölzli-Lauf. In den vergangen Jahren waren aber die Verhältnisse nicht annährend so gut wie im 2014. 

Der Steinhölzli-Lauf war wieder einmal hervorragend organisiert. Gratulation an Thomas Winkler und sein Team. Mit dem gewonnen Gemüsekorb bin ich und meine Familie für die nächsten Wochen mit gesunder Kost eingedeckt :-)