Dienstag, 1. November 2016

Swiss alpine Marathon Luzern SM


Im Ziel angekommen fragte ich mich „wieso tust du dir das an?“. Der Luzern Marathon war nicht ganz so einfach wie ich mir da vorgestellt hatte und ich musste in mehreren Belangen ziemlich kämpfen. Meine Idee war, dass mit der guten Vorbereitung im Sommer und den tollen Ergebnis an den Halbmarathons, eigentlich auch einen Marathon schaffen sollte. Natürlich fehlten mir die umfangreichen Longjoggs und ich musste mich mit den drei lagen Läufen begnügen, die ich in den sechs Wochen Vorbereitungszeit noch machen konnte. Das Rennen ist dann auch so verlaufen. Bis etwa Kilometer 28 konnte ich ganz locker laufen und war überrascht ab der schnellen Pace. Ich hatte keine Abschnittszeiten geplant und auch kein Zeitplan mitgenommen. Ich bin einfach nach Gefühl gelaufen und habe ab und zu auf die Tempoanzeige der GPS-Uhr geschaut. So zwischen 3:40 und 3:50 min/km war nicht schlecht. So richtig zusammengefallen ist das Tempo erst ab KM 37. Da waren die Batterien leer und die Beine schwer.
 

Die Geschichte mit dem Gel
Ich habe bei den Marathons immer kalte und gefühllose Hände. Da kann ich nichts machen. Deshalb ist die Verpflegung immer ein Angstszenario. Es ist schon oft vorgekommen, dass ich mit dem klammen Händen die Gelpackung nicht öffnen konnte. Das weiss jeder, dass man das nicht tun soll, ich habe trotzdem zum ersten Mal die Gels von Winforce eingesetzt ohne sie im Training auszuprobieren. Die Verpackung schien mir gut zu sein und die Geschmacksrichtung Banane war auch vielversprechend. Bei der ersten Verpflegung war ich schon etwas nervös und siehe da: ich konnte die Packung problemlos aus der Hose fischen und öffnen. Die Banane schmeckt gut und auch die Konsistenz ist super. Nicht das ultrasüsse und klebrige Zeug wie bei den anderen Gels.

Gelassen sah ich der zweiten Verpflegung entgegen. Der zweite Gel, diesmal Geschmack Haselnuss, öffnete sich nicht richtig. Es kam nur ein dünner Gel-Wurm aus der Packung. Ich habe daran rumgedrückt und gezogen, es hat aber nichts geholfen. Es dauerte deshalb eine Weile bis ich das Gel verdrückt hatte. Ich musste deshalb auch immer wieder ohne Arme laufen, was mir auf die Dauer den Rhythmus gebrochen hat. Das Manöver hat mir ziemlich zugesetzt und ab da habe ich mich nicht mehr richtig erholt und wurde im langsamer. Trotzdem, von den Winforce-Gels bin ich immer noch begeistert und werde sie weiter verwenden.

 

Die Geschichte mit den Gegner
Hauptziel war ja möglichst die Alterskategorie gewinnen. Zeit und so waren eigentlich nebensächlich. Deshalb gehörte zur guten Vorbereitung auch, dass man sich mit den möglichen Gegner auseinandersetzt. Von Marco und Roger wusste ich, dass ich auf sie achten muss. Neu war Isidor Christen in meiner Kategorie. Er läuft super Ergebnisse, aber sorry, ich habe ihn bisher nicht gekannt. Am Hallwylersee-Lauf hat er mir auf den 10km über eine Minute abgenommen. Am Marathon ist er sehr schnell gestartet und es dauerte bis Km 10 bis ich ihn „gefunden“ hatte. Blöderweise musste ich an ihm vorbeilaufen, damit ich ihn erkennen konnte. Vermutlich hat er ebenfalls auf mich geachtet und war ab da gewarnt. Jetzt musste ich schauen, dass ich für die zweite Runde möglichst etwas Vorsprung habe damit er mir nicht anhängen kann. Ich bin dann auch etwas früher auf die zweite Runde, mit dem Wissen, dass Isidor nicht viel hinter mir ist. Als das Klatschen der Zuschauer hinter mir immer näher kam, wusste ich er kommt. Auf das Tempo drücken und Flucht nach vorne half nichts, er kam trotzdem immer näher. Zu meiner grossen Erleichterung war es nicht Isidor sondern ein anderer jüngerer Läufer. Ich hätte Freudensprünge machen können.
 

Resultat
Für den Luzern Marathon brauchte ich 2:44.39. Keine super Zeit aber für diese Stecke bin ich zufrieden. Immerhin habe ich auf Oliver Rubén nur eine Minute verloren und es hätte sogar bei der M45 zum Kategoriensieg gereicht.


Freude habe ich auch an der Teamwertung. Mit smrunMEN 1 also Kollegen von smrun holten wir ebenfalls eine Medaille, die Bronzene.

 

 

PS - Das Schoggichüeli ist mein Preis (sonst nix) schon sehr sparsam

Sonntag, 16. Oktober 2016

Hallwylerseelauf - es war sehr schwer

Die harten Trainings der letzten Woche habe ich wie erwartet zu spüren bekommen. Gefühlsmässig schien es mich am Rennen fast zu zerreissen. Mit jedem Schritt musste ich kämpfen damit das Tempo nicht zusammenfällt. Schlussendlich bin ich das Rennen fast im Marathon-Tempo gelaufen. Die Umstellung des Trainings auf die lange Distanz macht sich bemerkbar und ich falle schon fast automatisch in den Marathon-Tritt. Nicht 10km würdig! Aber ich kann dieses Tempo sehr lange halten. Das ist das Gute und war ja auch das Ziel meiner Marathon-Vorbereitung. Besonders erfreulich ist, dass die Beine und Fussgelenke diese harte Belastung sehr gut verkraftet haben.
Weniger Freude hatte ich an meiner Zeit. 35:41 Minuten sind nicht gerade berauschend und es mag mich schon etwas, dass ich bei den Überfünfziger nur Zweitschnellster war. Da es bei diesem Rennen keine Alterswertungen gab, war es weniger schlimm und ich habe mich bereits während dem Rennen damit abgefunden. Es bleibt aber trotzdem die Frage offen, war ich effektiv wegen dem harten Training so langsam, oder vielleicht doch weil ich es mit dem Essen nicht mehr so genau genommen habe und seit meinen Halbmarathon-Highlights 2kg zugelegt habe. Ich konzentriere mich auf die Version mit dem harten Training als Ursache, werde aber in den verbleibenden zwei Wochen noch etwas Abspecken müssen. 
Ein weitere Grund für "nur" zweitschnellster 50er ist die Streckenführung. Als angesagter Langsamstarter (bzw. die anderen sind meist viel zu schnell) liegt es mir nicht, gleich die ersten 2 Kilometer voll bergab zulaufen. Aus Angst die Fussgelenke zu überlasten konnte ich nicht vollständig Gas geben. Wenn im Finish dann auch noch die Kraft fehlt ist es logischerweise zu Ende mit einer schnellen Zeit. 

