Sonntag, 16. August 2009

Welcher Teufel hat mich geritten, mich für den Jungfraumarathon anzumelden

Am Freitag habe ich mir den Luxus geleistet und habe am Nachmittag mit Roland, einem sehr guter Kollege von mir, die letzten 16 Kilometer des Jungfrau-Marathons ab Lauterbrunnen besichtigt. Fazit: wie bin ich bloss auf die blöde Idee gekommen mich für diese Rennen anzumelden. Schon nur die Steckenbesichtiung ist brutal hart und es waren nur die letzten 16 Kilometer und nicht im Renntempo.

Zugegeben, es sind genau diese 16 Kilometer ab Lauterbrunnen, die es in sich haben. Zuvor ist die Strecke, jedenfalls auf dem Papier, verhältnismässig flach. Aber was einem bei Lauerbrunnen erwartet ist der Wahnsinn. Eine Rampe die einem so richtig in die Beine schiesst. Das Tempo spielt nur noch eine untergeordnete Rolle, es zählt nur noch das blanke "Überleben". Zum Glück wird es ab Wengen wieder etwas humaner und man kann sogar die schöne Landschaft geniessen. Immer die Jungfrau im Visier gewinnt man Höhenmeter und kommt dem Ziel immer näher. Zu früh gefreut. Auf den letzten Kilometer wartet das härteste Stück: die berüchtigte Gletschermoräne. Für mich liegt da Laufen nicht mehr drin. Es ist mir viel zu steil und zu rutschig und ich werde in den Wandergang wechsel müssen.
Die Steckenbesichtigung haben wir genau in 2 Stunden geschafft. Wenn es am Rennen gleich schnell geht, bin ich eigentlich schon zu frieden. Tönt bescheiden, aber es ist der respekt vor dieser herausfordernden Strecke.

Dann gibt es noch etwas anderes, dass mir Sorgen bereitet: Schon als wir die kleine Scheidegg errreichten und dann noch viel schlimmer während des ganzen Samstags, hatte ich wieder diese Schmerzen an der operierten Hüfte. Der Arzt hatte mir ja gesagt, dass nach einer solchen Operation das Marathon- und Bergauflaufen nicht ideal ist. Ich hoffe ich war nicht zu euphorisch und mache mir noch etwas kapputt.

Trotzdem, ich freue mich auf das Rennen, werde es aber mit der entsprechenden Vorsicht angehen.


Bis bald

Martin

Sonntag, 9. August 2009

Münsiger-Louf 2009

Am morgen hatte es noch sintflutartig geregnet und alles sah nach einem Regenrennen aus. Auf der einen Seite mag ich es nicht im Nassen zu laufen, auf der anderen Seite sind bei Regen die Temperaturen meist im Läufer-verträglichen Bereich und man wird quasi permanent "Wasser gekühlt“, also gute Voraussetzungen für schnelle Zeiten.
Während dem Rennen vielen nur wenige Tropfen vom Himmel, der Boden war aber vor allem in den Waldpartien sehr nass und an vielen Stellen musste man um die Pfützen und den Schlamm einen Slalom absolvieren. So gesehen also keine idealen Bedingungen. Was soll's, es ist für alle Teilnehmer gleich und wann gibt es schon ein Rennen bei dem wirklich alles stimmt. Also, einfach solche Dinge weg stecken und sich nicht aus dem Konzept bringen lassen. In Münsigen habe ich vielleicht etwas zu gut weggesteckt. Während dem Rennen war ich müde und hatte ich das Gefühl nicht richtig vom Fleck zu kommen, es fehlte irgendwie das letzte Stücken Power. Möglicherweise war das 40-Minuten-Training am Vordertag doch etwas zuviel oder die sehr hohe Luftfeuchtigkeit drückte auf die Leistung. Mein Belastungsasthma spüre ich bei hoher Luftfeuchtigkeit besonders gut. Es fühlt sich neben dem grösseren Widerstand beim Ein- und Ausatmen so an, als ob die Muskeln nicht richtig mit Energie bzw. Sauerstoff versorgt würden. Ich möchte das nicht als Ausrede verstehen, sondern mehr als Analyse zu einem möglichen Effekt, den ich halt einfach habe.

