Sonntag, 28. Juni 2009

Murilauf

Vorgeschichte
Bevor ich auf den Murilauf zu sprechen komme, muss ich etwas zu der letzten Wochen erzählen. Auslöser war die falsche Dehnübung, die ich letzten Donnerstag vor einer Woche - im Glauben sie sei nützlich - während 30 Sekunden durchführte und die sich im Nachhinein sich als total fatal erwies. Die erste Einschätzung erwies sich als falsch und die Schmerzen nahmen entgegen den Erwartungen täglich zu. Der Schmerz sitzt irgendwo in der rechten Hüfte und fühlt sich gleich an, wie die Schmerzen nach meiner Operation. Es könnte auch sein, dass der Piriformis-Muskel durch die Fehlbelastung gezerrt wurde. Lässig mit verschrenkten Beinen da sitzen, wie es im Büro und bei Smalltalks üblich ist, ist nicht annähernd möglich. Mit viel Perskindol und Flextor-Pflaster konnte ich die Schmerzen etwas in Grenzen halten, aber es ist immer noch nicht wirklich besser.

Der Murilauf
Noch beim Einlaufen hatte ich Zerrungs-ähnlichen Schmerzen im linken Bein (schon wieder Thema Schmerzen, jetzt sollte es langsam genug sein). Der erste Gedanke war "Das Rennen kannst Du heute vergessen" und gleich der nächste Gedanke "was denken deine Gigathlon-Kollegen wenn Du mitteilen musst, dass Du etwas unnötig eine Zerrung geholt hast und für den Gigathlon Forefait geben musst", so kurz vor dem dreitägigen Anlass könnte dies, das Aus für das ganze Team bedeuten.

Zum Glück kam es anders als befürchtet. Auf den ersten Meter hatte ich zwar noch das Gefühl: "Heute wirst Du abgehängt", aber bereits nach einem Kilometer sah es ganz anders aus. Ich fühlte mich super und die neuen Schuhe (schon wieder :-))) ) waren einfach super. Ich konnte gut mit der Spitzengruppe mithalten und mir meine gute Taktik zurecht legen. Von der letzten Teilnahme wusste ich, dass der Kurs ziemlich viele Richtungswechsel hat und die Orientierung nicht ganz einfach ist. Deshalb habe ich mich in der ersten Runde aufs Mitlaufen konzentriert und mir vorgenommen, bis zum zweiten Anstieg bei der Orangerie mit einer Tempoverschärfung zu zuwarten.

Die Taktik ging auf. Aber bis ich als erster ins Ziel einlaufen konnte, musste ich noch ziemlich auf die Zähne beissen. Das heisst: ich konnte am Murilauf nicht nur von meiner Alterkategorie sondern sogar von allen als Erster einlaufen. Was für ein Gefühl, nach den schlechten Anzeichen vor dem Start.

Fehlleitung
Bereits bei der ersten Teilnahme vor zwei Jahren musste ich erfahren, dass in Muri die Streckenposten keine Erfahrung haben und schlecht instruiert sind. Sie stehen einfachso herum ohne sich um die Athleten zu kümmern. Für einen nicht ortskundigen Läufer ist es wirklich nicht einfach, sich auf der Quartierstecke zu orientieren.

In diesem Jahr hat sich der voraus fahrende Velofahrer zweimal verfahren. Wenn jemand wissen muss wo die Strecke durchführt, dann ist es doch der anführende Radfahrer. Beim ersten Verfahren, hat er sogar den führenden Läufer (ein Kubaner ;-) ) fehlgeleitet. Wir haben danach in der Spitzengruppe das Tempo etwas reduziert damit der Läufer wieder aufschliessen konnte. Trotzdem hätte ich lieber einen direkten Vergleich mit dem freundlichen Kubaner gehabt.