Ich bin den Hallwylerseelauf das erstmal gelaufen. Er stand schon lange auf meiner Wunschliste, lag aber immer etwas quer zu meinen Marathon-Vorbereitungen. Die Stecke ist noch speziell. Zuerst beginnt das Rennen mit einem Vorstart. Man läuft oder marschiert dann locker bis zum eigentlichen Start. Erst dann gehts richtig los und wie: Die ersten Kilometer geht es ziemlich bergab was die schnellen Zeiten erklärt. Dann geht es etwas flach bis dann ab der zweiten Streckenhälfte, die Stecke über schmale Naturwege zurück führt. Zum Laufen sind die Singletrails sehr schön auch wenn es ein paar happige Richtungswechsel hat. Für die Läufer im hinteren Feld sind die schmalen Wege vermutlich etwas weniger Lustig. Überholen kann man da praktisch nicht.

Heute freue ich mich über ein lockeres Training über 75 Minuten (80-85% max. Puls, also kein "Glauer") und dann werde ich mich am Nachmittag noch etwas aufs Velo schwingen. Vielleicht eine der letzten Möglichkeiten in diesem Jahr, eine Velorunde zu machen. 

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Am Samstag den Hallwylersee-Lauf

Mein Trainingsplan für den Luzern-Marathon sieht für das kommende Wochenende einen 10km Testwettkampf oder ein vergleichbares Training vor. Ich kann problemlos alleine trainieren, aber Wettkampf im Training geht für mich nicht, da fehlen einfach zu viele Sachen. Also wieso nicht das Training mit vielen Konkurrenten machen? Auf der Suche nach einem geeigneten Rennen an diesem Wochenende bin ich auf den Hallwylersee-Lauf gestossen. Da wollte ich schon immer mal teilnehmen. Den Hauptlauf, ein Halbmarathon wäre zu viel gewesen. Zum Glück wird noch ein 10km-Lauf angeboten. Gesagt, getan, ich habe mich angemeldet. Blöderweise habe ich nicht gut aufgepasst und nicht beachtet, dass mir bei der Anmeldung Datasport den Halbmarathon als Defauld eingetragen hat. Also, ich bin jetzt zwar für den Halbmarathon angemeldet, werde mich aber vor den Start auf die 10km umteilen lassen.
Eine neue PB wird es am Samstag bestimmt nicht geben. Viel zu hart war die laufende Woche. Am Dienstag 15x400m auf der Bahn - am Mittwoch 25km ruhiger Dauerlauf - am Donnertag 55min lockerer Dauerlauf (es war schon mehr als Mitteltempo :-) und am Freitag noch einmal 50min mit 75 - 80% des max. Puls).

Für den Marathon am 30. Oktober sieht im Moment alles super aus. Nichts schmerzt (ausser wenn ich den ganzen Tag im Büro sitzen muss) und meine Trainingswerte sind wieder auf einem sehr hohen Niveau (Altersbereinigt :-)) ). Die Vorbereitung nehme ich nicht ganz so ernst wie sonst. Regelmässig ein Glas Wein oder seit neustem etwas Gin gönne ich mir und beim Gewicht lasse ich ein Plus an 3kg gegenüber den Herbstrennen zu. Normalerweise zählt beim Marathon jedes Gramm. Ich habe aber auch gelernt, dass es bei garstigen Verhältnissen (und die erwarte ich in Luzern) ein Vorteil sein kann, wenn man eine gute Schutzschicht hat. Das interessiert mich und ich will es mal ausprobieren. 3kg mehr, tönt aber schon nach viel, mein BMI ist aber immer noch knapp unter 20 also eigentlich kein Problem.

Mittwoch, 28. September 2016

Angemeldet für Luzern Marathon


Ich sage immer „es ist am schönsten etwas unvernünftiges zu tun“ oder anders gesagt, Prinzipien sind da um sie nicht einzuhalten J

Während meiner Verletzungspause habe ich mir vorgenommen, in diesem Jahr auf keinen Fall an einem Marathon teilzunehmen. Ein akzeptables Resultat schien damals unmöglich zu sein, geschweige die ganze Vorbereitungsphase, mit den doch recht hohen Belastungen, überhaupt durchstehen zu können.

Jetzt habe ich mich so gut erholt und es sind mir so tolle Resultate gelungen, dass ich mich entschieden habe, mich, trotz allen Vorsätzen, für den Luzern Marathon anzumelden. Es interessiert mich, welche Zeit ich laufen kann, nach dem ich in diesem Jahr mit Fokus auf Halbmarathons, ohne umfangreiche Longjoggs, trainiert habe. OK, es bleiben noch ein paar Wochen bis Luzern und ich werde das Training jetzt umstellen.  

Luzern habe ich gewählt, weil ich dort noch nie gelaufen bin, also kein Rennen gegen mich selber laufen muss, es ein eher langsamer Marathon ist, da spielt die PB auch keine Rolle, und es die Schweizermeisterschaft ist, es also doch etwas Besonders zu holen gibt.

 

Berlin Marathon

Am Wochenende war der Berlin Marathon. Der Sieger in der Alterskategorie M50 hatte eine Zeit von 2 Stunden 26 Minuten. Wahnsinn, das ist schon fast übermenschlich und kaum vorstellbar, dass ein „alter Mann“ so schnell laufen kann. Es waren übrigens alle Zeiten extrem schnell. Mit meinem jetzigen Potential wäre ich nicht einmal in die ersten Zehn gelaufen. Immerhin hatte ich den Berlin-Marathon ja auch schon in der AK gewonnen. Aber das sind jetzt ganz andere Dimensionen.

Sonntag, 18. September 2016

17.09.2016 Greifenseelauf

Ich fühlte mich sehr gut und war sicher dass, wenn nichts Aussergewöhnliches passiert, wieder eine schnelle Zeit möglich ist. Dass ich mit 1:15:56 sogar die 16er-Grenze knacke ist umso schöner. In Sarnen war mir das ja noch nicht gelungen. Allerdings hatte ich (ungewollte) Unterstützung von der schnellsten Frau. Nachdem ich sie schon etwas abgehängt hatte, sass sie mir auf dem letzten Kilometer wieder dicht im Nacken. Ich wollte mich nicht mehr einholen lassen und habe noch einmal alles gegeben (dafür sehen jetzt die Finisher-Fotos nicht so toll aus :-) ).
Eigentlich konnte ich den grössten Teil der Stecke von einer Unterstützung profitieren. Auf den ersten Kilometer hatten wir noch ziemlich Gegenwind und ich habe mich einfach an eine Gruppe gehängt. Kurz bevor die Stecke auf der anderen Seeseite zurückführt, ab da mit Rückenwind, lief ich zur vorderen Gruppe mit Oliver Rubén und Jorge Garcia. Ihnen konnte ich etwas bis KM12 knapp folgen. Dieser Schnellzug hat natürlich geholfen.
Schön war wieder dieses Gefühl des "Fliegens". Wobei auf den letzten Kilometer war es schon mehr ein "Kleben". Es hat mich interessiert ob ich effektiv langsamer wurde. Erstaunlicherweise nicht.

