Sonntag, 27. September 2015

Berlin Marathon - Es war leider nichts

Die ersten 10km liefen mir noch sehr gut, schon fast wie gewohnt, dann sackte das Tempo auf einmal fast mit jedem Schritt zusammen. Sicher hätte ich mich über die Distanz quälen können, aber so macht es wirklich keinen Spass. Zumal ich noch fast 27km vor mir gehabt hätte. Es waren wieder die Füsse bzw. die Sprunggelenke die streikten. Sie sind halt sehr wichtig beim Rennen und bringen eigentlich das Tempo. Es ist schon deprimierend, wenn der Puls kaum gefordert wird und in den Füssen der Saft bereits raus ist. Da schon der Entscheid zu Starten an einem so dünnen Faden hing, musste ich mit einem Aussteigen rechnen. Deshalb war der Entscheid aufzugeben, nicht ganz so tragisch. Schlimmer sind die Aussichten auf eine Genesung. Es scheint, als stünde eine lange Zeit vor mir, sofern eine Besserung überhaupt noch möglich ist.
Vielen Dank für alle aufmunternden Worte.

Samstag, 26. September 2015

Es kann los gehen

Heute habe ich am morgen früh noch einmal einen letzten Versuch gemacht um zu Entscheiden ob ich starten soll oder nicht. Nach fünf Miuten laufen musste ich einsehen, es geht nicht. Anstatt wieder nach Hause zu gehen wollte ich mich noch etwas bewegen. Und siehe da auf einmal wie gelöst ging es gar nicht so schlecht. Nun werde ich den Marathon trotzdem laufen. Halt nur langsam und die Athmosphäre geniessend. Wenn es gut geht kann ich ja immer noch auf den letzten Kilometer etwas mehr Gas geben. Allerdings habe ich schon einen sehr grossen Respekt ob ich die 42 km schaffe. Ein seltsames Gefühl: es zählt wieder das Finishen vor der Zeit. Früher war es eher umgekehrt. Nun, drückt mir bitte die Daumen, ich habe es selten so gebraucht.

Eine grosse Show war das Startnummern holen. Ich habe ja eine Elitestartnummer mit einem grossen A drauf erhalten. Nun ist es ja so, dass sich die Läufer sehr gerne gegenseitig auf die Nummer schauen und vergleichen, wer die bessere Einteilung hat. Tim, mein Sohn hat meine Startnummer genommen und ist damit gut sichtbar durch die Messe spaziert. Wir konnten uns fast nicht halten vor lachen, als wir die ungläubigen Blicke der anderen beobachteten. Das Highlight waren zwei Engländer die eine Diskussion mit dem Satz angefangen hatten: "Hast Du gesehen der hat eine A-Nummer .... der ist aber noch sehr jung"

Donnerstag, 24. September 2015

In Berlin starten?

Eigentlich wollte ich heute wie an Abschlusstraining machen und danach entscheiden, ob ich in Berlin starten soll oder nicht. Wenn ich jetzt nach dem Training entscheiden müsste wäre es "NEIN". Ich habe mir überlegt welchen Tipp ich jemanden geben würde, der mich in einer gleichen Situation um Rat fragen würde. Ich würde eindeutig von einem Start abraten. Ein Marathon ist keinen Sonntagsspaziergang. Egal wie schnell.
Meinen Füssen geht es zwar schon spürbar besser, aber es ist immer noch so, dass die Schmerzen nach 15-20km extrem zunehmen und ich kaum noch die Beine heben kann. Absolute Katastrophe ist Berg-auf-Laufen, danach ist es wirklich schlimm. In Berlin hat es zum Glück keinen Berg, nur eine Unterführung und die sollte zu schaffen sein. Ist es wirklich sinnvoll, so einen Marathon zu laufen? Auch wenn ich einen der raren Startpätze habe (erst noch im Elitestartblock)?
Gegen alle Vernunft fällt es mir extrem schwer, endgültig zu verzichten. Mein Ziel habe ich bereits auf eine 3-Stundenzeit runtergesetzt.
Es ist ja immer noch so, dass sich die guten und die schlechten Tage in einer beängstigenden Regelmässigkeit abwechseln. Ich habe es mal mit "sie liebt mich - sie liebt mich nicht" verglichen. An den geraden Tagen ist es schlecht und an den ungeraden gut. Gestern war zum Beispiel gut. Ich bin problemlos 8km im (neuen) Marathon-Renntempo gelaufen. Zum Glück (oder Unglück je nach dem) ist der Marathon am 27. September, also einem ungeraden Tag. Das wäre gut :-) aber was soll ich jetzt machen? "Margrittli"-Zählen oder vernünftig sein? beides fällt mir schwer.
Das Laufzeug ist parat und ich werde es mitnehmen. Vermutlich morgen Abend auch die Startnummer holen. Ob ich am Sonntagmorgen wirklich an der Startlinie stehe ist noch fraglich. Ach ja, ca. 400m vom Kilometer 9 entfernt ist unser Zimmer. Ich könnte auch mal bis dort laufen und schauen wie es geht? Ich weiss, schlechte Strategie, aber besser als nichts.

Montag, 14. September 2015

Neu Ziele

Tja, die Trainingspause hat nicht genau das gebracht, was ich mir erhofft hatte. Ich habe zwar stattliche 3 kg zu genommen :-))  aber die Fussprobleme sind schon wieder da. OK ein zweistündiger Longjog war vielleicht nicht der ideale Einstieg.
In Berlin werde ich totzdem an den Start gehen. Es wäre schade auf ein so tolles Ereignis zu verzichten. Zumal ich ja bereits einen Startplatz habe und die Reise und Unterkunft bereits gebucht sind. Allerdings muss ich meine Ziele ziemlich korrigieren. Und ich glaube es kaum! Ich kann mich sogar in diese Situation motivieren. Es ist doch auch eine schöne Herausforderung, zu schauen wie viel ich mit einer Null-Form als Tourist herausholen kann. Meine Taktik ist jetzt so. Die erste Hälfte laufe ich noch auf eine 3 Stunden Zeit. Danach darf ich loslegen. Mal schauen ob und viel ich auf der zweiten Hälfte noch wett machen kann. Da könnte man jetzt Wetten abschliessen.
Für die paar verbleibenden Trainingstage habe ich mir vorgenommen, vermehrt auf gestützte Schuhe zu setzten. Quasi back to the roots. Dass wäre dann auch etwas das Ende des "Barfuss Abenteuer". Es heisst aber nicht auf Barfuss zu verzichten, aber bestimmt nicht mehr im gleichen Ausmass wie bisher. Ich gehe inzwischen davon aus, dass ich diesbezüglich meine physischen Grenzen erreicht habe und die Grenze mit noch so viel Training nicht überschritten werden können. Immerhin geht das sogar Usain Bold so, halt auf einem ganz anderen Niveau.

Samstag, 5. September 2015

Trotz Regen toller Tag bis ... danach kam "The End"

Die Wetterprognose sagte Regen am Morgen und gegen Nachmittag eine Wetterbesserung voraus. Deshalb entschloss ich mich heute etwas ausgiebiger zu Laufen und dafür morgen aufs Bike zu gehen. Es gibt da eine tolle Stecke entlang dem Langkofel, die ich schon gestern auf meiner Wanderung gesehen habe. Die muss ich unbedingt machen! (Langkofel -> Saslungo -> Saslong -> Gröden -> Ski -> Weltcup -> Kamelbuckel -> alles klar :-) )

Den Einstieg kannte ich ja bereits und den Ausstieg, also die letzten Kilometer, sahen auf der Karte nicht besonders schwierig aus. 
Es hatte aufgehört zu Regnen und wirklich, die Stecke entlang einer hohen Felswand war echt der Hammer. Mehr als einmal schrie ich ein "Juppi" in die Gegend. Der Rausch ging so richtig los, als meine Fussprobleme wie weggeblasen waren und ich wieder wie ein Reh laufen konnte. Endlich!!! Ich hatte das tolle Gefühl so lange vermisst! 
Der letzte Abschnitt war leider nicht mehr so toll. Es war ein extrem steil abwärts führender schmaler und rutschiger Weg mit grossen Steinen und vielen Wurzeln. Und jetzt kam der Supergau. Praktisch auf den letzten Meter, bevor es auf ein unproblematisches Wiesenstück ging, habe ich mir den Fuss resp. den Zehen so stark angeschlagen, dass ich nur noch Sterne sah. Jetzt hatte ich endlich das Fussproblem überwunden und dann mache ich diesen blöden Unfall. Es ist zum Verzweifeln. 
Der Nagel wird einmal mehr abfallen und Laufen kann ich bis auf weiteres sowieso nicht mehr. Keine Ahnung was ich jetzt am Berlin Marathon machen soll, wohl besser gar nichts. Es tönt überreagiert, ich weiss, aber es ist nicht das erste Mal, dass ich einen Zehnnagel verliere und ich weiss was jetzt auf mich zu kommt. Es ist ja nicht bloss der Zehennagel. Der ganze Zehen ist wie betäubt und steif, ich kann nicht mehr richtig auftreten. Wenn ich jetzt weiterlaufe, weiche ich automatisch den Schmerzen aus und fange an zu "Hinken". Tönt immer noch nicht schlimm, aber dieses Hinken bringt man fast nicht mehr weg. Das kann ein Jahr dauern. Früher habe ich einfach weiter trainiert weil ich ein grosses Ziel vor Augen hatte. Diesmal ist es etwas anders. Eigentlich wollte ich in Berlin starten und einfach mitlaufen. Jetzt muss ich noch einmal eine mehrwöchige Pause machen und kann vor Berlin nicht mehr trainieren. Da fragt sich natürlich schon, ob ein Start in Berlin überhaupt noch Sinn macht. Wenn kein Wunder  geschieht, muss ich besser verzichten. Was soll man da noch sagen: so ein Mist. Die Götter haben scheinbar irgend etwas dagegen. 


Freitag, 4. September 2015

Ein paar freie Tage im Südtirol (Hotel Cendevaes Monte Papa, Santa Cristina)

Jetzt sitze ich hier im Südtirol und geniesse ein paar freie Tage. Dass es dazu kam ist eine lange Geschichte. Angefangen hat es am GP von Bern als ich einen Gutschein über 400 Euro für ein Hotel im Südtirol gewonnen hatte. Zuerst hatte ich eine riesen Freude bis ich feststellte, dass das Südtirol über 500 km entfernt ist und da war halt auch noch die "Berner"-Grundhaltung "wer macht schon Ferien in Österreich". Da ich bereits meine gesamten Ferien verplant hatte, sah ich keine Möglichkeit den Gutschein selber einzulösen. Leider war auch das Inserat in Ricardo erfolglos (zum halben Preis, wohlverstanden!). Es musste wohl so sein. Denn letztendlich konnte ich trotzdem selber für fünf Tage ins Tirol fahren. Zuerst lernte ich: das Südtirol bzw. Santa Caterina wo ich bin, ist nicht in Österreich sondern in Italien (peinlich, etwas gelernt). Allerdings sprechen hier alle Deutsch. Ein für meine Ohren seltsames gemischt zwischen Österreicher-Dialekt, Schweizer Deutsch und machmal tönt es fast wie Elsässisch. Halt wie die - eben nicht Österreicher - Skifahrer bei Interviews.

Ganz gespannt war ich auf die Gegend hier. Ein paar Bilder im Internet, sonst konnte mir nicht viel vorstellen. Es haben aber viele gesagt, es sei sehr schön.
Zuerst aber war die Reise hierher. Ich war nicht sonderlich motiviert, zig Kilometer über die Autobahn zu spulen und entschloss mich statt dessen über die Alpenpässe zu fahren. Der Flüelapass war der Hammer. Also ich bin kein Raser, fahre aber trotzdem gerne sportlich. Am Füla konnte ich wieder mal richtig sportlich fahren. Nicht gefährlich und ohne Risiko, aber dem Harley-Fahrer vor mir hat es bestimmt die Schweisstropfen in die Stirn gedrückt (er hätte mich überholen lassen können). Apropos: gestattet sind 80 km/h und ich bin nie schneller gefahren (aber auch nicht viel langsamer).

Kurz nach meiner Ankunft hatte ich die Gelegenheit zusammen mit dem Hotelbesitzer eine erste 12km Rund zu laufen. Der Besitzer ist selber begeisterter Läufer und war in diesem Jahr am GP (Deshalb der Gutschein). Es war nach meiner dreiwöchigen Pause sehr anstrengend aber dafür habe ich beim ersten Training bereits eine recht gute Übersicht über die Gegend erhalten.