Neue Adidas adizero adio
Das Rennen bin ich mit meinen neuen Adidas adio gelaufen. Es sind wahre "Wunderwaffen" und für meine Füsse einfach perfekt und extrem schnell. Kein Wunder, auch Haile Gebrselassie der Weltrekordhalter im Marathon läuft die gleichen Schuhe (jedenfalls von aussen gesehen). Meine alten Favoriten, die Mizuno's werden seit neustem für mich zu breit gebaut und erfüllen damit die Ansprüche an einen kurvenschnellen Schuh nicht mehr und meine heiss geliebten Asics Bandido würden zwar auch für kurze Rennen sehr gut passen, wenn es aber sehr schnell gehen soll, sind sie doch etwas zu wenig flach gebaut.

Nachdem Resultat am Murilauf bin ich sehr zuversichtlich für den Gigathlon. Für die verbleibende Woche heisst es jetzt, die Hüftschmerzen in den Griff zu bekommen und nichts mehr kaputt zu machen.

Sportliche Grüsse

Tinu

Montag, 22. Juni 2009

Noch 2 Wochen bis zum Gigathlon

Ein neuer Blog-Eintrag ist schon lange überfällig. Berufs und Freizeitstess sind dafür verwantwortlich, dass ich es erst jetzt schaffe, wieder einmal ein paar News zu kommunizieren.

Gigathlon
In nicht mehr zwei Wochen geht das Abenteur Gigathlon 2009 los.
Mit meinen Vorbereitungen bin ich nicht ganz zu frieden. 2-3 Wochen vor dem Rennen wäre die Zeit um sich den letzten Schliff zu geben und noch einmal richtig intensiv zu trainieren. Der Berufs- und Freizeitstress hat mich auch hier stark eingeschränkt und ich konnte nicht annähernd das gewünschte Trainingsprogramm absolvieren.
Im Moment bin ich aber froh überhaupt noch laufen zu können. Tönt dramatisch, aber lest weiter.

Niesen
Eine tolle Gigathlon-Vorbereitung war die "Erklimmung" des Niesens. Zusammen mit Role Meyer sind wir in knapp 1 Stunde 40 von der Talstation Mühlenen auf den Niesen gelaufen. Die ganze Strecke ist sehr steil und hat mich entsprechend mental auf den "grossen Kasten" - die Bergetappe am Gigathlon - vorbereitet. Wie gut das herrliche Bier im Gipfelrestaurant war, muss ich bestimmt nicht weiter beschreiben.

Meine Pain
Letze Woche wurde mir so richtig vor Augen geführt, wie dünn der Faden sein kann, an dem alles hängt. Noch in bester Form und motiviert durch die neue Fussgymastik die langsam Wirkung zeigt, habe ich am Morgen mein Yoga-Programm durch eine neue - sagen wir, selber erfundene Übung ergänzt. Bereits zehn Minuten später konnte ich nicht mehr richtig laufen. Ich hatte einen kleinen Muskel in der Gesässpartie überdehnt, der für einen Teil der seitlichen Beinstabiliserung verantwortlich ist (Autos haben ja auch Stabilisatoren und die sind auch wichtig für das Kurvenverhalten). Ohne diesen scheinbar unbedeutenen Muskel geht in Sachen laufen leider nicht mehr viel.
Vier Tage und eine "Tonne" Perskintol später habe ich immer noch schmerzen, aber es geht schon etwas besser. Nun kann ich nur hoffen, dass die Überdehnung bis am Sonntag - da ist der Murilauf - wieder verschwunden ist (Am liebsten so schnell wie sie gekommen ist).

Murilauf
Am Sonntag 28. Juni laufe ich noch den Murilauf (bei Bern). Zwar etwas kurz vor dem Gigathlon, aber wenn mir mein kleiner Muskel keine weitere Überraschung macht, sollte ich die 10 km gut verkraften. Das Rennen trimmt mich wieder auf Wettkampf und Muri ist ein schöner Lauf mit einer mittleren Teilnehmerzahl.