Die Alterskategorie habe ich wieder sehr deutlich gewonnen. Das ist natürlich sehr schön, es war ja auch mein Ziel und ich bin stolz darauf. Aber es ist schon ein bisschen schade, dass mir die ernsthafte Konkurrenz fehlt. Christian Zwicky wäre auf meinem Leistungsniveau. Er war angemeldet. Leider konnte er nicht starten.
Es hat mich interessiert, wie ich am Greifenseelauf in den vergangene Jahren abgeschnitten hatte. Dieses Jahr war ich sogar ein halbe Minute schneller als im 2014. Beim Blick auf 2013 hat es mir fast die Sprache verschlagen. Da lief ich 1:14:24 und war ebenfalls in der Kategorie M50. Eine Zeit die ich heute vergessen kann.

Ich habe mir Gedanken gemacht welches Rennen härter war? Sarnen oder der Greifenseelauf. In Sarnen war es sommerlich heiss, gestern waren mit 17 Grad ideale Bedingungen. Es hat gestern auch nicht geregnet, wie anfangs Woche noch prognostiziert wurde. Beide Stecken sind nicht flach. Sarnen hat etwas mehr Höhenmeter, die Steigung erst am Schluss wie am Greifenseelauf ist aber schon härter würde ich sagen. Schwer einschätzen ist auch den starken Wind gestern. Anfangs hat er spürbar auf das Tempo gedrückt. Dafür hatten wir einen Grossteil der Stecke Rückenwind.

Ein kleines Tageshighlight war, dass mich Tadesse Abraham vor dem Start gegrüsst hat. Da war ich bestimmt mindestens ein Kopf grösser :-)

Dienstag, 6. September 2016

Halbmarathon Schweizermeisterschaft in Sarnen

Am Sonntag vor dem Rennen war ich nervös wie schon lange nicht mehr. Ich hatte nicht sehr gut geschlafen und war am Morgen auch ein bisschen gereizt. Nicht überraschend den die Halbmarathon Schweizermeisterschaft war ja mein ganz grosser Saisonhöhepunkt und vor allem meine Bestätigung, dass ich nach der langen Verletzungspause wieder schnell laufen kann. In der Vorbereitung hatte ich eigentlich alles richtig gemacht und auch die Rennbedingungen waren genau nach meinen Gusto. Was will man mehr. Aber es ist halt schon so, „man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist“ und ich hatte keine Ahnung mit welchen Gegnern ich es zu tun haben werde. Gut möglich das ein Jüngerer noch einen Zacken schneller ist. Ich gehöre ja schon zu den Oldie in der M50er-Kategorie. Aber eines wusste ich, wenn mich jemand schlagen will, muss er sich sehr beeilen J

Zum Glück war kein 50-iger schneller und ich konnte die Alterskategorie gewinnen. Über den Sieg habe ich extrem gefreut und hatte sogar etwas feuchte Augen, als ich die Bestätigung von Datasport erhalten hatte. Noch viel bewegender war für mich die Leichtigkeit, mit der ich das Rennen laufen konnte. Da war wieder das wunderbare Gefühl über die Stecke fliegen zu können und kein mühsames Abkämpfen. Auch über die Distanz ging es wieder problemlos. Mit jedem Kilometer wurde das Rennen etwas leichter (ausser die Steigungen, die waren für mich schon an der Grenze). Dass ich eine Zeit von 1:16:07 schaffe, hätte ich nicht gedacht. Noch vor zwei Jahren lief ich auf der gleichen Stecke nur eine 1:18er Zeit.



Eigentlich schade, es wäre sogar unter 1:16 möglich gewesen, wenn ich mich nicht auf taktischen Spielerein hätte einlassen müssen. Da war ein anderer Läufer, ein echt mühsamer Typ, der ist immer so unregelmässig gelaufen und wollte nie führen. Er hat aber alles gegeben um ja nicht von mir abgehängt zu werden, andere hat er ziehen lassen. Er hat mich auch zweimal fast Zufall gebracht. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass er das Rennen auf mich ausrichtet. „Er sieht zwar jünger aus, aber man weiss nie, es ist nicht auszuschliessen, dass er in der gleichen Kategorie läuft“. Als mir das bewusst wurde, bin ich nicht mehr auf Tempo gelaufen sondern habe mich mehr um diesen Gegner gekümmert. Ich rechnete damit, dass ich im Flachen vermutlich etwas schneller bin. Also habe bis zu den letzten zwei Kilometer gewartet und dann noch einmal beschleunigt. Er konnte nicht mehr folgen. Alles für nix, er war nicht in meiner Kategorie.
 
Der Halbmarathon in Sarnen ist super organisiert, dass muss man sagen. Am meisten Freude hatte ich an den Kilometerangaben. Da waren nicht einfach bloss Tafeln sondern bei jeden Kilometer stand eine Person mit einer Fahne und hat einem sogar die Distanz zugerufen. Echt sympathisch. Auch die Stimmung an der Strecke war super und die Gegend ist sowieso postkartenschön. Einzig die Rangverkündigung dauerte extrem lange. Ich musste fast 2 Stunden auf den nicht gerade bequemen Festbänken ausharren bis ich endlich an die Reihe kam. Wenn es nicht um die Goldmedaille gegangen wäre, ich hätte nicht so lange gewartet.


Etwas zum gewonnen Preis: Viele kennen meine Story mit dem Asics-Gutschein bei Ochsner den ich bei der ersten Austragung in Sarnen gewonnen hatte. Diesmal gab es wieder einen Gutschein von Ochsner und mein erster Gedanke war „das darf doch nicht wahr sein“ Nur, diesmal ist der Gutschein einfach für Ochsner und nicht an Asics-Produkte gebunden. Also ein sehr guter Preis, ich freue mich darüber.


Jetzt noch meine Rennanekdote: Während der Reise nach Sarnen unterhielt ich mich einem anderen Läufer im Zugabteil vis-a-vis. Er stellte die Standardfrage ob ich zwäg bin. Meine Antwort: „hervorragend, ich bin bereit, fühle mich in Form und werde eine gute Zeit laufen. Ich weiss nicht ob ich gewinne, aber wer schneller sein will, muss sich beeilen J „). Natürlich hat der halbe Zug zugehört und ich spürte förmlich die Blicke auf mir. Ich habe dann ein grosses Kompliment erhalten, weil ich mich nicht wie alle anderen hinter Ausflüchten verstecke. Wer hat das nicht auch schon gehört „ich bin nicht zwäg, ich habe eine Erkältung, konnte nicht trainieren und sowieso tut mir das Knie weh ….. etc).
 
