Nach dem moralischen Tiefgang in München wolle ich am
Steinhölzlilauf noch einmal top motiviert antreten. Das klappte leider nicht wie gewünscht. Das
trübe Wetter und das bereits frühe Einnachten sorgten in den letzten Tagen wieder
einmal für eine tiefe Winterdepro. Am
Samstag spulte ich das Training pflichtbewusst aber ohne grosse Freude ab und war
bereits nach 18 Minuten wieder zu Hause. Normalerweise habe ich am Tag vor dem
Rennen eher Mühe, mich an die reduzierten Trainingsvorgaben zu halten. Dabei
waren die Verhältnisse am Sonntag gar nicht so schlecht. Normalerweise denkt
man im Zusammenhang mit dem Steinhölzli-Lauf zuerst an Cross-Schuhe und Spicks.
Eine trockene Strecke war schon etwas ungewohnt neu. Aber so machte das Einlaufen
plötzlich wieder Spass und ich freute mich auf den Start.
Dummerweise wurde ich bereits fünfzig Meter nach dem Start zweimal
von hinten „gestöckelt“ und konnte einen Sturz nicht mehr verhindern. Die
nachfolgenden Läufer konnten teils ausweichen oder über mich hinweg springen.
Zum Glück kam niemand weiteres zu Fall. Mein Knie und der Ellenbogen schmerzten,
aber ich konnte trotzdem weiterlaufen. Nur war ich jetzt zuhinterst im Feld und
es war über eine längere Distanz nicht möglich, auf dem engen Weg zu
überholen. Natürlich war ich über den
ungeschickten Läufer, der mich zu Fall gebracht hatte wütend. Ich konnte mich aber rasch wieder beruhigen,
schliesslich war es ja keine Absicht und es kann in der Rennhektik mal
passieren. Der andere Läufer hat sich ja auch sofort entschuldigt. Nur seine
Begründung macht mich sprachlos. Er hat gemeint „er sei halt eben sehr schnell und
er wisse, dass er eigentlich hätte weiter vorne starten sollen“. Hoppla! (Keine
Ahnung wo der Kerl in der Rangliste steht).
Trotz Sturz konnte ich am Ende der ersten Runde zu Markus
Gerber aufschliessen. Markus läuft auf dieser Stecke äusserst stark und war in
den vergangene Jahren immer vor mir klassiert. Also ein guter Gradmesser. Mit
dem Überholen war es dann auch nicht getan. Markus ist ein „harter Hund“ und
gibt nicht so rasch auf. Ich musste hart
bis ins Ziel kämpfen um den kleinen Vorsprung zu halten. So richtig kritisch
wurde es, als ich auf der letzten Runde wieder einmal Seitenstechen bekam.
Kenne ich normalerweise nicht und diesmal wollten auch meine Tipps und Tricks
nichts nützen.
Mit dem Resultat bin ich den Umständen entsprechend sehr zu
frieden. Das Laufgefühl ist zwar noch nicht wie früher, es wird aber von Mal zu
Mal besser. Einfach mein Turbo, also die Beschleunigung, fehlt mir immer noch. Am Rennen fällt es mir immer noch schwer, eine
höhere Kadenz zu laufen. Es hat vielleicht auch einen Zusammenhang mit dem
Wechsel auf die Mizuno-Schuhe. Ich fühle mich total wohl in den Mizunos, spüre
aber, dass die Belastung gegenüber den Adidas-Modellen doch etwas anderes ist
und ich etwas Zeit brauche, um mich vollständig umzustellen.
Mein Resultat: 18. Rang Overall / 1. Rang AK50. Die Laufzeit von 38.50 Minuten ist glaube ich meine PB am Steinhölzli-Lauf. In den vergangen Jahren waren aber die Verhältnisse nicht annährend so gut wie im 2014.
Der Steinhölzli-Lauf war wieder einmal hervorragend
organisiert. Gratulation an Thomas Winkler und sein Team. Mit dem gewonnen
Gemüsekorb bin ich und meine Familie für die nächsten Wochen mit gesunder Kost
eingedeckt :-)
2 Kommentare:
Tolle Performence heute am Silvesterlauf. Gratuliere.
Roger
Vielen Dank Roger. Ich habe Dir die Angaben zur EM im Blog eingetragen. Würde mich freuen, wenn Du auch dabei wärst (es gibt auch eine Teamwertung ;-) )
Liebe Grüsse
Martin
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