Da von gestern meine Füsse wieder etwas schmerzten, habe ich mich heute für eine kurze Wanderung entschlossen. Ohne grosse Ziele bin ich Richtung Lankoferhütte. Tönt nicht spektakulär, was mich aber erwartete war eine waschechte SAC-Hütte in unserem Verständnis. Davon berauscht bin ich weiter Richtung einem Pass gewandert (Langkofelscharte, tönt schon wieder so unspektakulär). Am Schuss war es eine faszinierende 6-Stunden Wanderung. 




Sonntag, 16. August 2015

Weiter Gedanken zu Lyon

Nun, ich habe Zeit, ich bin in meinem Zimmer, kann nicht Fernsehe schauen und sonst ist auch nichts  los. Ich habe also genügend Zeit zum Analysieren.
In der Zwischenzeit sind auch die Resultate des Marathons bekannt. Also der Sieger hatte 2h32. Wahnsinn, da trennen uns Dimensionen (und der ist gleich alt wie ich!!!). Der Zweite hatte ebenfalls eine Superzeit von 2h33 da trennen uns immer noch Welten. Der Dritte hatte bereits 2h38, eigentlich im Bereich des Möglichen, aber dann reicht es nicht, wenn ich die Hälfte erst mit 1h20 passiere. So langsam war ich glaube ich noch nie und ich hatte trotzdem bereits keine Reserven mehr. Es zeigt: meine Einschätzung während dem Rennen war also nicht falsch. Da wäre rein gar nichts zu holen gewesen.  Das Ziel war ja ein Rang in den ersten Drei und nicht einfach nur mitmachen.
Klar, ich weiss, es wäre immer noch eine gute Leistung gewesen und die meisten wären froh so laufen zu können (mehr dazu nachfolgend). Wenn ich mein ganzen Trainingsaufwand, all die Verzichte, die finanziellen Aufwände und das Verständnis, dass ich meinem Umfeld abverlange, betrachte, geht es einfach nicht mehr auf.

Es gibt sehr viele Leute, die gerne so laufen würden wie ich das kann und würden dabei keine Gedanken über ein paar Minuten mehr oder weniger verlieren. Geschweige, das deshalb fast die Welt zusammen bricht.
Heute in der U-Bahn hatte ich eine Begegnung mit einer jungen, sehr freundlichen Frau. Das Dramatische, ihr musste, vermutlich mit einer sehr aufwändigen Operation, beide  Beine entfernt und verkehrt rum wieder angebracht werden. Sie kann jetzt nur noch wie ein Tier am Boden kriechen. So etwas hatte ich noch nie gesehen und es hat mich sehr tief berührt. Spontan und vielleicht auch etwas um meine eigene Undankbarkeit zu kompensieren, habe ich ihr gerne etwas Geld gegeben. Sie war sehr freundlich, hat gemeint ich soll ihr beim nächsten Mal wieder den gleichen Betrag geben und hatte mich sogar aufgefordert ein Foto zu machen.

[Eigentlich wollte ich an dieser Stelle das Foto der Frau einfügen, mit der Bitte es nicht als voyeuristisch anzuschauen. Da ich nicht kontrollieren kann, wer auf der ganzen Welt alles mein Blog anklickt und es möglicherweise zu einer ungewollten Verbreitung des Fotos kommen kann, verzichte ich gerne auf die Veröffentlichung. Meinen Freunden werde ich es aber gerne zeigen. Ich bin sicher sie hat nichts dagegen].

Weiter Analysen werden bestimmt noch folgen. Zunächst heisst es aber trainingsfrei und hoffen, dass der Sommer noch etwas zum Velofahren her gibt. Anfangs September werde ich noch für ein paar Tage nach Gröden fahren. Ich hatte ja noch den Gutschein vom GP und freue mich, dass ich ihn jetzt selber einlösen kann (habe mir das letzte verfügbare Zimmer geangelt). In Gröden werde ich ein paar Trials laufen. Und weil ich eh mit dem Auto anreisen muss kann ich auch gleich das Bike einpacken.

Vielleicht doch noch ein kleine Foto:

Masters WM in Lyon: Abandon! fini!

Der Marathon heute war leider nicht so gut gelaufen. Ich musste nach der Hälfte das Rennen aufgeben. Nur auf Platz 7 liegend waren die Chancen auf einen Potestplatz nicht mehr vorhanden und die Füsse schmerzten bereits dermassen, dass ich nur mit sehr viel Mühe und einem grossen körperlichen Schaden ins Ziel gekommen wäre. Nichts von "Fliegen" und "Turbo zünden"wie ich es früher einfach konnte.
Im Moment habe ich allerdings das Gefühl, dass ich nicht ein Rennen verloren habe, sondern mich vor (grösserem) körperlichen Schaden bewahrt habe. Vielleicht habe ich in den letzten Jahren meinem Körper zuviel zu gemutet und das ist jetzt die Quittung dafür. Man wird halt auch nicht jünger.
Etwas, das zusätzlich und nicht unwesentlich zu meiner Aufgabe beigetragen hatte, war das Verlieren einer meiner beiden Gels im Startgedrängel. Nur einen Gel für einen ganzen Marathon ist zu wenig. Normalerweise braucht es zwei wenn nicht sogar drei. Ich musste mich also schon zu Beginn moralisch auf ein sehr hartes Ende einstellen. Bei einem normalen Stadtmarathons wäre dies halb so wild, da es fast an jeder Ecke Verpflegungsposten gibt und da sind meist auch Gels dabei. An Titelkämpfen läuft das etwas anders. Jeder ist auf sich allein gestellt resp. auf jemand der ihm bei der Verpflegung hilft. Hilfe hatte ich keine, also musste ich mit dem auskommen was ich dabei hatte. Nach der ersten Runde habe ich noch geschaut, ob ich ev. mein Gel am Boden liegen sehe und er vielleicht mit sehr viel Glück nicht völlig zertrampelt ist und ich ihn womöglich wieder auflesen kann. Fehl anzeige, da war nichts mehr auf der Strasse.

Vor dem Rennen war die Schuhwahl mein grosses Thema. Im Nachhinein muss ich sagen, dass meine Füsse und Fussgelenke immer noch nicht in der Lage sind, echte Rennenschuhen über längere Distanzen zu laufen. Jetzt könnte man sagen "Hättest Du halt andere genommen"! Einverstanden, damit hätte ich vermutlich weniger Fussprobleme gehabt, aber schwere Schuhe sind halt automatisch auch viel langsamer. Für eine WM: NO GO.  Ein Mittelding (etwas schwerer trotzdem schnell) gibt es leider bei den vielen Parameter, die ich bei der Schuhauswahl beachten muss, schlicht weg nicht (meine Parameter: schmale Breite, lange Zehenlänge (nicht Fuss),hoher Rist, flache Sprengung, für Vorfusslaufen, dynamisch, nicht zu schwer, flexibel etc.).

Wetterseitig wäre es heute ideal gewesen. Nicht mehr ganz so heiss wie in den letzten Tagen und Wochen, aber mit 17Grad beim Start nicht zu kalt und zum Laufen recht angenehm.

So jetzt werde ich noch etwas meine "Wunden lecken" und mir in Lyon etwas feines zu Essen gönnen  (Strafe muss sein :-))  )

Freitag, 14. August 2015

In Lyon angekommen

Heute bin ich nach Lyon gereist. So wie es immer läuft wenn man genügend Zeit einplant hat, ist alles gut gegangen und ich bin frühzeitig bei meinen Gastgeber angekommen. Ich wohne bei einer Familie in einem Haus, ganz in der Nähe wo am Sonntag der Marathon statt finden wird.
Für den Marathon wird das sicher ein grosser Vorteil sein, weil der Start ja bereits um 7:00 Uhr ist. Sonst ist die Lage recht abgeschieden und es gibt keine Restaurant oder Einkaufsmöglichkeiten in der unmittelbaren Nähe. Die Restaurants sind sowieso ein Problem. Ich wollte in Lyon, der Stadt der Gourmets und von Paul Bocuse, etwas essen gehen, aber praktisch alle Restaurants sind während dem Monat August geschlossen. Sogar in der weltberühmten "Les Halle de Lyon - Paul Bocuse". Am Schluss habe ich in einem Bistro etwas Lachs mit Reis gegessen und, bitte festhalten, weil es nichts anders gab musste ich ein Bier trinken (das wird mich hoffentlich nicht umbringen). Es sind zwar nur Kleinigkeiten, aber sie tragen halt doch zu meiner Verunsicherung bei. Ich bin immer noch total ratlos wie es am Sontag gehen wird. Es gibt gute Tage wie am Münsiger-Louf, an den ich völlig problemlos laufen kann. Dann gibt es Tage, wie gestern Donnerstag, als nach einem langsamen 30min-Lauf die anschliessenden 5 Steigerungen eine reine Katastrophe waren, es kam nichts, nicht mal leer Luft. Eigentlich war ich schon fast sicher, dass ich die schnellen Schuhe nehmen kann, jetzt bin ich wieder völlig unsicher ob dass gut kommt. Nun, morgen ist auch noch ein Tag.

Sonntag, 9. August 2015

Münsiger-Louf

Das "Abschlusstraining" und die Hauptprobe für die Marathon-WM ist geglückt. Gestern ist mir in Münsingen ein sehr gutes Rennen gelungen. Die Zeit ist zwar nicht besonders schnell, was bei diesen Temperaturen aber auch nicht überraschend ist. Trotzdem war ich sogar schneller als im letzten Jahr. Etwas unsicher war ich beim Start aber schon. Auch wenn ich wusste das meine Grundkondition stimmt und mir die hohen Temperaturen in der Regel nicht so viel ausmachen, war ich doch etwas unsicher ob dies auch gilt wenn es 32Grad schwül-heiss ist. Am Donnerstag hat es mir bei ähnlichen Verhältnissen fast den Atem genommen.

Der Hitzeeffekt lässt sich beim Rennen gestern sehr gut aufzeigen. Mit meiner neuen Uhr kann ich jetzt während dem Rennen den Puls messen ohne einen Brustgurt zu tragen. Die Analyse von gestern zeigt nun, dass mein Lauftempo kontinuierlich langsamer wurde (verläuft fast wie eine Linie). Im Gegensatz dazu ist die Herzfrequenz aber laufend gestiegen.  Das zeigt, dass der Körper zunehmend den Blutkreislauf zum Kühlen brauchte und weniger fürs Laufen zur Verfügung stand. Im Durchschnitt war die Herzfrequenz bei guten 93%.

Am meisten Sorgen machten mir vor allem die Füssen. Wird es gehen oder werden sie wieder dermassen schmerzen, dass ich auf die Zähne beissen muss. Nun, schon beim Einlaufen war klar: Es kommt sehr gut. Überhaupt keine Schmerzen. So macht das Laufen Spass.

Jetzt bin ich natürlich am Überlegen ob ich es an der WM doch riskieren kann, die etwas dynamischer Nike Streak 5 von gestern zu nehmen oder ob ich doch lieber auf die sichere Seite setzen und die besser gedämpften dafür trägeren Lunarace 3 wähle. Aber weshalb solle ich an einer WM auf die sichere Seite gehen? Wer nichts wagt, kann auch nicht gewinnen und ich setzte nicht ungern alles auf eine Karte. Endgültig werde ich mich erst beim Einlaufen am Sonntagmorgen entscheiden. Je nach dem wie sich die Füsse anfühlen.

In der Alterskategorie habe ich gestern nicht ganz unerwartet gewonnen. Diesmal wäre ich ehrlich gesagt auch sehr enttäuscht gewesen, wenn es nicht so gewesen wäre. Wäre natürlich lässig, wenn ich in einer Woche die gleiche Zeile schreiben kann :-)

Donnerstag, 6. August 2015

Fit oder doch nicht?