Kein Witz, während dem Rennen habe ich bei Kilometer 12 gedacht „Schade nur noch 9 km“ bei Kilometer 17 „nur noch ein paar Kilometer, geniesse sie“. So macht Rennen Spass.





Montag, 29. August 2016

Thuner Stadtlauf

Das jeder etwas anderes. Ich selber mag die Starts spät am Abend nicht besonders. Man hängt den ganzen Tag rum, weiss nicht was man tun soll, sollte nichts Anstrengendes machen, muss aber trotzdem die Spannung behalten, am Samstag war es nicht anders. Am Morgen, nach dem Hausputzen, bin ich locker etwas joggen gegangen. Nicht lange, nur etwa 4 km. Am Nachmittag, als ich die Warterei satt hatte, habe ich noch etwas im Garten gejätet. Kennt man gar nicht von mir und es war glaube ich das erste Mal, dass ich sowas vor einem Rennen gemacht habe. Wobei ich auch beim Jäten auf den Energieverlust achten musste. Tönt blöd, ich weiss. Aber wenn es so heiss ist wie am Samstag, sollte man nicht zu lange an der prallen Sonne bleiben. Dann ist noch das Risiko sich bei der „ungewohnten“ Arbeit eine Verrenkung oder so zu holen. Also, das Jäten habe ich gut überstanden und der Gartensitzplatz sieht wieder sauber aus.


Die Hitze am Samstag macht alle etwas zu schaffen. Ich hatte etwas Kopfschmerzen und war eigentlich gar nicht in der Stimmung ein Rennen zu laufen. Zudem war es ja nur als Trainingsrennen gedacht. Ich hatte die ganze Woche gemäss Trainingsplan die vollen Umfänge absolviert und einzig, keine Extras dazu gefügt.


Die Stecke in Thun hat ja auf dem zweiten Steckenteil den Aufstieg resp. die Treppe zum Schloss hinauf. Bei der Hitze und mit dieser Treppe, war es ratsam nicht zu schnell zu starten. Ich traute meinen Augen nicht. Schon nach wenigen Metern war ich ziemlich abgehängt und hatte mich schon etwas darauf gefreut, dass ich nach den Rennen für einmal früh nach Hause gehen kann. Wobei mein erster Kilometer mit 3:26 Minuten eigentlich gar nicht so langsam war. Wenn ich dieses Tempo durchziehen kann, sollte eine gute Schlusszeit herausschauen. Schon beim KM4 kam die Wende im Rennen. Die grosse Lücke, die ich vorher noch hatte wurde mit jedem Meter etwas kleiner. Ab da konnte ich gleich reihenweise Läufer überholen und der Stutz stand erst noch bevor. Es lief mir immer besser. Beine und Atmung waren super im Einklang und ich war so richtig im Fluss. Ich konnte es mir sogar leisten, die letzten Kilometer nicht mehr ganz voll zu laufen und mehr auf einen sauberen Bewegungsablauf achten.


Das Rennen bin ich in 35:19 Minuten zu Ende gelaufen. Damit bin ich sehr zu frieden. Bei anderen Temperaturen und auf einer flachen Strecke wäre es bestimmt eine 34er Zeit geworden. In der AK hat es, mit genügend Vorsprung, zum ersten Rang gereicht.


Gewonnen habe ich eine Tageskarte für die Berner Schifffahrt. Kann ich selber leider nicht gebrauchen. Wer sich interessiert, kann sich bei mir melden. Ich gebe die Freikarte gerne gratis ab.
 Am Thuner Stadtlauf hat mich die Unterstützung der Zuschauer speziell überrascht und gefreut. Ich wurde an allen Ecken und Enden angefeuert. So viel, dass ich den Überblick nicht mehr hatte und nicht mehr überall reagieren konnte.


Der Gradmesser beim Thuner Stadtlauf ist die Anzahl Treppenstufen die man mit einem Schritt nimmt. Ich weiss noch, dass ich bei meiner letzten Teilnahme immer zwei Tritte auf einmal schaffte. Diesmal musste ich ab und zu einen Zwischenschritt einlegen. Die meisten Läufer nehmen jeweils nur ein Tritt auf einmal. Mekonen, der Sieger nahm gleich drei Tritte! Wow, da sieht man den Unterschied J




Samstag, 13. August 2016

Münsigenlouf - es wird tatsächlich immer besser

Meine Fortschritte in der letzten Zeit und die immer besser werdenden Trainingswerte haben mich sehr positiv gestimmt. Ob ich es an einem echten Rennen tatsächlich umsetzten kann, war eine ganz andere Frage. Jetzt war ich sogar 10 Sekunden schneller als im letzten Jahr. Und im letzten Jahr hatte ich ja zur gleichen Zeit eine wirklich bemerkenswerte Form und das Rennen ist mir damals auch sehr locker gelungen. Das ist auch der grosse Unterschied. Diesmal musste ich vor allem auf der zweiten Streckenhälfte enorm kämpfen. Über die Distanz fehlt mir halt immer noch etwas die Kraft. Deshalb hätte ich nie eine so guten Zeit erwartet (35min14).
Die äusseren Bedingungen waren übrigens ebenfalls vergleichbar. Es war wieder sehr heiss. Etwas ungewohnt zu schaffen macht mir allerdings der grosse Temperaturwechsel auf heute. Gestern Freitag war es noch ein Bisschen kühl und heute zeigte das Thermometer 29 Grad.
Noch ein Vergleich zum letzten Jahr. Ich hatte die letzte Woche vor dem Rennen kein Tapering gemacht und ganz normal nach Trainingsplan trainiert. Am Donnerstag war es zum Beispiel ein lockerer Dauerlauf über 75 Minuten. Auch deshalb ist es nicht erstaunlich, wenn ich am Rennen noch nicht so spritzig bin.
In der Alterskategorie hat es wieder einmal zum Sieg gereicht. Nach der Flaute in Muri war ich auch heute nicht sicher ob es reicht. Ein Minute Vorsprung ist nicht schlecht, aber ich muss mich in acht nehmen.
Für morgen freue ich mich nur kurz etwas zu laufen und danach eine schönes Vetotraining zu machen.

Als nächstes Rennen habe ich den Thuner Stadtlauf geplant. Nach meinem guten Resultat heute kann ich es mir erlauben in Thun nur zum Plausch an den Start zu gehen. Wenn die Stecke immer noch gleich ist, geht es eine Treppe rauf zum Schloss und wieder eine Treppe runter an den See. Für mich ist die Verletzungsgefahr zu gross und ich werde jetzt natürlich nichts riskieren.

Nja, etwas anders geht mir auch noch durch den Kopf. Da hat mir heute jemand vom Egadiner Sommerlauf erzählt. 25km auf eine schönen - und wenn es stimmt - flachen Strecke. Mal sehen, wäre vielleicht noch ein lässiges Training und auf dem Waldboden sollte die Belastung nicht so gross, da könnten auch 25km drin liegen.