Neue Wunderwaffe
Das die richtigen Schuhe ein entscheidenes Element über Fun oder No-Fun sind, wisst Ihr aus meinen früheren Texten. Seit zwei Wochen habe ich neue Laufschuhe, die extrem Fun machen. Eigentlich war ich gegenüber der Marke Adidas immer etwas skeptisch. Qualitativ zwar gute Produkte, aber die Schuhe meist etwas schwer und vom Image irgendwie mehr für älter Semester (ich weiss das stimmt nicht).
Eigentlich war ich nicht für einen Schuhekauf bei Ryffel Running. Ich musste etwas länger warten und so bin ich beim Schmöckern auf diesen Adidas Tempo gestossen. Es war Faszination auf den ersten Blick und ich habe mich, gegen meine Überzeugung, für eine Anprobe entschieden Siehe da, es sind haargenau die Schuhe, die ich mir schon lange gewünscht hatte. Schmal, leicht, schnell und trotzem nicht bereits nach ein paar Kilometer durchgelatscht. Es brauchte keine langen Überlegungen und schon war der Adidas-Gutschein vom letzten Greifensee-Lauf in die faszinierenden "Tempo's" umgetauscht.

Viele Grüsse
Tinu

Montag, 1. Juni 2009

Blüemlisalp-Lauf

Die Stecke am Blüemlisalp-Lauf von Reichenbach hinauf bis Gornern ist fantastisch. Wie es sich für einen Berglauf gehört führt der grösste Teil der Strecke bergauf. Nach einer ersten ruppigen Steigung geht es meist auf schmalen Single Trails (Biker Jargon) und Naturwegen einem Bach entlang. In diesem Abschnitt ist es nicht immer ganz so steil, ab und zu geht es sogar bergab und es macht richtig Spass um die Steine, Wurzeln und Treppen zu kurven. Nach etwa 1-1/2 flachen Kilometer einem idyllischen See entlang geht es in die zwei Kilometer lange Schlusssteigung. Hier geht es bergauf und wie.
Es lässt sich darüber streiten ob es besser war, dass ich die Stecke nicht kannte oder es doch ein Vorteil gewesen wäre zu minderst die Schlusssteigung schon mal hoch geklettert zu sein. Auf dem letzten Kilometer musste ich Tempo raus nehmen, weil ich kein gutes Gefühl darüber hatte, was mich noch erwartet. Als mein Begleiter auf den letzten 300m noch mal richtig Gas gab, dachte ich, der ist wahnsinnig. Schlussendlich war es nicht mehr ganz soweit wie angeschrieben und ich bin mit etwas Reserve ins Ziel gekommen.

Mit meinem ersten Berglauf bin sehr zufrieden. Noch etwas auf Sicherheit ausgerichtet ist die gelaufene Zeit - denke ich - nicht so schlecht. Etwas erstaunt war ich über den Kategorienrang. Vielleicht schon etwas gewohnt, meist den zweiten Rang zu belegen, war ich doch überrascht das fünf "Grooveties" schneller waren als. Dies beim 11. Gesamtrang. Berglaufen scheint eine richtig Trentsportart für über 40-Jährige zu sein.

Unterwegs habe ich rasch bemerkt wo meine Stärken liegen. Sobald es etwas flacher oder runter ging, war ich auf der Überholspur, konnte aber, wenn es steil wurde, nicht im gleichen Mass zusetzten. Es könnte an der Technik liegen. Für die Strassenläufe habe ich mir seit kurzem angewöhnt, in einer höheren Kadenz zu laufen (160-180 Schritte pro Minute). Wenn es sehr steil wird, ist diese Technik gegenüber der langhubigen Variante weniger effizient.

Nach einem langen Abwägen, welche Schuhe die idealen Begleiter für einen Berglauf sind, habe ich mich letztendlich für meine Asics Bandito entschieden. Eine sehr gute Wahl. Obwohl als reiner Strassenschuhe gebaut, überzeugen sie auch im einfachen Gelände und haben den Lauf ohne Schanden überstanden.

Ich möchte an dieser Stelle Roland Meyer recht herzlich zu seinem Spitzen-Resultat gratullieren. Er ist mit den Besten im Ziel eingetroffen. Role ist mein Freund und Trainingspartner.