Das ging jetzt schnell. Nur noch etwas mehr als eine Woche bis zum Marathon an der Master-WM in Lyon. Nächste Woche werde ich nicht mehr viel tun und mich auf das Tapering konzentrieren. Das heisst es sollte alles mehr oder weniger bereit sein. Betreffend meiner Grundkondition bin ich sehr zuversichtlich. Ich habe super Werte wie schon lange nicht mehr. Immer noch ein grosses Fragezeichen sind die Fussgelenke. An einem Training spüre ich nichts und kann laufen wie eine Antilope (vielleicht nicht ganz). Dann können anderentags die Füsse wieder so stark schmerzen, dass ich mich kaum bewegen kann. So auch heute. Gestern hatte ich noch einen ganzen Ruhetag eingezogen. Heute musste ich 22km langsam laufen. Schon während dem Laufen taten mir die Füsse wieder extrem weh. Gut heute war es wirklich sehr heiss, sogar für mich. Am meisten merke ich dass an den Füssen (schon wieder die Füsse). Wenn ich bei der Arbeit den ganzen Tag sitze sind sie danach stark aufgeschwollen und erinnern mehr an einen Elefanten als an einen Antilope. Vielleicht spielt das auch eine Rolle. Es verunsichert mich aber schon. Jetzt bin ich sehr froh, dass der Marathon bereits früh am Morgen startet, da sollten die Füsse noch nicht geschwollen sein.

Mit der Schuhauswahl für den Marathon bin ich auch noch unsicher. Wenn die Füsse keine Probleme machen würden, würde ich die Nike Streak 5 nehmen. Beim Marathon-Probelauf in Zürich musste ich aber feststellen, dass ich es nicht schaffe, in diesen Schuhen mehr als 25km effizient zu laufen. Das heisst der Favorit ist jetzt der Nike Lunarace3. Wer hätte das gedacht. Noch von ein paar Jahren waren die Lunar-Modell für mich der Inbegriff einer Fehlkonstruktion. Mit der 3. Generation hat Nike den Schuhe aber stark verbessert. Er ist aber immer noch etwas softig. Deshalb nehme ich auch noch den Nike Elite 8 mit. Ein toller Schuhe wenn er nur nicht so schwer wäre (100gr schwerer als der Lunarace (pro Schuh wohl verstanden)). 

Am Samstag laufe ich noch trainingshalber in Münsingen. Ich erhoffe mir eine tolle Leistung und eine Bestätigung meiner guten Form und natürlich schmerzfreien Füsse. Bis zum Marathon sollte ich das 10km Rennen von Münsingen gut verkraftet haben. 

Dienstag, 21. Juli 2015

Grüsse aus dem "Trainingslager"

Die Halbzeit ist leider schon mehr als vorbei, aber ich konnte die Ferien hier in Gijon (Spanien) perfekt fürs Training nutzen. Letzte Woche hat es einen neuen Rekord betreffend Wochenumfang gegeben. Ich bin alles in allem 195km gelaufen. Wobei das tägliche Footing am Strand mit eingerechnet ist.
Im Hauptfokus lag diese Ferien wieder das Barfusslaufen. Bestimmt hat es auch damit dazu, dass ich zurzeit ein Buch über Kenianische Läufer lese. Das Barfusslaufen hat mich wieder gepackt und ich habe den Eindruck, dass es sich bereits vorteilhaft auf meine Laufleistung ausgewirkt hat. Ich kann wieder viel lockerer längere Schritte nehmen (ohne auszuholen oder zu stampfen). Alles ganz leicht. Jetzt hoffe ich natürlich auch auf positive Auswirkungen betreffend meinem Lauftempo und natürlich für eine super Leistung an der Marathon-WM am 16. August.
Im Gegensatz zur Schweiz ist es hier im Norden von Spanien "angenehm kühl". Direkt am Atlantik geht immer ein frischer Wind und es wird selten bis nie wirklich heiss. Fürs Trainieren natürlich auch nicht schlecht auch wenn auf 0 Höhenmeter der Höheneffekt fehlt.
Da wir kein Auto haben und es auch sonst nicht soviel zu erkunden mehr gibt sieht der Tagesablauf meist so aus, dass ich um 8Uhr aufstehe, etwas Kleines frühstücke, ein paar Übungen mache und etwa um 9.30 Uhr das Lauftraining starte. Dass ist meist was mein Trainingsplan vorsieht oder auch ein bisschen mehr. Danach mache ich ein ausgiebiges Dehnen am Strand und laufe noch die ca. 6km barfuss durch den (hart gestampften) Sand. Das Barfusslaufen ist allerdings von den Gezeiten abhängig. Es geht nur bei Ebbe richtig gut. Bei Flut ist das Meer zu hoch und es bleibt nur ein kleiner Strandabschnitt übrig. Jetzt wechselt die Ebbe wieder auf den Nachmittag und ich muss meine Ablauf etwas anpassen (erst am Nachmittag das Barfusslaufen absolvieren).
Wenn es geht bin ich auch täglich mehrmals im Meer. Leider ist das Wasser sehr kalt (sie sagen 21Grad aber ich kann es irgendwie nicht glauben) und meist hat es auch recht hohe Wellen. Deshalb ist es zum Schwimmen nicht immer ideal, dafür macht das Bodysurfen in den Wellen Spass. Ist ja auch eine Art von Training (manchmal fast ein Überlebenstraining).

Muchos saludos desde Gijon
Martin

Mittwoch, 1. Juli 2015

Aletsch-Halbmarathon

"Die Balance ist entscheiden" antworte immer auf die die Frage, wie ich die vielen Trainingskilometer, Wettkämpfe, Job und Familie unter einen Hut bringe. Diese Woche ist diese Balance massiv gestört. Ich musste Prioritäten setzten und deshalb musste auch mein Blog-Eintrag warten. Nun ist der da.

Ich hatte immer grossspurig erklärt, dass ich leider kein Bergläufer bin und an solchen Wettkämpfen, so schön sie auch sind, nicht mehr teilnehme. Diesmal liess ich mich von Kollegen überreden und fand selber auch, dass es lässiger ist, den Aletsch-Halbmarathon trainingsmässig zu laufen, anstatt zu Hause einen langweiligen Longjogg zu machen. Gesagt, getan, ich konnte mir einen der letzten Startplätze ergattern.

Das Rennen oder das Training, je nach dem wie man es nennen will, war schlicht weg der Hammer. Es macht schon sehr viel Spass bei so tollem Wetter durch eine so faszinierende Gegend zu laufen. Da es nur Training war, konnte ich es ganz locker angehen und hatte keinen Stress. Im Nachhinein war das sogar ein Erfolgsfaktor. Weil ich nicht jede Sekunde rausquetschen musste und keine Ahnung von meinen Gegnern hatte, versuchte ich nicht möglichst schnell sondern möglichst trittsicher zu laufen. Man muss sich auf den schmalen und kurvigen Wegen sehr gut auf die Stecke konzentrieren. Es zeigte sich dann, dass es gar keine so schlechte Taktik war und ich am Schluss mit der trittsicheren Variante sogar schneller war als mit "Juflä". 
Tja, und auf einmal kam sogar ich in den ganz steilen Abschnitten gut vorwärts und musste bis auf die letzten beiden Kilometer praktisch nie wandern. Auf einmal hatte ich auch den Trick raus, wie ich im Steilen laufen muss. Möglichst auf den Zehen aufsetzten und nur ganz kurze Schritte nehmen. Berg-Cracks lachen jetzt über mich, ist doch sonnenklar, für mich war es aber DIE Erkenntnis. OK ich hatte auch immer etwas Angst so stark auf den Zehen zu laufen weil, dadurch die Achillessehne extrem belastet wird. Aber auch da habe ich mich geirrt. Es war sogar gut für die Sehnen.

Obwohl völlig kaputt, war es schon herrlich, oben angekommen die wunderbare Aussicht zu geniessen. Es hat übrigens auch unterwegs eine besondere Stelle wo man wundebar auf den Aletschgletscher sieht. Einfach atemberaubend. Leider bliebt nicht viel Zeit zum Schauen weil gerade dort die Strecke sehr steinig ist. Ich habe einige Läufer gesehen, die hatten ziemlich blutige Schürfwunden, weil sie vermutlich zu wenig gut aufgepasst hatten.
Ich habe selber auch mehrmals ziemlich stark den Fuss angeschlagen (komischerweise immer nur der Rechte). Ich weiss nicht so recht ob es einen Zusammenhang mit meiner grossen Schuhgrösse hat. Jedenfalls hatte ich ziemlich über mich selber geschimpft, weil es mir nicht gelang die Füsse zu heben. Eben halt doch eine Strassenläufer.

Dass es rangmässig auf das Podest reicht hätte ich nicht erwartet, es war ja auch überhaupt nicht das Ziel. Umso grösser war die Freude über den tollen zweiten Preise. Ich hätte sogar beinahe die Kategorie gewonnen. Der Sieger hat mich erst auf den letzten 300m überholt. Ich bin gewandert, weil ich dachte das wars und er ist als einziger wie ein Verrückter die extrem steile Rampe hoch gerannt. Irgendwie hatte ich es mir noch so gedacht, dass der mich überholen will. Auf der einen Seite ist jetzt ein grosser Respekt, weil er noch so raufsprinten konnte, auf der anderen Seite: die 10 Sekunden wären zuvor locker herauszuholen gewesen. Wenn es jetzt noch ein freundlicher Typ gewesen wäre, wäre es ja noch gegangen, aber leider war er nicht besonders sympathisch. 

Freitag, 26. Juni 2015

Firmenlauf Bern (24.06.2015)

Der Firmenlauf in Bern stand natürlich nicht zuoberst auf meiner Liste der wichtigsten Rennen. Es war aber eine tolle Gelegenheit, zusammen mit Firmenkolleginnen und -Kollegen plauschmässig ein Rennen zu bestreiten. Ehren Sache, dass ich mich als Teamkapitän zur Verfügung gestellt habe und unser Team Vorort betreute.
Wenn man regelmässig an Laufverantstaltungen teilnimmt gewöhnt man sich mit der Zeit an einen gewissen Standard. Beim Organisator des Firmenlauf wird man den Eindruck nicht los, dass er auf Firmenanlässe spezialisiert ist und das eigentliche Rennen nur zweitrangig war. So konnte man sich im Vorfeld über die verschieden Sponsorzelte informieren, wie viel sie kosten, wo sie stehen und welche Personenfrequenz sie bringen. Die typischen Renninformationen die man normalerweise so braucht, kamen aber nur tropfenweise oder mussten mühsam zusammen gesucht werden. 
Auch die Wahl der Strecke war nicht nur aus meiner Sicht eine absolute Katastrophe. Ok es waren glaube ich um die 3'000 Läufer und Walker am Start. Wenn aber die Strecke auf den ersten Kilometer dermassen eng ist, dass es mehrfach zu grösseren Staus kommt, ist das nicht erfüllt und ich glaube den meisten Teilnehmer hat das auch nicht gefallen.
Ich selber konnte mich immerhin stinkfrech in die vorderste Startreihe drängen und mit etwas Ellbogeneinsatz kam ich ohne grossen Schaden über den ersten Kilometer. Der notwendige Schnellstart bekam ich auf der zweiten Steckenhälfte beinhart zu spüren. Ich war völlig flach und ausgelaugt und blieb fast am Boden kleben. Zu meine Ehre muss ich noch erwähnen, dass ich am Dienstag im STB-Training war und mit den anderen ein Intervall mit insgesamt 8km Belastung absolviert hatte. 20 Minuten über die 5.4 km gibt einen Schnitt von 3:40. Nicht gerade berauschend wenn man davon ausgeht, dass ich wesentlich längere Rennen (Halbmarathon) in einem viel besseren Schnitt gelaufen bin.

Zum Schluss nochmals zur Organisation: Ausgeschrieben war die Steckenlänge mit 6km. In Tat und Wahrheit war sie aber nur 5.4km. Zum Glück hatte ich es vor dem Rennen mitbekommen und konnte entsprechend einstellen. Es hatte aber viele gegeben, die nichts davon wussten und das Rennen völlig falsch einteilten.
Das es beim Abholen des Kleidersack eng wird, hatte ich erwartet und bin deshalb möglichst rasch mein Säcklein holen gegangen. Es dauerte fast 5 Minuten, bis die drei Damen in einer gemeinsamen Suchaktion, ein erstes Säcklein finden konnten. Was passiert dann passierte als der richtige Läuferansturm kam, musste ich mir zum Glück nicht ansehen.