Freitag, 5. August 2016

Es wird immer besser

Mein momentane Form erstaunt mich schon sehr. Noch vor einer Woche war ich im Spital, völlig am Boden zerstört und die Laufsaison war ziemlich gefährdet (der Arzt sagte am Telefon, es wird lange dauern bis ich mich davon erholt habe). Heute geht es mir so gut wie schon lange nicht mehr. Es tut gar nichts weh und ich erreiche wieder Trainingswerte, die ich lange nicht mehr gesehen habe. Meinen Tempodauerlauf heute hätte ich mit 3:40 min/km laufen sollen. Am Anfang war das Tempo etwas schneller, nahm dann etwas ab und den letzten Kilometer bin ich wieder in 3:36 gelaufen. Erst beim Auswerten ist mir aufgefallen, dass die 3:36 nicht die End-Pace sondern die Durchschnitts-Pace über die ganze Belastung war. Genial, vor allem wenn man berücksichtigt, dass die Strecke nicht flach war, es einige Richtungswechsel gab und ich zweimal überlegen musste, wo ich durchlaufen soll. Jetzt bin ich gespannt, welche Zeiten ich an einem echten Rennen schaffe.

Dienstag, 2. August 2016

Es geht mir wieder gut

Bis Sonntag musste ich die Antibiotika schlucken. Ich habe mir vorgenommen, bis dahin nicht zu Laufen. Am Montag habe ich eine vorsichtige Runde zusammen mit Tim gemacht. Alles gut gegangen. Im Gegenteil, ich habe über die Sprungkraft auf den ersten Meter gestaunt. Sonst brauche ich immer etwas Anlauf bis es richtig läuft.

Heute habe ich ein lockeres Bahntraining absolviert (4x1600m) und bin bei jeder Belastung problemlos unter der Zielvorgabe geblieben. Es scheint also noch alles zu funktionieren. Schmerzen hatte ich keine und bereits nach dem Einlaufen ist das Ödem am Fuss deutlich zurück gegangen.

Etwas erschrocken bin ich aber der Anzeige auf meiner neuen Pulsuhr. Sie kann auf irgend eine Weise die Erholung bewerten. Obwohl ich jetzt lange nicht mehr gelaufen bin bzw. gestern nur ein kleiner Spaziergang gemacht habe, sollte ich eigentlich top erholt sein. Trotzdem hat die Uhr die Erholung mit "ausreichend" bewertet. Es scheint so, als sei ich doch noch nicht zu 100% auf der Höhe. Ich nehme es ernst und werde sicher die nächsten Tag entsprechend sorgfältig trainieren. Ich werde zum Beispiel auf den extrem holprige Küstenweg verzichten, damit ich nicht einen Misstritt oder so mache.

Meine Erinnerungen an den Spitalaufenthalt

Meine Erinnerungen an den Spitalaufenthalt in Gijon möchte ich mir für später festhalten. Auch wenn ich auf die gesundheitlichen Problem gerne verzichtet hätte, die dazu geführt haben, hat mir das ganze auch eine wertvolle Erfahrung und einen Einblick in eine mir bisher nicht so bekannte Welt gebraucht. 

Wie es angefangen hat
Meine gesundheitlichen Problem haben am Morgen mit starken Muskelschmerzen begonnen. 
Zuerst nahm ich an, dass ich mich nur unwohl fühle weil ich am Abend zuvor etwas zu viel gegessen und getrunken habe. Wobei die Mengen waren nicht aussergewöhnlich und das Bisschen Wein und Sidra sollten sich eigentlich nicht so stark auswirken. Allerdings war ich kurz nach meinem Dienstagmorgen Training noch mit Tim und seinem Kollegen etwas joggen gegangen, wobei es war mehr ein Gehen als ein Laufen. Am Nachmittag am Strand ging dann noch ständig ein  kühler Wind, also sehr gut möglich, dass ich mir auf diese Weise eine Erkältung geholt habe. Nach dem ich 38,7 Grad Fieber gemessen hatte, war die Erklärung klar und ich kaufte mir ein übliches Grippemittel. Was mir allerdings nicht gefiel, waren die stark angeschwollene Drüse beim linken Schambein. Das hatte ich so noch nie. Marimar hat das Ganze einem befreundeten Arzt aus der Schweiz erzählt und der hat gemeint, das es vermutlich eine starke Infektion sei und ich so schnell wie möglich ins Spital gehen soll um die Blutwerte prüfen zu lassen. Das Antwort-SMS von Marimar habe ich leider erst um 19:00 Uhr gelesen, mich aber sofort auf den Weg ins ins Ambulatorium gemacht. 

Einweisung ins Spital
Im Ambulatorium haben sie gleich zu Dritt eine Voruntersuchung vorgenommen und mich relativ schnell ans örtliche Spital für einen Bluttest weiter gleitet. Mit dem Taxi losgefahren, waren wir etwas um 20 Uhr im Spital. Wie das Leben so spielt hatte ich natürlich meine Krankenkassenkarte zu Hause vergessen. Deshalb war die Aufnahme etwas mühsam, sie hat aber am Schluss ohne Vorwände geklappt. Nachdem ich im Spital noch einmal die ganze Krankengeschichte erzählt hatte, kam ich ins blaue Wartezimmer. Schnell war klar, dass es das Wartezimmer der unkritischen Fälle war. Wir mussten deshalb noch einmal ein Stunde warten bis ich endlich ins Notfallzimmer kam. Tim durfte mich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr begleiten und musste im öffentlichen Raum warten. Im Notfallzimmer wurde ich von einer Assistentin ein weiteres Mal in allen Details befragt. Dann hat sie endlich die Blutuntersuchung angeordnet und nach einer weiteren Stunde wurden mir fünf Fläschchen Blut genommen. Die Untersuchung des Bluts dauerte eine weitere Stunde. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass eine Stunde möglicherweise die kleinste Zeiteinheit im Spital ist. Tim wartete immer noch draussen und ich machte mir Sorgen weil er noch nicht richtig gegessen und geduscht hatte. 

Erste Ergebnisse
Endlich wurde ich über die Ergebnisse der Blutuntersuchung informiert. Dazu stand ein ganzer Ärztestab um mein Bett. Eine Ärztin, die vermutlich etwas höher gestellte war als die anderen, hat die Assistentin zusammen gestaucht, weil sie nicht daran gedacht hatte, ebenfalls auf eine mögliche Trumbose zu untersuchen. Sie klärte mir, dass ich jetzt noch eine Ultraschalluntersuchung machen müsse. Nun war klar, dass ich wohl die ganze Nacht im Spital bleiben werde. Obwohl nicht erlaubt, konnte ich Tim per SMS informieren, dass er doch lieber nach Hause gehen soll. 
Die Ultraschalluntersuchung hatte einen ganz besonderen Reiz. Ich bin noch nie von einer so hübschen Ärztin untersucht worden. Es kam sogar noch besser. Zur Sicherheit hat sie eine weitere Kollegin für eine Zweitmeinung beigezogen und die war noch einmal etwas hübscher. So ein Glück! Im Augenblick wusste ich nicht mehr wohin ich schauen soll. 

