Dienstag, 30. April 2024

Chäsitzerlouf 2024

Es war schon lange klar, dass ich in diesem Jahr den Chäsitzerlouf nur als Training laufen kann. Ich hätte auch gut zu Hause bleiben können. Aber das überraschend tolle Wetter und die Möglichkeit das Vorbereitungsprozedere wieder einmal einzuüben waren motivierend genug, trotzdem an den Start zu gehen. 

Das aus dem Rennen nichts wird hatte gleich mehrere Gründe. Anders gesagt, so ziemlich alles was man vor einem Rennen nicht tun sollte:

1) In der Trainingswoche zuvor war ich täglich um 20km gelaufen. Zum Teil auch in einem satten Tempo. Keine Schonung und danach extrem müden Füssen. 

2) Die Rückreise aus Portugal war einen Tag vor dem Rennen (Freitag) und ich musste bereits um 2:45 Uhr (morgens) aufstehen, damit ich rechtzeitig am Flughafen war. Beim Aufstehen hat man das Gefühl "das kann nicht sein" und den ganzen Tag ist man wie durchgedreht. 

3) Am Freitagabend dann eine grandiose Geburtstagsfeier eines sehr guten Bekannten (60). Kein Thema das wollte ich unbedingt dabei sein. Es war sehr unterhaltsam mit tollen Freunden und Bekannten, wunderbaren künstlerischen Darstellungen, feinem Essen und halt auch sehr feinem Wein. Es wurde dann für mich auch etwas spät bis ich ins Bett kam. 

Das es so nichts wird ist klar. Wenn man es aber zu spüren bekommt ist es nicht mehr so lustig. Der Start war extrem harzig und nach 2km wäre ich am liebsten nach Hause gegangen. Das tolle am Chäsitzerlouf, wenn man mal den Wendepunkt erreicht hat, kann man auch gleich auf der Stecke zurücklaufen. Spannend, dass es auf der zweiten Hälfte immer besser lief. Erfreulich, auch wenn nur mit einer schlechten Zeit kam ich kraftmässig gut über die Distanz (nicht wie im letzten Jahr). 


Wenn man das so anschaut ist es schon sehr frustrierend. Unterstehend meine Leistungsentwicklung von 2017 bis in diesem Jahr. OK, dieses Jahr weiss ich warum es nicht lief. Meine PB am Chäsitzer ist irgend eine 41er-Zeit. Das sind Welten 😥



😃 Das Highlight war eigentlich das nachgeholte Auslaufen am Sonntag. Ich konnte beim herum traben fast bessere Tempi laufen als am Rennen. Auch das Training heute Dienstag war sehr gut und ich konnte ganz locker laufen. Also für den GP ist noch alles im grünen Bereich. 

Wie es sich gehört habe ich mich mit ein paar neuen Laufschuhen belohnt.  Die Alten verwende ich fürs Training damit ich mich an den etwas speziellen Abdruckpunkt der Rennschuhe gewöhne. Der Abdruck ist völlig anders als bei den zurzeit so Moderen Rocker-Schuhen (die mit den dicken, trägen Solen. Ich bin nicht mehr so Fan davon). 




Ferien in Albufeira

 Leider darf und sollte man Ferienabwesenheiten nicht direkt in einem Blog veröffentlichen. Wer weiss wer das alles liest. Deshalb mein Bericht etwas im Nachhinein. 


Albuferia - Algarve - Portugal

Etwas kurzfristig habe ich Trainingsferien in Portugal gebucht. Zeitlich war ich wegen verschiedenen Projekten und aus Rücksicht auf meine Arbeitskollegen ziemlich eingeschränkt. Dann hatte natürlich auch der GP und die Pfingst- und Auffahrtstage eine Rolle gespielt. So blieb als einzig Möglichkeit die Woche vom 20. - 26.4. Nachteil: ich musste bereits am Freitag wieder nach Hause reisen weil am gleichen Tag zu einer grossartigen Geburtstagsfeier eingeladen war. Dass hiess am Freitag um 2:45 AM aufstehen, damit ich rechtzeitig für den Rückflug am Flughafen war. Ein Tag später am Samstag war dann auch noch der Chäsitzerlouf, dazu mehr im nächsten Beitrag. 