Mein nächster Lauf ist bereits am Sonntag. Ich habe mich für den Aletsch-Halbmarathon angemeldet. Ich weiss, ich habe schon mehrmals geschrieben "Nie mehr". Das gilt natürlich immer noch für einen Renneinsatz. Als Training darf ich es machen. Und weil die Wetterprognosen so gut sind, wird es bestimmt ein sehr schönes, aber kein gemütliches Training :-)

Montag, 8. Juni 2015

SEMI MARATHON FRIBOURG - 10km Rennen

Beim Einlaufen zum heutigen Rennen bin ich von Markus darauf angesprochen worden, wieso ich nichts über meinen heutigen Start in Courtepin geschrieben habe. Nun das war ungewollt gewollt. Ich war nicht sonderlich motiviert etwas zu schreiben, da ich mir am Dienstag beim Bahntraining wieder einmal die Achilles-Sehen ziemlich überlastet hatte. So schlimm, dass ich den Rest der Woche wie ein alter Grossvater durchs Büro schlich und jeder Schritt eine Qual war. OK, trainiert habe ich trotzdem leicht. Aber nur sehr vorsichtig und mit sehr gut gedämpften Schuhen. Mit konsequentem Eis auflegen brachte ich es fertig, dass bis zum Renntag alles wieder in Ordnung war.
Zum Dienstagstraining ist noch zu sagen, dass es in der Schönau auf der Aschenbahn statt fand. Wieso die Bahn immer noch aus "Asche" besteht (oder was das rote Zeug ist), lässt sich nur mit heimatschutzlichen Argumenten begründen. Die Bahn ist extrem rutschig, holperigen und wenn es so trocken wie am Dienstag ist, kommt man sich vor wie ein Cowboy im Wilden Westen. Es fehlt nur noch das Tuch vor dem Gesicht gegen den roten Staub. Für mich als Überhauptnichtbahnläufer sind Intervalls auf dieser Bahn immer speziell anspruchsvoll und es dauert eine paar Runden bis ich an den Untergrund gewöhnt habe. 

Schön, die Achillessehnen taten also nicht mehr so weh, dafür meldete sich in der Nacht auf den Sonntag wieder einmal die Piriformis und zwar so schlimm, dass ich kaum schlafen konnte. Das war echt mühsam.

Nun zum Rennen: Nach der hochsommerlichen vergangenen Woche freute ich mich auf  ein "heisses" Rennen. Das das Thermometer sogar bis auf 32 Grad steigt hätte ich nicht erwartet. Umso besser. Es macht mir nicht viel aus bei sehr heissen Temperaturen zu laufen. Ich bin dann auch nicht mehr ganz so schnell, aber im Vergleich zu den meisten anderen steigen meine Chancen erheblich. Der 2. Rang overall ist eine tolle Bestätigung dafür und ich habe mich extrem darüber gefreut. Ich bin auch sehr zufrieden wie ich das Rennen eingeteilt hatte. Die erste Steigung lief ich noch zurückhalten, weil ich damit gerechnet hatte, dass es auf der zweiten Hälfte hart wird. Die nicht flache Strecke und die Temperaturen gehen enorm an die Substanz und man muss äusserst haushälterisch mit den Kräften umgehen. Der letzte Kilometer war dann mit Gegenwind wirklich sehr hart. Noch etwas interessantes: ich habe während den ganzen 10km nur einmal einen kleinen Schluck Wasser genommen und sonst nichts getrunken, dass ging problemlos.

Es war insgesamt ein sehr erfolgreicher Tag. Christoph Friedli, meine bester Laufkollege, hat souverän, in einer sehr guten Zeit, den Halbmarathon gewonnen. Schade das es bei der Siegerehrung noch ein Durcheinander gegeben hat und er plötzlich nur als Zweiter ausgerufen wurde. Der Fehler wurde aber nachträglich korrigiert und Christoph konnte doch noch mit der Siegerprämie nach Hause gehen. Sackstarkes Rennen Chrischu.

Wenn ich noch einen Startplatz erhalte, werde ich als nächstes den Aletsch Halbmarathon laufen. Nur gemütlich und nur als Training. Ich bin immer noch keine Bergziege und das wird sich vermutlich auch nicht mehr ändern. Der Aletsch ist halt schon einer der schönsten Läufe. Die Landschaft um den Aletschgletscher ist einfach faszinieren.



Dienstag, 26. Mai 2015

Pfingstlauf Niederbipp

Mir war bewusst, dass ich mit dem Start am Pfingstlauf, nur eine Woche nach der EM, mir ein happiges Programm vorgenommen hatte. Beim Anmelden bin ich auch von einer normalen Erholungszeit ausgegangen. Der Substanzverlust beim Halbmarathon in Grosseto war aber doch erheblich grösser als gewohnt. Die 31 Grad, der Wind und die verwinkelte Strecke hatten mir ziemlich zugesetzt. Das erste Training nach der EM, am letzten Dienstag, musste ich bereits nach 3km wieder abbrechen. Es ging einfach nicht mehr. Der Rest der Woche versuchte ich mich so gut es ging zu erholen. Mit dem Freizeitstress während der ganzen Woche ist es mir nicht so recht gelungen. OK, am Samstag vor den Rennen hätte ich nicht unbedingt noch 2 Stunden Radfahren sollen :-)

Am Start zum Pfingslauf war ich dementsprechend müde und kraftlos. Es war deshalb vielleich auch nicht so clever, gleich mit den ganz leichten Schuhen anzutreten. So reduziert musste ich die ersten Rennkilometer sehr zurückhalten anzulaufen. Es wäre beim besten Willen nicht schneller gegangen. Zum Glück. Was ich nicht wusste war, dass es auf der "flachen" Strecke doch eine erhebliche Steigung hatte. So hatte ich vor dem Hügel etwas Reserve und konnte regelmässig hinauf laufen Auf der zweiten Streckenhälfte wurde ich dann sogar noch etwas schneller. Leider nicht bis ganz zum Schluss (10.3km). Nach 9,7km war der Ofen endgültig aus und ich verlor nochmals ein Paar, zuvor mühvoll erkämpfte Ränge  (over all).

Die Wetterverhältnisse waren fürs Laufen recht gut und obwohl Regen angekündigt war, war es während dem ganzen Rennen trocken. Einzig die Luftfeuchtigkeit war so hoch, dass mir mein Asthma ziemlich zu schaffen machte.

Die 36.12 Minuten sind gerade nicht der Hammer, aber es hat zum ersten Rang bei der M50 gereicht.

Noch ein lustiges Erlebnis im Ziel: Da fragte mich ein anderer Läufer ob ich M35 oder M40 laufe. Als ich mit "M50" antwortet, schaute er mich irritiert an, so als ob er sich über den "gewonnen" Rang in seiner Kategorie freut, es im aber auch zu denken gibt, dass ein M50 so schnell war :-)

Montag, 25. Mai 2015

Lange Erholungszeit

Leider komme ich erst jetzt dazu ein Foto von der EM zu publizieren.



















Also das Bild oben ist nicht mit Photoshop bearbeitet, es wurde effektiv nach der 2 Runde also ca. nach 13km aufgenommen (es ist ein Ausschnitt und daher die Auflösung nicht so berauschend).

Dann noch eine Stilstudie vom selben Ort.
Also der Oberschenkel sieht nur so brachial aus, weil ich gaaaanz locker bin. Das könnte man vielleicht doch mit Photoshop etwas korrigieren. ABER: seht Euch die Fussstellung an. Wer sagt noch etwas von Fersenläufer ( :-)   )


Sonntag, 17. Mai 2015

Wieder 4er

Wie beim 10 km-Rennen wurde ich auch heute wieder (nur) 4er im Halbmarathon und in der Teamwertung holten wir auch diesmal die Silbermedalie. Bei 31 Grad und mit einem sehr starken Wind war das Rennen viel härter als erwartet. Im Nachhinein war es nicht so klug den 10er und den Halbmarathon zu laufen (und am Samstag zuvor noch den GP). Auf einer flachen Rollerstrecke wäre es wo möglich noch gegangen. Aber bei diesen Verhältnissen fehlte mir die notwendige Kraft um mit den reinen Halbmarathonspeziallisten mitzuhalten. Schade, den die Siegerzeit von 1:15:41 und auch der dritte Rang mit 1:16:52 wären im Bereich des Möglichen gewesen. Flache Halbmarathon kann ich immer noch zwischen 1:14 und 1:15 laufen. Nun so ist es jetzt. Ich werde die Lehre daraus ziehen und es in Zukunft etwas anders machen.


Die Strecke war sehr speziell. Die drei Runden führten im Zickzack rund um Grosetto und ich wusste praktisch nie, wo ich mich genau befand. Es war sehr schwer sich zu orientieren. Die GPS-Uhr mit Distanz und Zeitanzeige war heute Gold wert. Ich habe mich mehr an die Informationen der Uhr gehalten und nicht an die Anzeigen der Streckenführung. Etwas mühsam war die Streckensicherung. Die Italiener haben es nicht geschafft die Strecke richtig zu sichern. Immerwieder standen Autos im Weg und es wurde nicht immer eindeutig angezeigt wo man durch laufen muss. Aber wehe wen man die Strecke nur ein bisschen verlässt. Ich bin etwas rechts neben den Strassenkegel durchgelaufen und wurde sofort lautstark zu Recht gewiesen. Diesbezüglich habe ich die Italiener von einer bisher nicht bekannten Seite kennen gelernt. Sie können auch sehr stur und formell sein und wieder schwingt dieser Hang zu Unfairness mit.

Extrem mühsam waren die ganzen Ehrungen und das Zeremoniell. Es wurde wieder sehr spät bis ich mich im Hotelzimmer einloggen konnte. 
Das schönste nach dem Rennen war, endlich ins Meer einzutauchen und die strapazierten Muskeln etwas abzukühlen. 
Morgen geht es schon sehr früh zurück in die Schweiz. Wenn der Chaufeure wieder so im Kakao rum fährt, wird es aber vermutlich wieder sehr spät.

Samstag, 16. Mai 2015

Alles parat

Für den Halbmarathon morgen ist alles bereit. Um 7:15 Uhr fahren wir am den Start und um 9:30 Uhr beginnt das Rennen. Es ist eine etwas komplizierte Streckenführung. Es sind zuerst zwei volle Runden a 6.25km zu absolvieren, dann geht es ein drittes Mal auf einen Teil der Runde um danach auf das Schlussstück zum Ziel abzubiegen.
Zwei Sachen habe ich anders gemacht als bei meiner üblichen, bewährten Rennvorbereitung: ich war  in der Massage und ich habe mich nicht ganz so strickt an die Essvorgaben gehalten. Brigitte hat mir bei der Massage schonungslos in die Triggerpunkte gedrückt, dass ich fast die Wände rauf ging. Ich war überrascht wie extrem verhärtet und wie viele Muskeln betroffen waren. Jetzt bin ich natürlich gespannt wie gut ich morgen über die Strecke fliege. Betreffend dem Essen habe ich heute ein kleines Gelatti verdrückt und beim Abendessen hatte ich leider keine Wahl und musste Lasagne zur Vorspeise nehmen (hätte ich so nie gewählt), den Lachs, den ich sonst so sehr liebe liess ich teilweise stehen, dafür habe ich zum Dessert auch das nicht allzugrosse Tiramisu weggeputzt. War vielleicht nicht so klug, aber vielleicht spielt es auch nicht so eine grosse Rolle oder es bekommt mir sogar sehr gut. Aber eben, auf das Experiment hätte ich schon lieber verzichtet.

Obwohl ich über die Halbmarathonstrecke in der Regel etwas stärker bin als über den 10er, sehen die Chancen für morgen nicht so gut aus. Es haben sich ein paar Läufer mit Fabelzeiten eingeschrieben, die eindeutig ausser  meiner Reichweite liegen. Zum Glück wird das Rennen nicht auf dem Papier entschieden und es ist mein Ziel, das Ranking etwas durcheinander zu bringen. Also für Euch heisst das morgen ab 9:30 Uhr die Daumen drücken und wenn alles gut geht könnt ihr um 10:45 Uhr wieder entspannen.

Gestern habe ich noch vergessen zu erwähnen, dass wir in der Teamwertung den zweiten Rang erreicht haben. Bei dieser starken Konkurenz ein sehr gutes Resultat auf das wir stolz sein dürfen. Wir werden also nicht ganz ohne Blech nach Hause reisen.

10km Rennen 4. Rang

Den ersten Renntag verbrachte ich mehrheitlich mit Warten. Es wurde fast halb Zehn am Abend bis wir für das Nachtessen zurück im Hotel waren. Die sonst so lockeren Italiener erweisen sich als Organisator als sehr stur und überkorrekt. Hätte man nicht so erwartet. Die ganzen Rangverkündigungen und das Eröffnungszerremoniel zogen sich extrem in die Länge.