Nun zum Spezialisten
Weil das Ultraschall nichts Aussergewöhnliches hervor gebracht hat, gab es eine weitere Blutentnahme und noch einmal ein langes Warten. Jetzt kam ein Gefässspezialist und befragte mich mit gebrochenem Englisch nach allen möglichen Sachen (z.B. Drogen, sexuelle Orientierung :-) ). Damit er gut vorbereitet war hat er sich zuerst die wichtigsten Fragen zusammen gegoogelt und notiert. Er frage mich „los wegg?“ Nicht verstanden. Da zeigte er mir seine Notizen. Aha, „Loose weight?“ alles klar! 
Als Befund hat mir der Spezialist erklärt, dass es vermutliche eine Zellulitis sei und ich bis am anderen Tag im Spital bleiben muss, damit sie noch ein CT machen können, um eine Knochenentzündung als Ursache auszuschliessen. Über die Nach wurde ich zweimal mit einer Superladung, mit zwei verschiedenen Antibiotikas, intravenös versorgt. Das CT anderntags ging sehr rasch und bereits um 12:30 Uhr wurde ich mit der Diagnose Zellulitis aus dem Spital entlassen. 

Positiv gesehen
Man versucht das Ganze immer auch etwas positive zusehen. Ich hatte noch nie die Möglichkeit eine Spitalbetrieb so direkt zu erleben und wirklich ganz schlecht ging es mir ja nicht. Sie haben mich resp. mein Bett aus Platzgründen immer wieder an einen anderen Ort verschoben. Dadurch hatte ich eine gute Übersicht über die Einrichtung und das Geschehen. Zuerst hat man das Gefühl es stehen alle nur rum und keiner machen etwas. Bis das Alarmsignal für einen Notfall losgeht. Erstaunlich mit welcher Geschwindigkeit alles vorbereitet und eingerichtet wird (bei jedem Alarm wusste ich allerdings auch, dass ich jetzt noch einmal etwas länger im Spital bleiben muss). Dann ist mir im ganzen Spital auch der extrem freundliche, fast familiäre Umgang mit den Patienten aufgefallen. In der Schweiz ist das viel sachlicher und formeller. Ich wurde von allen mit Martin angesprochen. Wohl verstanden, Martin betont wie in der Schweiz nicht wie in Spanien ausgesprochen. Der Gefässspezialist, er ist viel jünger als ich, hat mir freundschaftlich auf die Schultern geklopft und gemeint: das kommt schon gut. Freundlich gemeint und überhaupt nicht jovial. Mir ist dann auch aufgefallen wie umsichtig sie meinen Zimmernachbarn umsorgt hatten. Javi, war ein schwerer Fall und sah sehr heruntergekommen aus. Ich habe nur etwas von Methadon und so mitbekommen. 
Einzig das Frühstück war sehr sparsam und fürs TV hätte man pro Tag 2.80 Euro bezahlen müssen und mit Fussball sogar 9 Euro. Darauf angesprochen hat eine (hübsche) Krankenpflegerin mit einem Lächeln gemeint, dass es Spanien halt nicht so gut geht. Bei der Pflege merkt man aber nicht viel davon. Ich hatte den Eindruck, dass die Untersuchen sehr sorgfältig und gewissenhaft gemacht wurden und man wirklich alle Möglichkeiten betrachtet war. Mein „Eintrittstor“ die sie Bakterien war eine grössere aber nicht riesige Blase am Zehen. Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht. Den Ärzten ist sie sofort aufgefallen. Auch dass ich mir die Beine rasiert hatte, was übrigens auch ein mögliches Eintrittstor gewesen sein könnte. 

Ein paar Tage später
Die Schwellung am Fuss ist bereis deutlich zurück gegangen und ich kann schon wieder normale Schuhe tragen (war nicht mehr möglich). Schmerzen habe ich keine und heute Abend habe ich die letzte Tablette genommen. Wenn es morgen immer noch gut geht, wage ich eine ganz kleine Jogging-Runde.
Was mich beschäftigt ist die Tatsache, dass eine Blase, wie sie halt mal vorkommen kann, auch wenn jemand nicht viel Sport macht, zu so erheblichen Problemen führen kann. War es einfach zur „falschen Zeit am falschen Ort“ oder war ich zu unvorsichtig. OK, mit dieser Blasengrösse hätte ich viel vorsichtiger sein sollen und sie besser desinfizieren und überhaupt nicht ins Meer gehen sollen. Aber es könnte ja auch nur eine Miniwunde sein, die man gar nicht so richtig sieht, die als Tor genügt. 


Donnerstag, 28. Juli 2016

Zurück auf Feld Eins :-(

Im Moment durchlebe ich das Auf und Ab des Lebens. Am Dienstag bin ich auf der Bahn trainieren gegangen und habe meine Zeitvorgaben für 800m gleich um 10 Sekunden unterboten (9 mal nacheinander). Ich fühlte mich so fit wie schon lange nicht mehr, quasi auf dem Höhepunkt. Ein Tag später liege ich im Spital und kann das Laufen für weiss Gott wie lange abhaken. Ich habe mir eine Zellulits geholt und mein Fuss ist geschwollen wie ein Ballon (Zellulitis ist eine bakterielle Entzündung und hat nichts mit dem zu tun, was machen Frauen an den Beinen haben). Die Untersuchungen im Spital dauerten fast die ganze Nacht. Zum Glück haben sie alles sehr sorgfältig untersucht und abgeklärt. Noch im Spital habe ich eine Superladung Antibiotika intravenös erhalten. Heute konnte ich das Spital zum Glück wieder verlassen. Die Ursache für die Zellulitis ist fast erschreckend. Ich hatte eine kleine Blase am Zehen. Schon etwas grösser, aber das ist man sich ja gewohnt. Wie immer gekonnt geöffnet, aber leider war das Tor für die Bakterien geöffnet. Jetzt weiss ich nicht, wie lange ich mit dem Klumpfuss herumlaufen muss. An joggen ist nicht zu denken und fürs tägliche Leben musste ich mir extra Sandalen kaufen.