Die Ferien waren super und die Anreise völlig problemlos. Während dem es in der Schweiz noch geschneit hat (oder fast), hatte ich sommerliche Temperaturen und konnte sogar ein paarmal am Strand sünnelä. Natürlich nur mit Schutzfaktor 50 damit ich meine "Winterhaut" nicht verbrenne. 

Natürlich war Trainieren eines meiner Hauptziele in den Ferien. Täglich bin ich um die 20km gelaufen. Oft in einem wunderschönen und sehr grossen Naturschutzpark. "Erholung" gab es nach dem Training durch ausgiebige Spaziergänge am Strand (die spazierten Distanzen habe ich bewusst nicht gemessen. Aber es waren bestimmt deutlich über 10 km). 








Freitag, 29. März 2024

Wie gehts im März 2024

Immerhin habe ich mich wieder für zwei Rennen angemeldet. Der GP von Bern ist für mich immer noch die Nummer 1 und nach dem nicht optimalen Ergebnis im letzten Jahr habe ich noch eine Rechnung offen.

Als Vorbereitung habe ich mich für den Chäsitzerlouf angemeldet. Das Laufdatum ist für mich nicht ganz ideal weil meine einzige Möglichkeit für Frühlingsferien genau eine Woche davor ist. Meine Rückreise wird ein Tag vor dem Rennen sein. Ich werde also müde und übertrainiert an den Start gehen.  Ein gutes Training wird es trotzdem. 

Leider habe ich mich von der aktuellen Mode für super gedämpften Laufschuhen verleiten lassen. Optisch sehen sie ähnlich aus wie die Rekordschuhe Alphafly und Vaporfly (andere Marken gelten natürlich auch). Leider sind die klobigen Replikas sehr träge und zwingen den Fuss in ein geführtes Abrollverhalten.  Viele mögen es lieben. Für mich ist es wie Gift. Meine Füsse haben es lieber frei und beweglich. Jetzt habe ich wieder auf Schuhe aus dem Rennsegment gewechselt und siehe da, es geht täglich resp. wöchentlich viel besser. Jetzt muss ich wieder lernen Vorfuss und Mittelfuss zu laufen. Es fehlt noch die Kraft in den Fussgelenken aber wie gesagt, es geht immer besser. Wichtig, es dauert lange bis sich die Sehen und Bänder wieder an die Belastung gewöhnt haben. Deshalb: nur dosierte Steigerungen. 

Im März wurde in der Insel Gruppe ein neues Klink Informations System eingeführt. Ich hatte auch mehre Einsätze, jeweils 13 Stunden und zum Teil an den Wochenenden. Trainieren war während dieser Zeit nur eingeschränkt möglich und für Rennen durfte ich mich nicht anmelden weil ich die Wochenenden freihalten musste. Die Einführung des KIS ist gute gegangen und überstanden. Das heisst ich konnte schon Mitte März wieder normal trainieren. 

Freitag, 17. November 2023

Es geht wieder aufwärts

 Am Montag vor zwei Wochen wurde mir während einer zweistündigen Operation ein Zahnimplantat gesetzt. Es war ein etwas mühsamer Eingriff weil zusätzliche ein Knochenaufbau gemacht werden musste und ein grösseres Stück Zahnfleisch aufgeschnitten und abgelöst werden musste.  Schmerzen gehabt? Ja, aber zum Aushalten. Auch die Schwellungen waren nicht ganz so schlimm wie sie der Arzt für möglich gehalten hat. Wobei, zwei Tag nach der Operation war mein Gesicht von den Schwellungen schon ziemlich deformiert. 

Nach dem Eingriff durfte ich für eine Woche keinen Sport treiben. Für mich sehr hart. Zum Glück konnte ich mich geistig darauf einstellen und so war es dann doch nicht ganz so schlimm. Am meisten gelitten hatte ich, weil ich keine Milchprodukte essen durfte. Nach der Operation bildet sich in der Wunde ein Blutpfropfen. Dieser ist für die Heilung sehr wichtig. Milchprodukte wirken sich auf die Eiweisse aus und können den Pfropfen zerstören. Als Ersatz für die Milchprodukte habe ich mir vegane Milch gekauft. Die ist noch halbwegs geniessbar.  Schlimm war das vegane Yoghurt. Sorry, das ist richtig "grusig". Ich habe das damit zubereitete Müsli weggeworfen und der Rest des Yoghurts gleich hinter her. 

Diese Woche durfte ich wieder trainieren. Jetzt geht es mir wieder gut. Wegen den Herbststürmen leider nicht in dem Umfang wie ich es gerne gehabt hätte. 