Das Rennen lief mir wie schon der GP hervorragend. Ich hatte wieder meine Flügel und konnte locker über die ganze Distanz "fliegen". Natürlich war auf den letzten Kilometer der Puls im Anschlag und ich war froh das Ziel zu erreichen. Die Zeit von 34:08 Minuten liegt unter meinen Erwartungen, obwohl ich so gesehen doch gerne die 34 Minuten geknackt hätte. Vielleicht schon etwas zu sehr erfolgsverwöhnten war ich zunächst über den undankbaren 4. Rang etwas enttäuscht. Aber wenn Einer mit 32:32 die M50 gewinnt, gibt es nichts zu rütteln. Auch der Zweite hatte eine 32er Zeit und auf den Dritten habe ich immer noch eine Minute verloren. Thats live.

Das Rennen war zu Beginn wie erwartet etwas hektisch. Meine erste Kilometerzeit von 3:32 Minuten war nicht gerade berauschend, aber das Rennen dauerte ja noch eine Weile. Vor dem Start hatte es noch ein paar Tropfen geregnet, aber beim Rennen war es zum Glück trocken. Einfach die heftigen Windböhen waren ein Problem ... mit dem ich dank meiner Velorennerfahrung gut zu Recht kam. Man musste einfach clever von einer Gruppe zur anderen "hüpfen" und immer schön darauf achten von wo der Wind blies. So konnte ich an der Stelle wo die Strecke wieder zurück führte die Kurven so anlaufen, dass ich sofort auf der richtigen Strassenseite war und ich mich kräfteschonend in eine nächste Gruppe einreihen konnte. Auf den letzten Kilometer hat mich ein Spanier aus der M40 bis ins Ziel gezogen (war angenehm einfach nur anzuheften).
Etwas auf dem Kieker hatte ich die Italiener. Nach dem ich letzte Woche gelesen habe wie unfair sie an der Marathon-EM mit Tadesse Abraham umgegangen sind und sich gestern ein Italiener mit der Ausrede " er wolle nur ein Foto machen" sich unfair in die vordere Startreihe vorgedrängt hat, hätte ich eine riesen Freude, als ich den Italiener, der auch in der Kategorie M50 lief, beim Kilometer 6 "gesoffen" hatte. Rache ist halt doch süss :-)

Heute Samstag werde ich etwas joggen gehen und mich entscheiden, welche Schuhe ich morgen anziehen soll. Dann gehe ich bestimmt noch etwas ans Meer und kann mir um 18:00 Uhr von Brigitte Sommer der Physiotherapeutin von Mujinga Kambundji die Bein präparieren lassen.

Freitag, 15. Mai 2015

EM Grosetto / warten - warten - warten

Noch eine halbe Stunde und dann fahren wir mit dem Car vom Hotel an den Start. Wir werden etwa 3 Stunden vor dem Rennen dort sein. Es steht also eine sehr lange Wartezeit bevor. Dass ist immer etwas mühsam. Rumhängen mag man nicht und viel unternehme sollte man nicht.

Die Wetterprognose sind temperaturmässig ok, es sollte sogar ein paar Tropfen Regnen und es gibt eine Sturmwarnung für starke Böhen (bis 59 km/h !!!) Bis vor kurzem war davon noch rein nichts zu merken. Jetzt zieht es bereits ziemlich heftig in den Pinien im Park vor den Hotel. Es sieht so aus als würde es ein sehr taktisches Rennen geben und die PB's kann man heute wohl vergessen.

Sonntag, 10. Mai 2015

GP Bern - es war einfach der Hammer

Auf die Frage wie fit ich sei, antworte ich vor den Rennen immer mit "perfekt!". Es hörte sich schon etwas überheblich an, ich weiss, aber es war einfach die Wahrheit. Ich hatte keine Beschwerden (ausser die Ferse die etwas zwickt), die Formkurve hatte einen Spitzerwert erreicht und die Wetterbedingungen waren wie ich sie mir wünsche. Jetzt musste ich eigentlich nur noch laufen.

Um ehrlich zu sein hatte ich schon etwas Bamel wie schnell ich wirklich sein werde und mit meinem Ansage "perfekt" machte ich es auch nicht gerade einfacher. Es gab keine Ausrede mehr wenn die Zeit nicht passt.
Schon nach den ersten 5 Kilometer wusste ich, dass es heute gut läuft. Ich fand sehr schnell in meinen Laufrhythmus und lies mich von der allgemein Hektik und der sehr schnellen Anfangs-Pace nicht aus der Ruhe bringen. "Man sieht sich oft zweimal im Leben" :-)
Diesmal hatte ich auch Glück mit den Gruppen. Ich konnte immer geschickt Unterschlupf finden und mich laufend von einer zur anderen Gruppe vorarbeiten. Erst auf den letzten drei Kilometer war ich wirklich auf mich alleine gestellt. Weil es relativ stark windete, konnte ich so auf der ersten Steckenhälfte etwas Kraft sparen und bin dafür viel besser den Aargauerstalden hoch gekommen. Es war auch eine grosse Hilfe, dass ich über die Monbijou-Brücke mit einem anderen Läufer zusammenspannen konnte. Grossen Dank an dieser Stelle an Nikita, er war sofort bereit die Führungsarbeit zu teilen.
Mit der Wahl der Laufschuhe war ich die Woche vor dem GP seeehr lange im Zwiespalt. Ich habe mich erst in letzter Minute für den ganz leichten Nike Steak LT entschieden. Ich war mir aber bis zu Letzt nicht sicher, ob ich die sehr flachen Schuh über die ganze Distanz "durchstehen" kann. Die negative Lektion an der 10km-SM mit den zu extremen Mizunos ist mir gut in Erinnerung geblieben. Am GP hat es zum Glück hervorragend gepasst. Einfach beim Bergablaufen muss ich mit den flachen Dinger etwas vorsichtiger sein. Ich schaffe es einfach nicht, vollständig auf dem Vorfuss runter zu laufen (vielleicht ist das ja auch gar nicht möglich).  Nach dem Rennen war ich besonders stolz, dass ich vermehrt auf meinen schönen und lockeren Laufstiel angesprochen wurde. Das ist doch etwas.

Auf dem Foto sehe ich eher aus wie ein Jogger und nicht wie ein Rennläufer der sich auf dem letzten Kilometer befindet. Aber ehrlich, ich habe wirklich alles gegeben (und genossen :-)  )









Recht enttäuscht war ich ab dem gewonnen Preis. Ich weiss, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul und ich laufe ja wirklich nicht der Prämie wegen. Der Gutschein über €400 sah auf den ersten Blick auch toll aus. Der Gutschein ist aber für ein Hotelaufenthalt in Gröden (Süd Tirol) und (nur) für die Saison 2015 gültig. Ich bin für dieses Jahr mit Rennen und Ferien ausgebucht und sehe beim besten Willen keine Chance den Gutschein einzulösen. Also kann ich damit die Wand tapezieren. Allerdings habe ich den Gutschein in Ricardo ausgeschrieben (zum halben Preis). Eigentlich nicht schlecht. Wenn ich Glück habe kann jemand den Gutschein gebrauchen.
An dieser Stelle ein Aufruf: Meine lieben Blog-Leser - wenn Ihr Interessen am Gutschein habt bitte meldet Euch sofort, für Euch mache ich einen Spezialpreis ... und da wäre noch ein Asics-Gutschein für CHF 250 mit dem ich selber auch nicht viel Anfangen kann und den ich für sagen wir CHF160 abgeben würde (damit sind meine neuen Nike bezahlt :-)   )

Eine kleine Anektote muss ich doch noch erzählen. Dazu muss ich aber etwas ausholen.
Ich konnte mich ja vor dem Rennen überhaupt nicht entscheiden, welche Schuhe ich nehmen soll. Deshab habe ich in der letzten Woche die in Frage kommenden Schuhe bis ins kleinste Detail ausprobiert und verglichen. Am Schluss lag ein grosser Stapel an Schuhen herum und ich konnte mich immer noch nicht entscheiden. Dann kamen auch noch die Wahl der optimalen Socken dazu. Nun lagen neben den vielen Schuhen noch mehr Socken herum und ich konnte mich erst recht nicht mehr entscheiden.
Mit der Startnummer gab es in diesem Jahr als Erinnerungsstück ein Dreierpack GP-Bern Socken von Asics. Zu Hause ausgepackt habe ich noch darüber gelacht, dass es bestimmt ein paar Idioten gibt, die diese Socken gleich fürs Rennen anziehen (Sorry fürs Berndeutsch, aber sonst geht die Tiefe der Einschätzung verloren). Es ist doch etwas vom Ersten dass man lernt: "Nie mit ganz neuen Schuhen oder Socken an den Start gehen". Nach meinem langen Schuh- und Sockenvergleich konnte ich es nicht lassen und habe, ohne beobachtet zu werden, mal die Asics-Socken (!) zusammen mit den favorisierten Rennschuhen ausprobiert .... und siehe da Wow "das ist es" !!!  Die Socken passen so perfekt zu den Nike, dass ich sie tatsächlich gleich fürs Rennen getragen habe. Ascis und Laufregeln hin oder her, es hat's gebracht.

Nächsten Donnerstag geht es nun an die Europameisterschaften in Italien. Bis dahin werde ich nicht mehr viel trainieren und mehr auf die Regeneration achten. Erstaunlicherweise fühle ich mich einen Tag nach dem GP schon wieder recht fit (noch etwas müde Beine) und das Erstaunlichste, die Fersen tun praktisch nicht mehr weh (keine Ahnung wie das kam. Schade, würde mich noch interessieren).

An der EM laufe ich am Freitag das 10km-Rennen sozusagen probeweise und am Sonntag gilt es mit dem Halbmarathon dann richtig erst. Das wird mein Rennen! Drückt mir alle Daumen.

Donnerstag, 7. Mai 2015

Entwarnung

Glück gehabt. Es scheint als sei ich noch einmal knapp an der Katastrophe vorbei geschrammt. Die Zerrung spüre ich nur noch ganz minimal und sie sollte bis Samstag kein Problem mehr sein. Es hat sich gelohnt möglichst rasch Eis aufzulegen und zu schonen. Das Wichtigste: auf keinen Fall dehnen (nicht einmal daran denken), nicht daran herum drücken, keine Massagen oder so und die Blackroll in die hinterste Ecke stellen. Was aber hilft ist, mit etwas Sportusal  kühlen und Kompressionshosen tragen.
Mit der Zerrung war das dauernde Sitzen am Arbeitsplatz eine noch viel grössere Qual. Kaum ausaushalten. Der Bürostuhl drückt genau an die Stelle wo die Zerrung ist (Vielleicht habe die Zerrung vom Bürostuhl ;-)  ). Freundlicherweise hat mir mein Chef-Chef sein Büro angeboten und ich konnte dort stehend arbeiten. Das hat super geholfen. Wenn ich am GP ein  gutes Resultat laufe, muss ich meinem Chef-Chef unbedingt eine Erfolgsbeteiligung geben.

Für den GP am Samstag sieht alles perfekt aus. Mein Performance ist auf einem neun Rekordwert und auch das Wettkampfgewicht hat sich (endlich) auf dem Idealwert eingependelt (BMI zwischen 19 und 20).

Sensationell, die Topform effektiv auf den Punkt gebracht:











Und auch die Wetterprognosen sehen sehr gut aus (mein Wetter :-) ):
 





















Jetzt ist nur zu hoffen, dass auf der Originalstrecke gelaufen werden kann. Die Matte ist immer noch vom Hochwasser bedroht und es ist nicht sicher, ob sich die Lage bis zum Samstag erholt.