Freitag, 22. Juli 2016

Eine grosse Ehre

Heute ist mir gleich zweimal eine grosse Ehre widerfahren. Zuerst habe ich eine Einladung für den Greifenseelauf erhalten. Ich mag dieses Rennen und in diesem Jahr ist es sogar eines meiner Hauptziele. Umso mehr habe ich über die Einladung gefreut und natürlich hoffe ich, mich mit einer tollen Leistung bedanken zu können.
Die zweite Ehre heute, ist in eine kleine Geschichte eingepackt: Ich habe meinen Tempolauf absolviert (mit Steigung) und bin danach am Strand noch etwas ausgelaufen (5km im Sand). Als ich mich auf den Weg nach Hause machen wollte, hat mich ein älterer Spanier angesprochen. Er wollte mit mir über die Spanische Leichtathletikmeisterschaft sprechen, die ab morgen hier in Gijon statt findet. Als ihm bewusst wurde, dass ich nicht von von hier bin, hat er mir alles schön erklärt und hat gesagt, dass sein Sohn der grosse Favorit ist (ich muss noch herausfinden in welcher Disziplin) und dass sein Sohn auch in Amsterdam dabei war, dort aber einen Fehlstart verursacht hatte. Eine grosse Ehre, der Spanier hat mich ziemlich sicher angesprochen, weil er mich für einen Topp-Athlet gehalten hat (bin ich ja auch ein ganz klein wenig ;-) ). Da sein Sohn EM-Teilnehmer war, wird sich der Vater schon etwas auskennen. Ich bin jedenfalls schon etwas stolz darüber und werde morgen beim Training noch einmal mehr auf die Tube drücken. Und versuche natürlich noch herauszufinden welchem Athleten ich die "Blumen" zu verdanken habe.

Mittwoch, 20. Juli 2016

Es macht wieder Spass

Diese Woche habe ich wieder grosse Fortschritte gemacht. Die Füsse schmerzen praktisch nicht mehr (nur noch ein leichtes Taubheitsgefühl in den Zehen des rechten Fuss) und ich kann wieder mit richtig viel Power Vorfuss laufen. Ich hatte bereits vergessen wie gut sich das anfühlt. Die Kraft für diesen Laufstil fehlt noch etwas, aber das lässt sich trainieren. 
Seit kurzem laufe ich wieder vermehrt zweimal pro Tag. Mein Sohn hat das Laufen wieder entdeckt und wir laufen etwas eine Stunde in einem bereits ansehnlichen Tempo. Wenn es so weiter geht muss ich mich bald warm anziehen damit ich noch mit mag. Natürlich motiviert mich das gemeinsame Training und die Sprints gegen ihn sind sind eine grosse Herausforderung. Ehrlich gesagt, ich mag nicht annähernd mithalten. Er war ja während der Schulzeit ein hervorragender Sprinter und das merkt man halt immer noch. 

Montag, 11. Juli 2016

Radtour um den Thunersee



Die Radtour von Bern aus um den Thunersee inklusive Beatenberg bin ich früher, zu Rennfahrerzeiten, regelmässig gefahren. Diese Jahr wollte ich es nach langer Zeit wieder einmal wissen. Gestern Sonntag war eine gute Gelegenheit dazu. Ich hatte nur einen langsamen Longjogg auf den Programm, den ich gut durch eine Radtour ersetzen konnte, und das Wetter war wirklich prächtig (vielleicht etwas zu heiss).


Für einen Radsportler ist die Distanz von 136km keine grosse Sache. Ich bin es mir nicht mehr gewohnt so lange auf dem Velo zu sitzen und habe mich deshalb entschlossen über die etwas langweiligere Hauptstrasse bis Thun zu fahren und möglichst auf die Hügel zu verzichten. Bis Gunten lief alles ganz glatt und auch der Aufstieg über das Grön bis Beatenberg hatte ich problemlos geschafft. Der Aufstieg ist wirklich sehr schön mit Blick auf die Berneralpen. Der Hammer ist aber die Abfahrt von Beatenberg nach Interlaken. Für mich eine der Besten. Die Strasse ist sehr übersichtlich und man kann richtig runter rasen. Die Autos haben keine Change.


Gleich beim Verlassen von Interlaken ahnte ich Schlimmes. Der Grund für mein lockeres Fahren war ein starker Wind, der mir jetzt die ganze Stecke bis nach Hause entgegenblasen wird. Und, es war noch weit. Nach Hause habe ich es über glücklich auf dem letzten Zacken geschafft. Das Tempo war mir völlig egal. Einfach nur „überleben“ J. Dreimal musste ich das Bidon an einem Brunnen nachfüllen und war trotzdem dehydriert. Dann musste ich auch zweimal anhalten weil ich Krämpfe in den Füssen hatte. Das war schon früher so: bei so grosser Hitze mit den engen Radschuhen scheinen die Füsse nach 5 Stunden Fahrt zu exponierteren.  


Auf der einen Seite habe mich gefragt, wieso tust Du Dir das an, hast Du nichts Besseres zu tun. Auf der anderen Seite war es super, wieder einmal eine längere Radtour zu machen.  


Sonntag, 26. Juni 2016

Murilauf

Der Firmenlauf und längeren Trainings diese Woche gingen nicht ganz spurlos an mir vorbei. Am Murilauf war ich etwas müde und entsprechend träge bin das Rennen angegangen. Heute war kein Spitzenläufer am Start und es war klar, dass jemand aus meiner Leistungsregion das Rennen gewinnen wird. Dass die paar Flüchtlinge, die - Respekt - am Lauf teilgenommen und wie Raketen losgerannt sind, nichts mit der Entscheidung zu tun haben werden, war bald klar. Einzig Fernando, der als Schnellstarter bekannt ist, hatte diesmal nicht seinen üblichen Einbruch und das Rennen gewonnen. Meine Rechnung ist nicht aufgegangen. Ich hatte ehrlich gesagt, darauf spekuliert, dass es Fernando wieder aufstellen wird. Super gelaufen Fernando.
Es fehlt mir immer noch die Kraft um wirklich schnell zu laufen. Auch das Vertrauen in die Füsse ist noch weit weg. Früher konnte ich so richtig "draufknallen" und jetzt darf es nicht mal im Ansatz etwas ziehen ohne dass ich gleich Angst habe, das Fussproblem wieder zu bekommen. So ganz weg sind die Schmerzen ja nicht. Am Rennen dauert es jeweils zwei bis drei Kilometer bis das Laufgefühl stimmt und ich einen sicheren Tritt finde. Dann ist es halt auch so, dass ich mich nicht wirklich quälen mag und meist im Öko-Modus laufe.
Wenn man die Aufbauphase berücksichtigt in der ich mich befinde sind die 36:33 nicht ganz so schlecht. Meine PB auf dieser Strecke (35:02) ist aus dem Jahr 2013. Das war mein absolut bestes Jahr.