Erstaunlich, dass nach der Woche Trainingspause die Form nicht völlig weg ist. Im Gegenteil ich bin sogar etwas fitter ins Training eingestiegen.  Ist eigentlich klar und "weis doch jeder". Trotzdem tue ich mich immer noch sehr schwer mit "Pause machen". OK, immerhin habe ich etwas Muskelkater vom Laufen gestern. 


Mittwoch, 25. Oktober 2023

22.10.2023 Bremgartenlauf

 Die Entscheid mich bei der ganzen Rennerei etwas raus zu nehmen gilt immer noch. Trainieren ja! es darf auch etwas schneller sein, aber kein Druck mehr für das nächste Rennen. 

In der letzten Woche hatte ich im Training wieder grosse Fortschritte gemacht. Nicht mehr das langsame 'Am Boden kleben'-Joggen sondern abschnittsweise echtes Tempo. Es geht wieder in die Richtung wie sich schnelles Laufen anfühlen sollte. 

Für den Bremgartenlauf hatte ich einen Gratis-Start, das Rennen ist bei mir gleich um die Ecke, deshalb sprach nichts dagegen trainingsmässig teilzunehmen. Zumal die Wetterprognosen einfach perfekt waren. 



Etwas nervös war ich schon (eigentlich ziemlich). Mein letztes Rennen liegt gefühlsmässig lange zurück, auf der anderen Seite reizte das Feeling vom GP: "wie weit werde ich es schaffen". 

Am Tag zuvor hatte ich auch wieder meinen geliebten Materialtest gemacht. Die Nike Vaportfly waren gesetzt. Überraschend zeigte sich, dass die "alten" orangefarbigen Vapor's nach 300km nicht mehr einen ganz so guten Abdruck haben. Fürs Training reicht es allemal Für ein Rennen wenn es um alles geht lieber auf die neuen ungebrauchten Schuhe setzten (Wegen meiner Verletzungsserie habe ich den Luxus gleich mehrere Rennschuhen zur Verfügung zu haben). Für Bremgarten also die schwarz-pink farbigen Vapors. 

Die Strecke in Bremgarten ist mir bestens bekannt. Bereits auf dem 2km geht es ziemlich heftig bergauf. Also unbedingt etwas verhalten starten und nicht gleich zu Beginn "alle Körner verschiessen". Es hat sich gelohnt. Die zweite Rennhälfte konnte ich sehr stabil laufen und ein paar Schnellstarter überholen. 

Beim normalen Joggen macht man sich nicht sehr viele Gedanken zum Atmen. Es geht einfach. Während dem Bremgartenlauf war es ein schon fast vergessenes Gefühl, dass wieder die Atmung den Takt angibt. Falls ich also ein nächstes Rennen laufen will muss ich unbedingt wider im obersten Belastungsbereich trainieren. Einfach rumjoggen reicht nicht. 

Klar, im Ganzen bin ich das Rennen eher verhalten gelaufen. Trotzdem war ich etwas enttäuscht, dass ich 1-1/2 Minuten länger gebraucht hatte als im letzten Jahr. Es war nicht genau die gleiche Strecke. In diesem Jahr war sie ca. 600m länger. Also war meine Zeit doch nicht so schlecht. 

Mit 44:16 Minuten hat es zum Kategorien-Sieg gereicht. Zweiter wurde ein Amerikaner. Ein sehr sympathischer Typ. Er hat sich vor dem Rennen über seine Konkurrenz informiert und hat gestaunt, dass es in Bremgarten ziemlich zur Sache geht. Da war ich natürlich schon etwas stolz. 

Eine Anekdote noch am Rand - Vor dem Rennen war in der Garderobe ein freundlicher aber sehr gesprächiger Läufer. Er hat erzählt welche Zeit er sich vorgenommen hat und mich über das Rennen und meine Ziele ausgefragt. Er wollte immer mehr wissen. Welche Rennen ich dieses Jahr gelaufen bin. Welche Zeit ich am GP gehabt habe, welches meine PB ist und so weiter und so weiter. Am Schluss musste ich vor der ganzen Garderobe fast alle meine Erfolge offen legen. Mir war es extrem peinlich und den anderen Personen in der Garderobe wurden die Augen immer grösser - spätestens nach dem ich auch noch mein Alter offenlegen musste.  