Dienstag, 5. Mai 2015

Das darf nicht wahr sein

Die letzte Woche vor den grossen Rennen steht völlig unter dem Thema Tapering. An der Form kann man in den paar Tagen nicht mehr viel verbessert, dafür kann man sehr vieles leicht kapputt machen. Also ist Vorsicht im Moment das oberste Gebot. Deshalb hatte ich mich gestern entschieden, den vorgegebenen Ruhetag auch tatsächlich einzuhalten und nicht zu laufen, wie ich es sehr gerne getran hätte. Also habe ich die Zeit genutzt um über den Mittag ein paar Besorgungen in der Stadt zu erledigen. Dann der Schock: beim in die Stadt spazieren - ich habe das bestimmt schon ein paar hundert Mal verletzungsfrei gemacht - hole ich mir eine Zerrung im Hamstring. Mist so kurz vor dem Rennen! Wenn ich Pech habe kann ich den GP und im Extremfall sogar die EM vergessen.Zumindest ein Topresultat. Und dies ohne etwas Anstrengendes zu tun. Das war aber auch schon letztes Jahr genau gleich. Damals holte ich die Zerrung auch einfach aus dem Stand heraus, in wahrsten Sinne des Wortes. Keine Ahnung wie das kommen konnte und was die Ursache ist. Das einzige was ich jetzt tun kann ist schonen - schonen - schonen und Eis auflegen und ja nicht dehen oder Blackroll oder so etwas.
Zum Glück geht es heute schon wieder etwas besser und mein Chef-Chef hat mir freundlicherweise sogar sein Büro angeboten, damit ich im stehen arbeiten kann. Auf dem Bürostuhl sitzen ist im Moment eine Höllenqual.
Das Training heute habe ich vorsichtig absolviert. Ich bin aber nur alleine für mich etwas laufen gegangen und habe auf das STB-Training verzichtet. Das Risiko, dass ich in der Gruppendynamik überpowere war zu gross. Aber auch die 5km-Belastung heute war womöglich nicht so klug. Im Moment spüre ich die Zerrung wieder etwas. Also nochmals Eis auflegen.
Blöderweise habe ich fürs Training die alten Mizunos eingepackt weil, sie wirklich mieses Wetter gemeldet haben. Es tut mir leid aber im Moment habe ich auch etwas Probleme mit den Mizunos. Irgendwie fehlt mir im Vergleich zu den Nike ein klarer Abdruckpunkt im Vorfussbereich. Ich habe einfach den Eindruck, dass sie nicht so dynamisch sind und ich fast etwas kleben bleibe. Zusätzlich drücken die Mizunos ziemlich auf die Achillessehne. Das ist mir aufgefallen weil sich an der Druckstelle sogar etwas Hornhaut gebildet hat (man stelle sich das mal vor, an der "hochempfindlichen" Achillessehne). Da ich weiss, dass auch andere Sehnenprobleme haben mit den Mizunos, habe ich mir gedacht, dass sie vielleicht von meinen Erkenntnissen profitieren. Jedenfalls tun mir die Füsse jetzt wieder recht weh. Mit den Nike haben sie sich eigentlich recht gut erholt, trotz intensivem Training. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen bis nach der EM nur noch die Nike zu tragen und damit die Füsse so gut wie möglich zu schonen. Dumm dass ich mich nicht daran gehalten habe nur weil die Schuhe bei dem momentanen Sauwetter, schmutzig werden. Alles hat halt seinen Preis.
Nun, im Moment gehe ich davon aus, dass ich am Samstag starten kann und dass ich fit genug bin für ein gutes Resultat. Meine Leistungswerte zu mindest sind schon fast auf Rekordkurs.

Sonntag, 26. April 2015

Chäsitzerlouf 2015

Für den Start am Chäsitzerlouf habe ich mich erst in letzter Sekunde angemeldet. Ich wollte zuerst wissen, wie ich meinen Teilmarathon in Zürich verkraftet habe, bevor ich wieder ein Rennen laufen. Die Erholung von den 36km war sensationell gut. Bei allem Optimismus hätte ich nie damit gerechnet, dass ich bereits ein paar Tag nach der Belastung wieder normal Trainieren kann. Ok, beim
Bahntraining am Dienstag waren bei den ersten Belastungen die Beine noch etwas weich.

Die Anmeldung für den Chäsitzer war etwas stressig. Die Anmeldefrist drohte abzulaufen und ich konnte meine Anmeldung nicht abschliessen, weil bei Datasport plötzlich der halbe STB an meinem Profil hing (ich wollte ja nicht auf meine Kosten den halben STB einladen). Tja, und kaum hatte ich mich angemeldet sah ich die Wetterprognosen für Samstag. Es wurde heftiger Dauerregen angekündigt. Martin, was hast Du da wieder gemacht :-) Zum Glück war das Wetter nicht annähernd so schlimm. Es hatte vor dem Start ein paar Tropfen geregnet, aber die waren zum Vergessen. Etwas mehr Probleme machte mir die relativ hohe Luftfeuchtigkeit.
Mit dem Rennen bin ich sehr zu frieden. Wenn man berücksichtigt, dass ich aus dem Training heraus gelaufen bin, also ohne jegliches Tapering, ist meine Laufzeit sehr gut. Nur in einem Jahr war ich eine Minute schneller, aber da waren die Saisonziele ganz anders gesteckt. Am meisten Freude hatte ich, dass ich ohne Probleme mit den ultraleichten Nike laufen konnte. Einen Tag nach dem Rennen schmerzen die Füsse zwar etwas mehr als sonst, aber das ist vor allem auf die abfallende Streckenanschnitte am Anfang zurückzuführen. Gleich nach dem Start geht es beim Chäsitzer ziemlich abwärts und das ist die einzige Schwachstelle meiner flachen Laufschuhe. So steil bergab geht es extrem in die Beine und man muss sehr vorsichtig sein, dass es einem die Beine nicht verschlägt.
Motivierend war, dass ich das Rennen gut einteilen und die letzten Kilometer im Rhythmus wie ein Uhrwerk laufen konnte.
Mit dieser Leistung hat es gut zum 1. Rang in der Altenkategorie gereicht. Die Laufzeit von 42:36 ist etwa eine Minute langsamer als meine PB. Als einzige Referenz habe ich meinen Namensvetter Martin von Känel gefunden. Er verfügt zur Zeit über eine beachtliche Form und läuft super Resultate. Aber auch er war diesmal nicht ganz eine Minute langsamer als im Jahr als im Vergleichsjahr. Trotz sehr guter Verhältnisse, scheint es doch nicht ein so schnelles Rennen gewesen zu sein.

Speziell liebe Grüsse an M2. Es hat mich sehr gefreut Dich zu treffen. Schade, dass wir nicht etwas mehr Zeit zum Plaudern hatten.

Also: alles auf Kurs für den GP und die darauf folgende EM. Noch etwas ungewiss ist, welche Schuhe ich im Endeffekt laufen soll. Die Schnellen würden gehen, aber sind es im Endeffekt wirklich die Schnellsten? Ich muss noch etwas proben. We will see :-)

Montag, 20. April 2015

Zürich (Test)-Marathon

Als ich davon erzählte, dass ich den Zürich-Marathon nur trainingsmässig laufen will und nach 35 km aussteigen werde, hat mir das niemand geglaubt und ich erhielt als einzige Reaktion immer nur ein müdes Lächeln. So nach dem Motto: "Erzähle du nur, wenn du am Rennen bist, sieht es bestimmt anders aus!".

Nun, ich habe es durchgezogen und bin nach 36km effektiv aufs Schiff umgestiegen. Ich hatte ja auch keine andere Wahl, denn ich hatte ein paar Kleider im Schiff abgegeben, damit ich mich nach dem Rennen rasch warm anziehen kann und die Kleider wollte ich natürlich nicht verlieren.

Der Zürich-Marathon war eine ideale Gelegenheit, einen Marathon zu laufen und ein paar Sachen unter Wettkampfbedingungen auszuprobieren. Nur, das Problem war, dass ich 3 Wochen vor meinen Hauptsaisonzielen GP und EM, es mir nicht mehr leisten konnte, einen ganzen Marathon durch zu laufen. Die Erholungszeit wäre viel zu lange gewesen. Also entschied ich mich, nur die ersten 30km rennmässig zu laufen, danach das Rennen aufzugeben und noch ein paar Kilometer auszulaufen. Es sind einfach diese letzten 7 km die beim Marathon so extrem an die Substanz gehen.

Für das Rennen hatte zwei Ziele: Als Erstes wollte ich nochmals die Anfangsgeschwindigkeit testen. Also schauen, wie schnell ich die ersten Kilometer laufen darf, damit ich auf der zweiten Hälfte nicht einbreche. Und zwar sehr exakt.
Das zweite Ziel war, zu schauen, ob ich mit den ganz flachen Schuhen einen Marathon laufen kann. Bei diversen Halbmarathons hat es schon sehr funktioniert, ein ganzer Marathon ist aber schon völlig etwas anderes.

Nun gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute: ich kann die Pace für eine 2:38:00 Zeit halten. Die schlechte Nachricht: ich musste den Versuch bereits nach 25km abbrechen. Der Grund dafür waren die Schuhe. Sie sind zwar sehr bequem, aber für solche Distanzen haben sie eindeutig viel zu wenig Dämpfung. OK, wenn ich den anderen auf die Schuhe schaue bin ich ausser vielleicht ein paar Afrikaner (und einem Barfussläufer (echt)) der einzige, der so flache Flundern für einen Marathon anzieht. So gesehen ist es also nicht so schlimm. Etwas enttäuscht bin ich, weil die Nike Streak etwa ähnlich aufgebaut sind wie die alten Adidas Adios (wirklich die Alten) und mit diesen bin ich meine besten Marathon-Zeiten gelaufen (aber nicht die PB). Das heisst, es hätte eigentlich gehen müssen. Man wird halt älter.

So an einem Rennen teilzunehmen, ohne wirklich teilzunehmen, ist schon etwas komisches. Ich habe zwar viele wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Aber es ist schon sonderbar, ohne Resultat und ohne Blumen nach Hause zu gehen. So gesehen, hatte das müde Lächeln in den Reaktionen vielleicht doch seine Berechtigung. Apropos der Siegerzeit. Die 2h49 bei den M50 wäre durchaus machbar gewesen.

Meine Zeiten fürs Archiv:

  Start - 1/4 Marathon ¦ 1/4 Marathon - 1/2 Marathon ¦1/2 Marathon -  - Ziel ¦
------------------------------------------------------------------------------

           39.42    1.¦                  39.27    1.¦              ----  ----¦
           39.42    1.¦                1:19.09    1.¦              ----  ----¦

Sonntag, 5. April 2015

Dejavu Nike

Es ist ja keine Neuigkeit, dass ich mit dem Boost von Adidas nicht so richtig zurecht komme.
Ähnlich verhielt es sich seinerzeit als ich noch überzeugter "Nike-Läufer" war. Ich war richtig begeistert von den Nike Zoom Elite, obwohl ich zu nächst dachte, Nike ist als seriöser Hersteller von High-Potential-Schuhen nicht wirklich ernst zu nehmen. Alles war perfekt bis Nike Lunar auf den Markt brachte und entschied, nur noch Lunar anzubieten. Da ich mit der Lunar-Sohle definitiv nicht zurecht kam, musste ich zwangsläufig nach einer neuen Marke suchen (damals war es Asics). Für Nike hatte ich seitdem keine weitere Beachtung mehr. Nike war ausser den Free's zur Antimarke geworden.
Nach der nicht so tollen Erfahrungen mit den Mizuno Ekiden an der vergagenen 10km SM war ich gezwungen, mich wieder einmal nach einer Alternative umschauen. Die normalen Mizuno-Modelle sind zwar sehr gut, aber bei den ganz Schnellen haben sie eine Lücke im Sortiment. Die Hitogami sind sehr cool, aber nicht wirklich schnell, die Ekiden wie erwähnt zu wenig Material und die Universe kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass die jemand für Rennen verwenden kann. Mein Fokus wären Adidas Takumi (aber ohne Boost), Saucony Typ A6, Asics Piranha, Brooks hat auch etwas schnelles. Es geht doch liebe Mizunos!
Also, ich war bei der Suche nach etwas Neuem und da ist mir zwangsläufig wieder Nike und die Streak-Modelle aufgefallen. Nicht lange gezögert habe ich mir zwei Modelle zur Probe bestellt ... und Wow! Ich werde sie beide behalten. Sensationell! Und jetzt kommt der Clou: Als ich mich wieder mit den Nike Laufschuhen auseinandersetzte, ist mir aufgefallen, dass praktisch keine Lunar-Modelle mehr im Sortiment sind. Nike setzt wieder auf Zoom. Welcom back! Ich werde euch im Auge behalten.  Liebe Adidas, vielleicht solltet ihr die Boost-Strategie noch einmal überdenken. Es schadet ja nie, von den anderen zu lernen, auf der anderen Seite hat jeder das Recht seine Erfahrungen selber zu machen, auch wenn es halt negative sind :-)
Jedenfalls für meine EM und WM-Teilnahme werde ich wohl eher Nike im Gepäck haben. Yes!