Resultat mässig bin ich mit dem Rennen sehr zu frieden. Mit 34:26 ist mir eine neue Bestzeit auf dieser Stecke gelungen und der 2. Rang in der Alterskategorie passt natürlich auch. Besonders wenn man bedenkt, dass mein Training in den letzten Wochen mehr auf Ausdauer ausgerichtet war und ich wegen den Schmerzen in der Hüfte praktisch keine schnellen Einheiten absolviert hatte.

Ein Tag nach dem Rennen fühle ich mich gut erholt, es schmerzt oder zieht nirgends und es sind auch noch alle Zehennägel in Ordnung. So macht Laufen Spass.

Viele Grüsse
Martin

Dienstag, 4. August 2009

Ferien in Gijon

Immer an den selben Ort in die Freien zu fahren tönt nicht so spannend. Es fällt auch schwer, immer über das gleich Erlebte zu berichten. Trotzdem freue ich mich jedes Mal auf die langen Ferien an der Atlatikküste. In der Zwischenzeit kenne ich mich in der Gegend recht gut aus. Wie auch immer, auch in diesem Jahr habe ich wieder neue und sehr abwechslungsreiche Laustrecken entdeckt. Das absolute Hammer war der 2-1/2 Stundenlauf zum Observatorium auf dem Monte Deva. Das Observatorium befindet sich ca. 10 km von der Küste auf einem über 400m hohen Berg. Im Vergleich zum Jungfrau-Marathon nicht sonderlich spekatkulär, der Aufstieg ist aber ganz schön happig. Immerhin ist der Startpunkt auf Meershöhe. Oben angekommen geniesst man eine wunderbaren Rundumsicht.

Ein weiteres absolutes Läufer-Highlight waren die Trainingseinheiten am Strand. Aus Läufer-Sicht ist es für mich etwas vom schönesten barfuss auf dem Sand zu laufen. Auf Grund der Gezeiten ist bei Ebbe der Strand in Gijon schön flach und der Sand hart gepresst, ähnliche einer Laufbahn. Theoretisch könnte man mit dem Auto darauf fahren. Weil der Sand etwas nass ist, halten es meine Füsse ca eine halbe Stunde aus, danach sind sie aufgeweicht und es droht Blasen zu geben (habe ich schmerzlich herausgefunden).

Natürlich war auch die Zeit am Strand nicht ganz trainingslos. Wenn es der hohe Wellengang zulies, bin ich ein paar Meter geschommen. Ob das kalte Wasser (19 - 21 Grad) gut oder eher schlecht für die trainierten Muskeln ist, habe ich noch nicht herausgefunden. Jedenfalls tat die Erfrischung richtig gut, auch wenn ich es nur 10 Minuten im kalten Wasser ausgehalten habe.

Die Schmerzen im Becken, die mich schon während dem Gigathlon beschäftigt haben, sind durch die Belastung am Gigathlon noch einmal schlimmer geworden. Wenn es weh tut, weicht man automatisch den Schmerzen aus und belastet dadurch möglicherweise andere Muskelpartien falsch. Am Schluss hat mich vom Gesäss bis zum Oberschenkel alles geplagt.
Deshalb musste ich mich in den ersten Ferien-Wochen etwas erholen und konnte nur schonend laufen. Geholfen haben  mir ein paar Hansaplast-Wärmepflaster, die ich über die Nacht auf die schmerzhaften Stellen geklebt hatte. Zum Glück geht es mir jetzt wieder gut und ich leide nur noch an einer kleinen Plantarfasciitis im linken Fuss -  schön ist das Läuferleben ;-)


Münsiger Louf /  Jungfrau Marathon
Nun bin ich bereit für meine nächsten sportlichen Herausforderungen. Am 5. September starte ich zu einem neuen Abenteuer, dem Jungfrau Marathon. Ich bin noch nie so eine lange Strecke bergauf gelaufen, oder muss man besser klettern sagen. Vor dem Marathon starte ich noch am Samstag 8. August am Münsiger Louf, ein Rennen, dass mir immer gut gefällt.
Wenn es klappt werde ich am 28. August auch noch am S2-Challange teilnehmen. Wieder im gleichen Team wie letztes Jahr.

Sportliche Grüsse
Martin