Firmenlauf


Ein richtig vollwertiger Wettkampf ist der Firmenlauf ja nicht. Der Event und das gemeinsame Beisammensein stehen hier im Vordergrund. Mir kommt es aber auch ein bisschen so vor, als wäre das Rennen vor allem dazu da, damit man eine Begründung für die Vermarktung eines Events hat. Das spürt man deutlich an der Organisation, die weit davon entfernt ist, was an den Läufen normalerweise Standard ist. Die Steckenführung wäre für ein ernsthaftes Rennen absolut undenkbar. Die vielen Ecken würden ja noch gehen. Absolut gefährlich waren die Treppen und vor allem die vielen nicht gekennzeichneten Poller und Stangen mitten auf der Stecke. Nach der ersten Beinahekollision habe ich darauf geachtet, dass ich immer viel Platz habe, damit ich genügend weit nach vorne sehe und ausweichen kann. Dort wo die Läufer dichter zusammen laufen müssen, war das nicht mehr möglich und sehr gefährlich. Ich habe mich gefragt ob es ev. einen Zusammenhang mit den Sponsoren aus der Versicherungsbranche gibt :-) Ein anderer Sponsor, die SUVA, hätte zumindest reagieren müssen :-)  :-)) 

 Als Teamkapitän wollte ich mich primär um meine Laufkolleginnen und –Kollegen kümmern. Die Einstellung zum Rennen war bei Ihnen natürlich nicht ganz so leistungsorientiert und der eine oder andere ist halt erst ein paar Minuten vor dem Rennen aufgetaucht. Dadurch fehlt mir selber die Zeit zum richtig Einlauf und Vorbereiten. Ich musste „kalt“ an den Start gehen. Deshalb bin ich das Rennen auch nicht mit letzter Konsequenz angegangen und es mehr wie ein Mitteltempo-Training gelaufen. Meine Laufzeit war entsprechend mittelmässig. Mich haben dann auch meine Pulswerte während dem Lauf interessiert. Im Gegensatz zum GP wo ich mit einer sehr guten Auslastung gelaufen bin, ist der Puls beim Firmenlauf nie in den roten Bereich gekommen und dies trotz der 30 Grad.

Montag, 6. Juni 2016

Semi Halbmarathon Fribourg


Der Halbmarathon von Fribourg war seit langem wieder das erste Rennen über eine längere Distanz. Trotz GP konnte ich meine Leistungsfähigkeit immer noch nicht richtig einschätzten. Im Training sind die Zeiten bereits viel besser geworden und meine Garmin-Uhr zeigt inzwischen auch wieder einen VO2max-Wert von 64 an. Aber ob das für einen Halbmarathon reicht, konnte ich nicht einschätzen. Zumal die Fussschmerzen von meinem ASICS-Irrlauf immer noch nicht verschwunden waren. Das Rennziel konnte also nur heissen: herausfinden was möglich ist.  

Die Stecke war mir bekannt und ich wusste, dass ich auf den ersten Kilometer nicht zu schnell sein durfte. Ich musste mindestens bis KM 5 warten und erst dann darf es losgehen. Leider ist mir das nicht gelungen. Weil es mit der Gruppe nicht so richtig klappen wollte, musste ich viel zu früh in die Initiative gehen. Zu nächst ging es auch sehr gut und ich begann mich bereits am Platz 3 zu orientieren. Ab KM 13 wurde es immer härter und auf den letzten vier Kilometer war die Kraft verbraucht. Nix von Turbo und Endbeschleunigung, die ich früher hatte (stolz). Es fehlt halt immer noch die Grundlage und die holt man sich nicht einfach innerhalb weniger Wochen. Wobei die Strecke selber auch ein Grund war, dass ich am Schluss die Lust verlor. Ich mag diese morastigen Verhältnisse, wie sie auf den letzten Kilometer waren, überhaupt nicht. Erst recht nicht, wenn es schon so nicht gut läuft. Dann kam noch dazu, dass die Walker dauernd den Weg versperrten. Die notwenigen Ausweichmanöver haben weitere Kraft gebraucht.

 

Overall hat es zum fünften Rang gereicht und in der Alterskategorie mangelnd Konkurrenz zum ersten Rang.


HILFE! Hauptsponsor des Rennens war Micarna. Deshalb war mein Preis 5kg!!! Fleisch zum Grillieren. Super, wir sind nur ein 2 Personenhaushalt und nicht die ultimativen Fleischesser. Mein Sohn kann sich dennoch freuen. Er kann mit dem vielen Fleisch zusammen mit seinen Kumpels eine Grillparty machen.

 


Während dem Rennen ist mir aufgefallen, dass mein Laufstil etwas anders ist als beim Training resp. die Belastung anders ist. Im Training spüre ich meist die Oberseite der Oberschenkel. Im Renneinsatz sind es viel mehr die Rückseiten der Beine. Gründe dafür sind bestimmt der flachere Fussaufsatz und damit verbunden ein aufgerichteter Gang. Erstaunlicherweise schmerzen die Füsse trotz sehr wenig gedämpften Schuhen überhaupt nicht. Vielleicht ist darin die Ursache für meine Fussprobleme verborgen. Ich weiss, dass es nicht gut ist, dauernd mit den Wettkampfschuhen rumzulaufen. Im Moment habe aber keine bessere Idee.  

 

Sonntag, 29. Mai 2016

Nochmals am Schlimmsten vorbei gekommen

Am Dienstag hatte ich wieder einmal ein super Bahntraining in der Schönau. Ich konnte rennen wie schon lange nicht mehr und dies auf der Bahn die mehr einem Acker glich. Die Schmerzen in den Sprunggelenken waren von meinem Hoka-Test noch nicht ganz weg aber nicht so schlimm, dass ich mir deshalb Sorgen machte.

Am Donnerstag hatte ich vor, wieder einmal nach Hause zu joggen. Welcher Teufel hat mich geritten, als ich an diesem Morgen die Asics Schuhe einpackte. Von Beginn weg musste ich mit dem Schnüren der Schuhe mehrmals rumpröblen. In Bremgarten ging auf einmal nichts mehr. Wieder das gleich Problem. Die Sprunggelenke schmerzten so sehr, dass ich nicht mehr weiterlaufen konnte. Es fehlten aber noch acht Kilometer bis nach Hause und ich musste doch dringend noch im Laden etwas für den Abend einkaufen. Mit Wandern reicht das nie. Völlig sauer habe ich etwas die Nerven verloren. Am liebsten hätte ich die Schuhe in die Aare geworfen. Aber wie danach nach Hause kommen? Völlig sauer aber ich die Asics auf den Boden geknallt. Blöd nur, dass mir ein Pärchen, dass ich nicht gesehen hatten, dabei zu geschaut hat. Ich habe mich von vorne bis hinten erklärt und entschuldigt und sie musste darüber lachen.
Die letzten drei Kilometer bin ich dann in den Socken auf dem Asphalt nach Hause gerannt. Das ging völlig problemlos. Im Gegenteil, es tat sogar sehr gut.
Die Asics schmeisse ich definitiv weg. Ich kann sie nicht mehr sehen.

Heute bin ich zusammen mit Chrischu nicht ganz 90 Minuten gelaufen. Ich fühlte mich sehr gut und habe vermutlich noch einmal Glück gehabt, dass die Schmerzen in den Fussgelenken nicht wieder eine lange Geschichte werden. Leider sieht es bei Chrischu nicht so rosig aus. Er hat Schmerzen an der Fussaussenseite. Eine Woche schonen hat nichts gebracht und jetzt sieht es leider nicht so gut für die Titelverteidigung am Freiburger Halbmarathon aus. Er hat das Rennen im letzten Jahr locker und souverän gewonnen. Jetzt hoffe ich auch bei Ihm auf ein kleines Wunder. Es wäre schön.