Sonntag, 29. März 2015

10km SM Uster

Yes! Es hat gereicht. Ich habe den SM-Titel in der Kategorie M50 geholt.
Dieser Titel ist mir sehr viel wert. Es ist in diesem Jahr die einzige Schweizermeisterschaft bei der ich an den Start gehen kann und ich wollte unbedingt gewinnen. Umso mehr ärgere ich mich über mich selber:
Auf peinlich anfängerhafte Weise habe ich den Erfolg aufs Spiel gesetzt. Eigentlich logisch, dass man sich vor dem Rennen mit der Strecke und der Anzahl Runden auseinandersetzt. Ich bin ohne zu schauen an den Start gegangen. In etwa so: "ich bin ja schon mal gelaufen und weiss schon wie es geht". Ärgerlich, dass ich von vier Runden ausgegangen bin. Riesengross war der Schock als ich  ins Ziel einschwenken wollte und mich die Steckenposten noch einmal auf eine Runde schickten. Ich hätte an Hand der Zeit und der Distanz auf der Uhr, selber darauf kommen, dass etwas nicht stimmt. Die Moral war völlig zusammengebrochen und am liebsten wäre ich abgelegen und hätte geweint. Einzig weil ich vom Speaker hörte, dass ich bei den M50 noch führe konnte ich mich aufrappeln und mir einen Tritt in den A... geben. Wie erwartet wurde die letzte Runde sehr hart. Zum Glück nahm ich geschockt etwas Tempo raus und der Puls ging wieder runter. So konnte ich trotzdem das Tempo halbwärts halten.
(siehe den Tempopeak zwischen Kilometer 7 und 8 :-)  )




Dann! Wenn das Rennen schon so wichtig ist, sollte man mit dem Material keine grossen Experimente machen, das weiss jedes Kind. Ich bin das erste Mal die ultra flachen und leichten Mizuno Ekiden gelaufen. Ok, sie sind wirklich geil und ich habe sie im Training bei einem längeren Lauf über 20km problemlos getragen. Wenn es aber zur Sache geht und maximales Tempo gefordert ist, sieht das ganze etwas anders aus. Der Fussauftritt wird um vieles härter und braucht entsprechend mehr Kraft in den Fussgelenken. Tja und die fehlt mir ja noch (für solche Schuhe). Ich habe es besonders auf der letzten Rund muskulär gespürt und war mehr damit beschäftigt noch einigermassen sauber zu laufen und konnte nicht mehr gross aufs Tempo achten.
Heute, einen Tag nach dem Rennen konnte ich fast nicht mehr gehen (selber schuld) und das GP Training war nicht ganz so amüsant wie geplant (zum Glück waren gute Kollegen dabei und haben mich positiv abgelenkt).

Mit solchen groben Fehler ist es ein Wunder, dass ich trotzdem gewonnen habe. Zumal ich wusste, dass ich mindestens einen starken Gegner habe. Vor dem Rennen bin ich die Startliste durchgegangen und habe festgestellt, dass Antonio Campos den 10er etwa gleich schnell läuft wie ich. Ich musste mich darauf einstellen, dass ich, falls ich gewinnen wollte, alles geben musste (und da macht der Martin noch so blöde Experimente). Ich will mich aber auch etwas loben. Dank der Vorbereitung wusste ich wie Antonio Campos aussieht und konnte das Rennen auf ihn einrichten.
Es kam dann so, dass ich ihn nach einer halben Runde bereits einholte (ich bin ja kein Schnellstarter). Als ich seine (extrem lauten) Atemgeräusche hörte, war ich mir bereits sicher, dass es reichen wird. Wenn ich es mit diese blöden Experimente nicht noch einmal arg aufs Spiel gesetzt hätte. Mein Vorsprung im Ziel war mit einer halben Minute im sicheren Bereich, aber es hätte auch noch etwas mehr sein können.

Die Laufzeit von 34:30 Minuten ist unter diesen umständen in etwa das was ich erwarten durfte. Schade, es hätte mich interessiert, welche Zeit ich ohne die Fehler erreicht hätte.
Die Wetterverhältnisse waren ja auch nicht gerade dass, was ich gerne mag. Den ganzen Tag sah es noch perfekt aus: sonnig und angenehme Temperaturen. Je näher es zum Start kann, desto schlechter wurde das Wetter. Bereits auf den ersten Kilometer hat es angefangen leicht zu regnen (ich weiss es gibt viele, die das lieben. ich gehöre da nicht dazu) und es kam ein starker Wind auf. Man musste richtiggehend Windschatten laufen und ein paar mal hat mich eine Windböhe fast zum Stillstand gebracht. Auch hier wäre es interessant herauszufinden, wie stark sich die Verhältnisse auf die Laufzeit auswirken.
Gesundheitlich fühlte ich mich ebenfalls nicht ganz fit. Da schreibe ich jetzt nicht als Ausrede sondern zum Protokollieren, falls ich den Text irgendwann wieder lese. Ich hatte Mühe beim Atmen und verstopfte Bronchien. Etwas so wie wenn eine Grippe im Anmarsch ist. Dann hatte ich eine Stunden vor dem Rennen einen Powerbar-Riegel mit viel Proteinen gegessen. Das Produkt ist an und für sich gut, aber für so kurz vor dem Rennen liegt es doch etwas schwer im Magen. Muss ich das nächste Mal auch unterlassen.

Zum Abschluss noch etwas zu meinen Schuhen. Also die Mizuno Ekiden fallen im Moment aus der Wahl für die Rennen. Sie sind zu extrem. Die Hitogami mag ich vor allen in der Version 2. Gewichtsmässig und von der Dynamik her sind sie mehr für einen Marathon geeignet und für kürzere Rennen etwas zu wenig direkt (für mich). Die Saucony wären nicht schlecht, wenn sie im Zehenbereich nicht dermassen eng wären und das sage ich, ich mit meinen schmalen Füssen. Jetzt muss ich rasch etwas für den GP Bern und die EM finden. In der Not habe ich immer noch die alten Takumis, die immer noch sehr gut funktioniert. Die neuen Takumis sind mit Boost und leider kein Thema mehr. Jetzt werde ich mal einen Nike Streak ausprobieren. Auf dem Prospekt sieht er viel versprechend aus. Sobald man den Schuh an den Füssen hat, sieht es manachmal aber etwas anders aus. Mal sehen.

Sonntag, 22. März 2015

Kerzerslauf 21.3.2015

Schade, nach dem schönen Wetter während der ganzen Woche, hat es ausgerechnet auf den Samstag angefangen zu regnen. Fürs Rennen hätte ich mir lieber die frühlingshaften Temperaturen vom Freitag gewünscht. Nun, das Wetter kann man nicht selber machen und deshalb lohnt es sich nicht viele Gedanken darüber zu verlieren sondern sich lieber aufs Rennen konzentrieren.

Kerzers war wieder einmal vorbildlich organisiert. Die Startnummer wurde direkt nach Hause geschickt und weil ich relativ früh angereist war, hatte ich einen der wenigen Parkplätze gleich zu Beginn des Industriegebiets. Dass heisst nochmals ein Kilometer weniger Fussmarsch bis zur Garderobe. Wie so ich das erwähne? Es sind kleine Details die zur Entspannung vor dem Rennen sorgen.

Auch in diesem Jahr durfte ich mit der Elite starten. Bei den meisten Rennen ist dies eine grosse Ehre aber nicht wirklich ein Vorteil, in Kerzers ist das anders. Bei den Elite kann ich mich auf den ersten Kilometer wenn es über die lange Gerade geht, einfach anhängen. Im hinteren Startblock ist man dort bereits alleine und dem Wind ausgesetzt.
Das Rennen verlief eigentlich nach Plan, auch wenn es doch etwas härter war als erwartet. Der ruhige Einklang zwischen Schrittfrequenz und Puls, den ich normalerweise nach etwa fünf Kilometer erreiche, wollte sich gestern nicht so recht einstellen. Der Puls ging rauf und runter wie bei einer Achterbahn. Zum Glück auch runter sonst wäre es besorgniserregend gewesen :-)  Schade, dass es am Rennen für mich keine gute Gruppe gegeben. Es liefen alle etwas unregelmässig. Dann verlor ich am Golaten-Stutz den Anschluss, weil mir im Aufstieg noch etwas die Kraft fehlt. Die Auswirkungen der letzten Trainingswochen machen sich immer noch bemerkbar.
Mein Wechsel auf etwas mehr Vorfusslaufen scheint langsam zu klappen. In Bremgarten schaffte ich es noch nicht über die ganze Distanz. Gestern in Kerzers konnte ich die ganzen 15km auf dem Vorfuss durchziehen. Jetzt fehlt noch etwas mehr Kraft für noch etwas mehr Speed, aber das wichtigste: es tut nichts weh und die Kraft lässt sich antrainieren. Es braucht einfach noch etwas Zeit.

Mit der Laufzeit von 54:20 war ich ca. 12 Sekunden langsamer als im letzten Jahr. Wobei mir gestern die Verhältnisse nicht so zusagten. Der Regen war kein Problem. Einmal unterwegs merkt man nicht viel davon. Typisch Martin hatte ich wieder einmal Mühe mit den Pfützen und den teilweise schlammigen Wegen. Ich schaffe es einfach nicht durch den Dreck zu laufen und tänzle lieber um die Pfützen herum oder laufe am Rand, damit die Schuhe ja nicht schmutzig werden (ich weiss, Kommentar überflüssig :-) )

Rangmässig bin ich überraschenderweise "nur" Zweiter geworden. Es scheint als hätte ich mich ans Siegen gewohnt und war zuerst doch etwas überrascht und enttäuscht. Altersbedingt war es eine Frage der Zeit, dass ich eingeholt werde und Konkurrenz belebt bekanntlich den Wettbewerb. Mit 20 Sekunden Vorsprung ist mein "Gegner" auch nicht völlig ausser Reichweite. Es kann also noch spannenden werden.

Noch eine Anekdote zum Schluss:
Während der Trainingswoche in Alicante habe ich meinen Trainingskollegen aus früheren Zeiten als Radrennfahrer erzählt und wie es war mit den Gegner auf die Kante zu gehen. Im Velojargon bedeutet dass, ganz am linken Rand zu fahren, wenn der Wind von Rechts kommt. Man zwingt damit den Gegner entweder nicht optimal im Windschatten fahren oder er tut es trotzdem, muss dafür im Dreck am Strassenrand fahren und hat das grössere Risiko für einen Defekt (ja, so gemein ist die Welt)
Gestern in Kerzers ist einer auf den letzten Kilometer mit mir auf die Kante gegangen. Ich weiss nicht ob bewusst oder vermutlich eher unbewusst hat er mich fast systematisch gezwungen, entweder die Ideallinie zu verlassen oder über die "Sänklochdeckel" zu laufen. Auf den letzten Kilometer gibt es viele Stellendeckel und die sind bei Regen brutal rutschig. Vor allem mit den Mizunos, die ich sonst liebe, aber in Osaka wo die Dinger konstruiert wurden gibt es scheinbar keine Stollendeckel und keine groben Steine und keine Tannenzapfen auf dem Weg. Jedenfalls bin ich über den taktischen Schachzug des laufenden Kollegen nicht sauer und konnte mir in Gedanken an Alicante ein Lächeln während dem Rennen nicht verkneifen.


Dienstag, 17. März 2015

BÄRNCHAMPION 2015

Am letzten Freitag waren die BÄRNCHAMPION Sportlerehrungen. Auf Grund meines Marathon-Schweizermeistertitel 2014 (bei den M50) war ich wiederum teilnahmeberechtigt. Eine schöne Ehre.
Dieses Jahr habe ich im Gegensatz zum letzten Mal darauf verzichtet, extra auf Stimmenfang zu gehen. Deshalb habe ich mich auf einen ruhigen Abend gefreut und überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich wieder zu den fünf Nominierten gehöre. Grosse Überraschung. Ganz herzlichen Dank an alle, die (ohne mein Wissen ;-) ) ihre Stimme abgegeben haben.
Die Plattform habe ich genossen und es ist eine schöne Gelegenheit, auch mal Spitzensportler aus anderen Sportarten zu treffen. Ich habe mich lange über modernen Fünfkampf unterhalten (mit der Weltmeistern). Von diesem Sport hatte ich wirklich keine grosse Ahnung. Dann waren wieder ein paar Schwimmtipps zu holen ;-) Meinerseits konnte ich den einen oder anderen von einer Marathonteilnahme überzeugen - aber nicht jetzt, vielleicht später einmal.
Zum Anlass habe ich mich gefragt, wieso die Wintersportarten so unterverteten waren. Ausser SCB Future war meines Wissens keine typische Wintersportart vertreten.

