Montag, 31. Dezember 2012

Jahresende 2012

Heute war bei super Wetter das letzte Training in diesem Jahr. Allerdings wieder auf der Standardstecke die ich meist die letzten 10 Tag gelaufen bin. Nach den heftigen Regenfällen ist der Wald zu Zeit zu sumpfig und macht keinen Spass. Meine wichtigste Zufahrtsstrasse Richtung Bern ist eine riesen Baustelle und etwa gleich morastig wie der Wald. Will ich nicht dauernd Schuhe putzten, bleibt also nur die Runde über den Schüpberg.
Eine angenehme Ausnahme war gestern der Longjogg mit Chrischu und Pöuli über die Lueg.

Erfreulicherweise ist mein Sockenproblem mehr oder weniger wieder weg. Zum Glück. Ich wage es zwar noch nicht ganz Vollgas zu geben und brauche vermutlich noch ein, zwei Wochen bis die Abdruckphase wieder, ohne sich speziell darauf zu konzentrieren, stimmt. Aber es ist zu minderst so, dass es wieder richtig Spass macht. Die Motivation für die nächste Saison ist da und ich freue mich, wieder Rennen zu laufen.

Die Planung fürs nächste Jahr steht schon mehr oder weniger fest. Auf den Gratisstart in Berlin muss ich leider verzichten, dafür wird Pöilu meine Startplatz nehmen und sein Marathon-Debüt in Berlin geben.
Meine Highlights fürs nächste Jahr sind im Frühling der Bremgarten-Reusslauf, Kerzers, die 10km-SM, dann der Zürich-Marathon, GP von Bern und im Herbst der Greifenseelauf und nach kurzen Ferien im Ausland, vermutlich in Bali, werde ich vielleicht noch den Luzern-Marathon quasi zum Dessert laufen.

Beim Nachführen meiner Trainingsdaten hat mich interessiert, wie viele Kilometer ich in diesem Jahr gelaufen bin. Dass es einen neuen Jahresrekord reicht, hätte ich nicht unbedingt erwartet, da ich in diesem Jahr nur einen Marathon gelaufen bin (Jungfrau zählt bei mir "nur" als Training in einer schönen Umgebung). Dazu muss ich aber sagen, dass es nicht mein primäres Ziel ist, pro Jahr möglichst viele Kilometer zu laufen.

Datum   Distanz (km)  Zeit (h)  Durchschn.(min/km)  Kalorien
2010    3'796.36      314:01:12   4:59               133'306
2011    3'689.16      301:14:16   4:55               180'427
2012    4'270.16      355:21:02   4:59               224'564


Auf die Monate verteilt sieht es etwas so aus:



Nun wünsche ich allen einen guten Rutsch und viele Glück und Erfolg im neuen Jahr.

Liebe Grüsse
Martin


Sonntag, 16. Dezember 2012

Silvesterlauf Zürich

Es hat mich schon immer gereizt am Zürcher Silvesterlauf teilzunehmen. Nicht weil mir beim Training  immer wieder Läufer mit den Silvesterlauf-Tschäppi entgegen laufen, sondern der Reiz der vier Runden und der Spirit des Grossanlasses (Drittmeiste Teilnehmerzahl in der Schweiz).

Die Strecke durch die Zürcher Altstadt ist wirklich sehr reizvoll und an jeder zweiten Ecke hatte ich Erinnerungen an die Zeit als ich geschäftlich 3-4 Mal in Zürich war und die Stadt etwas besser kennen gelernt hatte. Anstrengen war das Rennen trotzdem. Es geht rauf und runter und über die Anzahl der Kurven verliert man rasch den Überblick.  Besonders lässig fand ich die Beschleunigungen aus den Kurven heraus und die leichten Steigungen wo man richtig Power geben konnte.
Mein Resultat entspricht weitgehend dem aktuellen Formstand. Es ist allgemein bekannt, dass man mindesten einmal pro Jahr eine längere Phase kürzer treten sollte. Ich bin jetzt in dieser Phase. Da ist es natürlich keine Überraschung, wenn die Resultate im Moment nicht so berauschend ausfallen. Dies in der Theorie, in der Praxis sieht es - vor allem Emotional - ganz anders aus. Auch wenn man weiss, dass sich die Formkurve im Moment im regenerativen Bereich befindet, ist es schwer zu verkraften, wenn die Laufzeiten nicht so gut sind. So gesehen sind die 29:26 Minuten über die 8.6 km nicht schlecht und haben zum Kategoriensieg gereicht, aber im Hinterkopf bleibt das Gefühl, dass es normalerweise etwas schneller geht.
Mein Sockenproblem hat sich zum Glück etwas entschärft, zu minderst bis zur ersten S-Kurve, die in einer Rutschpartie im linken Socken endete. Zum Glück konnte ich während dem Verlauf des Rennes das Sockenrutschen etwas kontrollieren, es bleibt aber trotzdem ein steifes (kontrolliertes) Laufgefühl. Mein Ziel ist bis im Frühling wieder locker ohne Sockenrutschen laufen zu können. Ich denke es ist möglich, ich darf aber nicht erwarten, dass sich das Problem in einer Woche löst. Über den Winter werde ich deshalb keine Rennen laufen und mich vorwiegend auf einen soliden Aufbau konzentrieren.