Samstag, 30. September 2023

Triallauf Randa - Europaweg - Zermatt (22km / 1600Hm)

 Zuerst etwas zu meinen Laufaktivitäten

Die Platarfaziits spüre ich kaum noch. Das linke Knie "juckt" wieder etwas, aber nicht weiter schlimm. Meine Form geht wieder Richtung schnell. Trotzdem habe ich mich entschieden im Moment keine Rennen mehr zu laufen. Gar keine, vermutlich nicht. Aber es tut tatsächlich gut, wenn der selbst auferlegte Druck weg ist. Ich kann die Trainings wieder viel mehr geniessen. Rennen, lasse ich einfach offen. Wenn es gut geht und passt, melde ich mich an und wenn nicht, ist es auch nicht weiter schlimm. OK, der GP im nächsten Jahr ist wieder ein anders Thema. 


Europaweg (Randa bis Zermatt)

Mit Roger war seit langem geplant, einmal zusammen einen Teil des Europawegs zu laufen. Deshalb haben wir uns im Frühling auf den 29. September als Datum geeinigt. Das wir wetterseitig den perfekten Tag erwischen, hätte wir nie gedacht. 

Die Steckenwahl machte uns schon ziemlich Kopfzerbrechen und am Schluss sogar schlaflose Nächte. Das Ziel Zermatt war gesetzt,  aber wo starten? Grächen, der eigentliche Ausgangspunkt definitiv viel zu weit (wären 35km gewesen). Deshalb stand Randa als Start schnell mal zu Oberst auf der Liste - oder doch lieber Täsch - oder doch lieber Randa und irgendwie abkürzen. Am Schluss einigten wir uns auf die 20km Variante. 





Wie geplant konnten wir ca. um 11 Uhr los laufen. Der erste Teil bis zur "Charles Kuonen" Hängebrücke war schonmal sehr steil. Joggen war nicht möglich, aber immerhin schnelles gehen. So waren wir nach 40min bereits bei der Brücke (Wanderzeit wäre 2h20 gewesen). 

Nach der Brücke geht alles mehr oder weniger auf der gleichen Höhe bis Zermatt. Könnte man meine. Stimmt aber nicht, immer wieder steile Anstiege. Aber die Gegend ist wahnsinnig schön. Sehr abwechslungsreich. Manchmal mussten wir sogar etwas Klettern oder unter einer Steinschlagverbauung hindurch robben. Für mich am schlimmsten war die Directissima von Tuftra nach Zermatt runter. Sehr steil mit vielen Wurzeln und Steinen. "Tschüss" Zehennagel. 

Den ganzen Weg haben wir in einer Laufzeit von ca. 3:30h geschafft. Mit Pause und Fotohalte waren wir insgesamt 4:30h unterwegs (Wanderzeit wird 8h angegeben). 

Die Tour ist ein absolut tolles Erlebnis der Superklasse. Das werden wir nie vergessen, aber vielleicht auch nicht wiederholen (vielleicht etwas abgespeckt) 

Mittwoch, 16. August 2023

Gijon - beste Therapie

 Deja-vu! Bereits das letzte Mal in Gijon hat sich mein Sehnen-Problem von einem Tag auf den andern verbessert. Auch diesmal! Ich weiss nicht woran es liegt, am Schwimmen im Meer oder das „Kneipen“ im kühle Wasser. Jedenfalls kann ich auch in diesem Jahr fast zusehen, wie sich die Plantarfazitits verbessert. Die Therapie sollte ich zum Patent anmelden :-)

Inzwischen kann ich praktisch beschwerdefrei auch längere Distanzen laufen. Selbstverständlich immer sehr vorsichtig, weil ich die Faszie immer noch etwas spüre und natürlich ist die Angst einen falschen Schritt zu machen immer noch vorhanden. 

Seit kurzen laufe ich mehrheitlich in den Vaporfly. Eigentlich ein reiner Wettkampf-Schuhe, aber es geht damit einfach am Besten. 

 Meine Form ist nach einer so langen Laufpause futsch. Um so schöner fühlt es sich an, wenn es jeden Tag etwas besser geht. Nach dem Training bin ich zwar immer etwas müde, es reicht aber für die Erholung bis zum nächsten Tag. Speziell bemüht bin ich, nur ganz kleine Schritte zu nehmen. Ist zwar etwas langsamer aber der Trainingseffekt ist umso besser.