Freitag, 18. September 2020

Greifenseelauf "The Special One" (17.09.2020)

 Endlich ging es wieder einmal rennmässig zur Sache. Die diesjährige Austragung des Greifenseelaufs war der Situation angepasst etwas anders als sonst. "The Special One" halt. Gestartet wurde in 15min Zeitblöcken, so war man das ganze Rennen alleine unterwegs. Eigentlich fast wie zu alten Velofahrerzeiten, als ich Einzelzeitfahren fuhr. Ich habe mich bereits während der ganzen Vorbereitung auf diesen Rennmodus eingestellt und früher, das darf ich glaube ich sagen, waren Zeitfahren ja eine meiner Stärken. 

Gelaufen wurde nicht auf der Originalstrecke sondern über schmale Wege dem Seeufer entlang. Ausser ein paar hundert Meter waren alles Naturwege. Immer auf und ab und mit sehr lockerem Boden. Die aufkommenden Bise machte das Rennen zusätzlich sehr hart. Auf Naturwegen ist es viel anspruchsvoller zu laufen. Man muss jeden Schritt extrem kontrollieren, der Fussaufsatz ist etwas flacher, es braucht mehr Kraft zum Stabilisieren und die Schritte werden kürzer. Ich konnte mein Tempo sehr gut halten. Einzig die kleinen steilen Rampen schaffe ich nicht mehr so elegant wie früher. Es hat mir jedes Mal den Rhythmus gebrochen. Dann haben mich auch die Distanzangabe auf dem letzten Kilometer verarscht. Es hatte ein Schild "1km to go" für mich das Zeichen mein Finale einzuleiten. Dann nach ca. 500m wieder ein Schild "1'000 m to go". Da war ich bereits etwas über paced und ging angeschlagen auf den letzten Kilometer. Blöderweise ging es noch einmal etwas aufwärts und voll in den Wind. 

Mit der Zeit von 1:08:39 bin ich sehr zufrieden. Ich hatte eine Zeit so um 1:12:00 erwartet. Meine Leistung kann ich am besten bewerten in dem ich Vergleiche mit anderen Läufer anstelle und da geben die Angaben bei Trackmaxx (Zeitnehmer) einiges her. Auf Jorge Garcia habe ich nur 1.5 Minuten verloren. Das macht mich stolz. Ins Ziel kam ich mit der drittbesten Zeit Overall (das hat und wird sich aber noch ändern). Bis KM15 war ich bis auf Rang vorgedrungen. Zwischen 10 und 15km war ich sehr schnell. Leider hatte ich wie bereits erwähnt auf den letzten drei Kilometer wieder zwei Ränge eingebüsst. 

Nike Vaporfly
Gelaufen bin ich in den schnellen Vaporfly. Zuerst hatte ich bedenken, die Schuhe der Naturstrecke auszusetzen. Sie sind mehr für Strassenläufe gemacht. Es ging überraschend gut und die Schuhe haben nicht gross gelitten. Es ist aber schon fantastisch damit zu laufen. Am liebsten würde ich sie unter das Kopfkissen legen :-)  Gerade bei solchen Strecken ist es wichtig, dass man den Laufstil immer etwas wechselt. Das gelingt mit den Vaporfly extrem gut. Die Aussensohle ist auf Schotter etwas rutschig. Gerne würde ich einen Vergleich mit anderen Schuhen, die etwas mehr Profil haben, machen.  Ich müsste also noch einmal laufen. 

Die "Rangliste" Stand Freitagmittag (das Rennen ist noch nicht abgeschlossen)




Sonntag, 6. September 2020

Marathon light Sarnen (1h30min Pacemaker)

 Im Nachhinein frage ich mich, wieso ich mir so grosse Sorgen gemacht hat das ich die 1h30 für den Halbmarathon nicht schaffen könnte. Irgendwie ist die Welt mit Startnummer eine andere. Im Training, habe ich eine 4:16min Pace aufgelegt. Konnte es gut halten aber ob es für 21km reicht? Ich war nicht sicher. Heute am Rennen war eher das Gegenteil das Problem. Ich war viel zu schnell. Teilweise hatte ich über eine Minute Vorsprung auf meine Tabelle. 

Ich habe gewusst, dass die Stecke ein paar Höhenmeter hat und das Rennen nicht linear gelaufen werden kann. Als Richtzeiten habe ich mein Rennen vor 4 Jahren genommen und einfach auf 1h 30min hochgerechnet. Nur, wenn man schneller läuft ist auch die Dynamik grösser. Dass heisst, die Steigungen werden im Verhältnis schneller gelaufen. 

Das Tolle an meiner Rennstrategie: ich konnte ich ein paar Läufer helfen, eine neue PB zu erreichen und auf den letzten Kilometer konnte ich ein paar Läufer zu einer Zeit unter 1h30 motivieren. Das Feedback im Ziel war durchwegs positiv. 

Beim Vorbereiten hat es noch etwas geregnet. Das Rennen selber war trocken. Zum Glück. 

Schuhe bin ich heute die Nike Zoom Fly 3 gelaufen. Die schnellen Vaporfly habe ich noch etwas geschont. Immerhin kostet ein Kilometer Vaporfly ein Euro. Es wäre ein teuerer Spass für einen Pacemaker geworden. Heute war ich erstaunt, wie viele Leute sich den Vaporfly geleistet haben (bei dem Preis). Beim Einlaufen ist aber auch aufgefallen, dass meisten die erforderliche Technik nicht beherrschen. Man muss schon extrem auf dem Vorfuss laufen. Es sieht komisch aus, wenn typische Fersenläufer das probieren. Für 21km reicht es wohl nicht.  Ehrlich gesagt musste ich selber über ein halbes Jahr üben, bis ich es hingekriegt habe.