Sonntag, 26. März 2017

10km SM Oensingen

Das Erfreuliche zuerst, ich habe wieder einen 10km SM-Titel in der Alterskategorie geschafft. Allerdings viel knapper als ich gedacht hätte. Nur gerade 7 Sekunden Vorsprung ist wenig. Meine Zeit von 35.06 Minuten entspricht nicht ganz meinem Formstand. Es hätte eigentlich etwas schneller sein sollen. Vielleicht liegt der Grund im noch nicht ganz optimalen Gewicht oder dem zu schnellen Abnehmen in den letzten Wochen.
Wie immer an den Schweizermeisterschaften war das Rennen beim Start sehr nervös. Auf der ersten kleinen Runde hatte es mehrere enge Stellen und es wurde ziemlich gedrängelt und geschoben.
Auf der ersten Streckenhälfte lief es mir gar nicht so schlecht und ich konnte sogar zu Isidor Christen auflaufen. Mit dem starken Gegenwind und der Streckenführung wie eine Acht musste man etwas taktisch laufen. Normalerweise liegt meine Stärke auf der zweiten Streckenhälfte. Leider wollte der Turbo wieder einmal nicht zünden. Mir fehlte die Kraft um locker und schneller zu laufen und die Oberschenkel schmerzten ziemlich stark. Ich glaube mir fehlten einfach die harten Trainings. Ich bin zu lange einfach nur rum gejoggt und bin auch kein Training in den Rennschuhen gelaufen. Der Bewegungsablauf in den flachen Rennschuhen ist halt schon etwas anders.
Mein Gewicht habe ich in den letzten drei Wochen von 69,6 auf 65,7 kg herunter gebracht. Alles mit Hungern weil ich in den Wochen vor den Rennen ja nicht zu viel trainieren durfte.
Das ist jetzt nicht wirklich gesund, ich weiss, aber es gab keine andere Möglichkeit. Das mir am Rennen deshalb die Kraft etwas fehlte ist nicht auszuschliessen, ich vermute aber eher nicht, weil ich fühlte mich nicht müde oder abgeschlagen.
Ob ich wirklich alles gegeben habe, zeigt der Puls und der hat einen interessanten Verlauf. In der Grafik unten sieht man, dass ich die zweite Hälfte nahe an meinem Maximalpuls von 164 bpm gelaufen bin. Etwas sonderbar sind der tiefe Puls auf der ersten Hälfte und der schlagartige Anstieg bei KM 5. Es könnte ein Messfehler der Pulsuhr sein, die am Handgelenk nicht so genau misst. Interessanterweise  hatte ich während dem Rennen etwa dieses Gefühl. Gegen den Schluss musste ich ziemlich Luft holen.



Samstag, 18. März 2017

Kerzerslauf 2017

Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell wieder etwas in meine Blog schreibe. So schnell? Der letzte "seriöse" Eintrag ist bestimmt schon ein halbes Jahr her. Ich hatte eine sehr grosse Krise und war innerlich bereist entschlossen, mit den Rennen aufzuhören. Echt war und keine Floskel in schlechten Zeiten. So schwer es mir fällt und so sehr ich die Rennen vermissen werde. Training ja, aber Rennen nein. Wieso? Meine PBs liegen weiter fernt. Bei den M55! etwas zu erreichen ist auch nicht der Hit. Schlüssel war die Bestellung meiner neunen Rennschuhe. Für Rennschuhe braucht es Rennen. Und ... ich habe die M55-Situation nicht ganz richtig eingeschätzt. Dazu später mehr.

Nun zum Kerzerslauf. Schon im Vorfeld hatte ich den Eindruck, dass alles nicht ganz rund läuft und ich musste mich darauf einstellen "konzentriere dich auf das Wesentlich". Das Moto musste ich überraschen oft anwenden. Es fing bereits bei der Planung der Anreise an. Ich habe mich entschlossen mit dem Auto nach Kerzers zu fahren. Schliesslich habe ich das bereits zig-mal gemacht und ich war mir bewusst, dass ich vom Parkplatz einen weiten Weg bis zur Garderobe haben werde. Auch wenn der Anreiz einer "gratis" Anreise per ÖV ein grosser Anreiz war, ist in Summe für mich das Auto immer noch die beste Anreisevariante. Nun war diesmal der Parkplatz in Kerzers nicht mehr dort wo sonst, sondern an einer ganz anderen Ecke, in Mitten eines Ackers. Mein Auto im Acker! Schon da ist mir der Laden runter gefallen, danach eine ewiger Marsch bis ich endlich im Startbereich war.

Für das Rennen hatte ich mich auf sehr schlechtes Wetter eingestellt. Schade, es war die ganze Woche frühlingshaft schön und ausgerechnet auf den Kerzerslauf wechselt das Wetter auf eine Kaltfront. Denke positiv! Trotzdem, am Rennen ging mir endgültig der Laden runter. Ausser den asphaltierten Abschnitten war alles ein riesen Matsch. Ich mag es wirklich nicht, ich hasse es sogar! Viel lieber renne ich etwas langsamer als durch Pfützen zu gehen. Das hatte am Rennen dazu geführt, dass ich situativ fast stehen blieb und den saubersten Weg durch den Dreck suchte. Immerhin, nach dem Rennen hatte ich den Eindruck, dass ich einer der am wenigsten verschmutzen Läufer war :-)

Siegessicher habe ich mich auf eine Joggingrunde eingestellt und habe nicht mehr konsequent auf die Tube gedrückt. Weit gefehlt. Der AK-Sieg habe ich nur ganz knapp erreicht. Zum Glück war mir aufgefallen, dass mich ein Läufer auf den letzten Kilometer etwas "sonderbar" angeschaut hat. Optisch war der Läufer keine Konkurrenz, viel zu jung wie mir schien! Aber  man weiss ja nie und ich habe trotzdem darauf geachtet, dass ich zuerst in Ziel war. Zum Glück, er war in der gleichen Alterskategorie.

Auch wenn die Laufzeit von 55:29 nichts besonders ist, bin ich mit meiner Form sehr zufrieden. Viel mehr entscheidend ist das Laufgefühl. Nach sehr langer Zeit kann ich wieder dynamisch auf dem Vorfuss laufen. Es fehlt noch die Kraft um wirklich ganz schnell zu sein und über länger Distanzen zu bestehen. Es ist aber nur eine Frage der Zeit bis ich das hinkriege.

Nun freue ich mich auf die nächsten Rennen. Insbesondere auf den GP, da gibt es bestimmt wieder einen Showdown :-)