Ein weiteres Highlight war die Möglichkeit, mit dem Stapi etwas zu plaudern. Ich darf jetzt sogar Alex zu ihm sagen. Er ist sehr geistreich, wizig und hat überhaupt keine Berührungsängste. Mir hat sein Auftritt sehr gefallen. Politisch habe ich natürlich auch eine Meinung, die gehört aber nicht in einen Sportlerblog.

Montag, 16. März 2015

Trainingswoche Elche (Alicante ES)

Die Trainingswoche in Elche (Spanien) war super. Es macht schon viel mehr Spass bei warmen Temperaturen und sonnigem Wetter zu Laufen. Da war ich angenehm überrascht. Beim Vorbereiten in Bern, hatte ich noch jede Menge warme Kleider eingepackt, weil ich nicht genau wusste, wie sich die prognostizierten 18-20 Grad an fühlen werden. Am ersten Tag waren es sogar 26 Grad. Also kurze Hose, kurzes Shirt und ab auf die erste Trainingsrunde.
Unser Haus war etwas abgelegen in Mitten von Palmen und Orangen-Plantagen. "Leider" ist es dort sehr flach und man hat keinen guten Überblick über die Gegend. Es ist auch beim Laufen nicht ganz einfach zu navigieren. Die Funktion "bring me home" meiner Uhr musste ich mehrmals einsetzten. Dafür hat es viele kleine Strässchen und man kann praktisch verkehrsfrei trainieren. Meistens nahm ich aber das Auto um am Meer zu laufen. Ich liebe das Meer und es ist etwas vom Schönsten nach dem Training im weichen Sand auszulaufen und in der salzigen Luft ein paar Dehnübungen zu machen. Elche selber hat noch etwas ganz Besonderes: Ein Fluss oder was davon vorhanden ist schlängelt sich Mitten durch die Stadt. Dort sind fast auf der ganzen Strecke Palmen gepflanzt. Man kann also ca. 6km durch einen Palmenwald joggen. Dies ist auch der "Man sieht sich"-Ort in Elche. Die anderen Jogger - an Hand der Laufkleider zu beurteilen, viele Triathleten - staunten nicht schlecht als wir Berner Topathleten unserer Intervalls absolvierten.
Meine Begleiter waren ein Top-Triathlet, ein Duathlon-Krack, ein OL-Meister und ein Leichtathletik-Supertalent. Ich hatte also erstklassige Trainingspartner. Sie waren zwar mehrheitlich mit dem Velo am Trainiern. Die eine oder andere Einheit wurde ich aber begeitet. Super war das Schwimmtraining. Ich bin dreimal eine Stunde geschwommen (ohne kalte Hände) und dank der guten Tipps konnte ich meine Schwimmtechnik soweit verbesseren, dass ich sogar etwas vorwärts komme.
Über die ganze Woche bin ich 156km gelaufen und viel geschwommen und spaziert. Am Ende war ich ziemlich kaputt und muss mich etwas erholen. Dafür ist meine Performance gemäss meiner Trainingssoftware stark gestiegen. Es scheint als würde ich mich meiner Topform nähern. Mal sehen ob die Berechnungen stimmen. Am Samstag gibt es am Kerzerslauf die erste Gelegenheit dazu.

Sonntag, 1. März 2015

Bremgarten Reusslauf

Der Saisonauftakt am Bremgartenlauf hat schon Tradition. Die Stecke ist sehr abwechslungsreich und sehr schön zu laufen, meistens aber auch etwas dreckig, so dass die noch neuen ultimativen Rennschuhe zu Hause bleiben müssen. Am Bremgartenlauf ist es aber auch immer spannende wie gut man hin kommt. Es ist meist eine Ferienrückreisedatum und die Strassen sind hoffnungslos verstopft. Gestern ging es dank viel Reserve wie am Schnürchen. Wie das Leben halt so spielt.

Der eigentliche Hauptreiz am Bremgartenlauf ist immer die Frage "wie gut ist meine Form". Nach einer längeren rennfreien Phase ist es das erste Rennen, dass einen ernsthaften Vergleich möglich macht. Deshalb hatte ich eine Riesenfreude, dass ich nahe zu gleich schnell war wie im letzen Jahr. Wobei das Ergebnis gestern höher einzustufen ist. Es war viel moorastiger als letztes Jahr, als die Stecke ideal trocken war. Dann bin ich gestern das ganze Rennen sehr locker gelaufen (aber nicht gemüdlich). Letztes Jahr musste ich viel mehr kämpfen, dass weiss ich noch.
Der umgestellte Laufstil scheint sich zu bewähren. Es fehlt mir zwar noch etwas die Kraft um auf einer kupierten Strecke die ganzen 11km durchzuziehen. Ein wichtiger Indiz dass es passt ist die Müdigkeit, die man nach dem Rennen verspürt. Vor der Umstellung waren es noch die Achillessehnen und die Hüften die ich am meisten spürte. Jetzt sind es beide Adduktoren. Also Muskeln. Die lassen sich im Vergleich zu den Sehnen und Bindegewebe sehr einfach kräftigen. Es braucht auch hier etwas Zeit, aber bis es darauf ankommt werde ich es hinkriegen.

Morgen fliege ich nach Südspanien um an der Wärme etwas zu trainieren, ja und natürlich auch um etwas Ferien verbringen und die Gegend erkunden. Die Wetterprognosen sind perfekt: Sonne und 20 Grad. Schade, dass meine Familie zu Hause bleiben muss.

Sonntag, 15. Februar 2015

Boost-Effekt


Gestern beim Schuhputzen ist mir aufgefallen, dass auf der Innensohle des Schuhs ein deutliches Belastungsbild des Fusses sichtbar ist. Eigentlich nichts Spektakuläres, das weiss doch jeder. Jetzt kommt das Interessante. Wenn man die verschiedenen Schuhmodelle vergleicht, ist gut sichtbar, dass die Belastungsbilder zwischen ihnen sehr unterschiedlich ausfallen.
Bei mir sind es links der Adidas Adios Boost, in der Mitte der Adizero Boston 3 (noch ohne Boost) und ganz rechts der Mizuno Sayonara 2.
Auf den Fotos ist es vielleicht nicht so gut erkennbar, aber wenn man die Innensohle des Adios Boost in den Händen hält (die hellorange), fällt die sehr stark ausgeprägte Sicke im Mittelfussbereich auf. Es sieht fast aus wie ein Krater. Genau dort ist das Mittelfussköpfen, dass mir sehr grosse Probleme macht und wegen dem ich sogar in ärztlicher Behandlung war (Schleimbeutelentzündung und zwar genau an dieser Stelle). Wenn man den Boston vergleicht (dunkelorange) ist die Sicke immer noch da aber etwas breiter. Beim Mizuno ist die Verteilung auf dem ganzen Vorderfuss und es ist keine eindeutige Sicke sichtbar. Wieso das so ist weiss ich nicht genau, ich habe nur eine Ahnung. Adidas wölbt seit zwei Jahren die Mittelsohle auf den Aussenseiten etwas nach oben. Dadurch führt der Schuhe etwas besser, was viele Leute als angenehmer empfinden. Dadurch wird aber der Fuss zusammen gedrückt und und weicht in der Mitte nach unten aus. Für die armen Menschen, die mit einem Senkfuss auf die Welt geschickt wurden, wie ich, ist diese Konstruktion fatal, weil der Druck auf das Mittelfussköpfchen, dass eh schon angeschlagen ist, noch grösser wird.





Freitag, 2. Januar 2015

(keine) Jahresrückblick

Die Jahresrückblicke sind nicht so mein Ding, ich schaue lieber vorwärts. Zumal die letzte Saison nicht gerade nach meinen Vorstellungen verlaufen war. OK, ich konnte ein paar Rennen gewinnen, das war wirklich super. Aber auf der anderen Seite bin ich das ganze Jahr meinen früheren Zeiten hinterher gelaufen und nicht annähernd in die Nähe einer PB gekommen. Wenn meine PB's aus früheren Jahren stammen würden, wäre es sicher halb so schlimm. Bei mir sind es Zeiten, die ich noch vor einem Jahr laufen konnte. Da ist es schon hart auf einmal so zurück geworfen zu werden. Dann war da noch meine Verletzung im Frühling und der Verzicht auf eines meiner Lieblingsrennen den GP.

Nun, dass ist Schnee von gestern und ich orientiere mich lieber an der nächsten Saison, die bereits weitgehend geplant ist. In der ersten Saisonhälfte werde ich mich auf den GP Bern und die Masters-EM in Grosseto konzentrieren. Das heisst wieder gleich drei wichtige Rennen innerhalb einer Woche, es wird spannend. Bei der letzten EM hatte ich das gleich Programm und es hat sehr gut funktioniert. An der EM darf ich mir aber keine grossen Hoffnungen auf eine Titelverteidigung machen, da müsste ich deutlich schneller laufen, aber ein guter Rang wird bestimmt machbar sein.

In der zweiten Saisionhäfte wird sich alles um den Berlin Marathon drehen. Den Startplatz habe ich bereits zugesichert und auch der Flug ist schon gebucht. Da mir im Moment ein Anhaltspunkt fehlt, welche Marathonzeit ich drauf habe, wird eine gute Vorbereitung noch wichtiger sein als bisher. Deshalb werde ich vermutlich im Frühling den Zürich Marathon laufen, aber auf keinen Fall beenden. Es geht darum nochmals die Möglichkeit zu haben, die Anfangs-Pace auszuprobieren und das optimale Tempo zu finden. Dazu reichen 35km, danach wird es mit jedem KM härter und braucht verhältnismässig viel mehr Erholungszeit. Fertig-Joggen mag ich nicht, weil sich die schlechte Zeit nicht so gut macht, lieber bewusst aussteigen.

Zur Zeit liebe ich es, bei schönem Wetter im Schnee zu laufen. Dass ist gut für Körper und Seele, auch wenn ich mich bereits in den ersten Tagen des Jahres nicht an meine Vorsätze halte. Eigentlich wäre jetzt eine Ruhepause geplant gewesen. Aber bei dem Wetter ... nicht denkbar. Ich schiebe die Pause lieber in den Januar wenn es kalt und am Abend immer noch Dunkel ist. Da habe ich immer noch genügend Zeit um etwas besser schwimmen zu lernen und wieder einmal aufs Rudergerät und den Hometrainer zu gehen.
Anfangs März wird es dann gut. Ich muss noch eine Woche Ferien aus dem vergangenen Jahr beziehen. Ich habe mich entschlossen ein kleines persönliches Trainingslager in Alicante zu machen und bei etwas wärmeren Temperaturen eine Woche lang Kilometer abzuspulen.

Meine Angewöhnung an den  Mizuho-Laufstiel ist noch nicht abgeschlossen. Da brauche ich noch etwas mehr Zeit. Ich spüre, dass die Füsse mit den Mizunos viel stärker belastet werden. Das ist zwar gut und letztendlich auch schneller (so hoffe ich zumindest), aber die Umgewöhnung geht nicht von einem Tag auf den anderen. Wenn man bedenkt, dass ich über ein Jahr anders gelaufen bin. Jetzt tun mir die Füsse manchmal so weh, dass ich wie ein alter Opa herum schleiche und weit entfernt vom Bild eines ambitionierten Läufer bin. Das spanende ist aber, dass ich das Gefühl habe, das es nicht mehr die tieferliegenden Schmerzen sind, sondern es sich anfühlt wie eine guttuende Belastung z.B. wie nach einem harten Rennen :-)  Natürlich sind die kalten Temperaturen zur Zeit mit ein Grund dass die Muskeln und das Gewebe etwas steifer sind und daher etwas mehr weh tut. In diesem Punkt bin ich einfach etwas heikel.

Ich wünsche allen einen guten Start ins 2015, beste Gesundheit und viele Erfolge, nicht nur beim Rennen.