Eine kleine Anekdote aus dem Rennbetriebe habe ich noch. Vor dem Start hat mir ein anderer Läufer, der wirklich sehr schnell ausgesehen hat, auf sympathische Weise den Typ gegeben, die ersten drei Runden etwas schneller zulaufen, weil man in der letzten Runde auf Grund der überrundeten Läufer nicht mehr so schnell laufen kann. Leider konnte ich sein Tipp nicht einhalten und war schon in der zweiten Runde fix und fertig und mit mir selber beschäftigt. Ich musste etwas schmunzeln als ich den Kollegen in der letzten Runde eingeholt hatte.

Etwas heikel ist das Überrunden schon. Läufer die für die 8.6km zehn Minuten länger brauchen sind beim Überrunden wie stehende Hindernisse. Wobei mir aufgefallen ist, dass sie besonders in den Kurven viel langsamer sind, fast stehend. Es ist dann schwer ihre Geschwindigkeit einzuschätzen und obwohl ich es nicht wollte, konnte ich es nicht verhindern dass ich ein paar Überrundete fast "abschoss" weil sie unberechenbar Ihre Linie verlassen hatten. Sicher für beide sehr unangenehm, auch für die Überholten ist es nicht so lustig finden, wenn sie von Hinten an geschubst werden.

Freitag, 14. Dezember 2012

Sockenproblem

Dank den etwas wärmeren Temparaturen war heute wieder ein einigermassen normals laufen möglich. Die letzten Tag waren ein reine Rutschpartie und beim Trainieren war auf dem Eis höchste Vorsicht geboten.

Wie durch ein Wunder war heute auch mein Sockenproblem plötzlich verschwunden. Die Ursache, wieso es mir die letzten vier Wochen dauernd am linken Fuss - und nur an diesem - immer die Socke nach vorne zog, ist mir immer noch schleierhaft. Das hört sich jetzt an, als hätte ich keine grösseren Problem. Man stellt sich ein Sportwagen vor, der an einem Reifen einen Platten hat. Mit diesem Auto macht es garantiert keinen Spass rumzufahren. Etwa gleich habe ich mich gefühlt. So schlimm, dass ich sogar das Wort Depressionen in den Mund nahm. Das komischen an meinem Sockenproblem war, dass ich schon beim blossen anziehen das Gefühl hatte rum zu rutschen. Ein paar Schritte egal wie schnell und schon hatte ich einen riesen Sockenwulst im Zehenbereich. Socken wechseln, Schuhe anders schnüren, alles hat nichts gebracht. Es war zum Verzweifeln. Umso sonderbarer wurden meine Thesen, für die Ursache:
Vielleicht die Kälte und der Fuss zieht sich dadurch etwas zusammen, eine Übung, die ich nicht mehr richtig ausführe, das (doofe) Ödem, dass mein Fuss elefantenähnlich aussehen lässt, ein Tick, weil ich manchmal etwas spinne, zuviel Wein, obwohl ich nie betrunken war, der höhere Anteil an schnellen Trainings, weil ich die langsam Läufe für etwas wie eine Laufpause ausgelassen haben. Nun ich weiss es nicht. Wenn das Problem weg ist, interessiert es auch nicht mehr besonders.

Ohne Sockenproblem bin ich auch wieder besser motiviert für den Silvesterlauf am Sonntag. Die Wetterprognosen sind zwar nicht so gut, aber es sollte immerhin nicht so kalt sein, und das kommt mir ja meist sehr gut entgegen. Es wird das letzte Rennen in diesem Jahr sein.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Steinhölzlilauf 2012



Am Steinhölzlilauf lief es mir wieder einmal nicht so gut. Noch etwas berauscht von den letzten Rennen hatte ich weit mehr erwartet. Das lockere Laufen und "es geht einfach", dass ich in der letzten Zeit verspürte, war weg, wie nie da gewesen. Im Gegenteil, trotzdem ich mich sehr anstrengte, kam ich einfach nicht vom Fleck. Bei der Suche nach den Gründen, fallen  mir gleich mehrere Sachen auf, die nicht optimal waren.
Sicher die Kälte. Für die Minustemparaturen hatte ich zwar die richtige Kleiderwahl getroffen, aber wenn es so kalt ist, habe ich Probleme mit dem Atmen. Die paar Schlücke  heisser Boullion vor den Start spendeten zwar wohlige Wärme, dafür schlug es mir auf den Magen. Das interessante ist, dass der gleiche Boullion am Lausanne Halbmarathon fast Wunder bewirkte. Aber da war mein Magen auch nicht so vorbelastet wie am Sonntag (mehr dazu später).
Mit dem frischen Schnee wurde das Terrain sehr rutschig und die Stecke hart. Aber das gilt auch für alle anderen Läufer.
Die eigentliche Katastrophe verursachte ich am Samstag Abend. Wir waren bei Freunden zum Essen eingeladen. Ich hatte schon lange im Voraus die Vorahnung, dass es aus Sicht der Rennvorbereitung nicht so gut raus kommen wird. Unsere Gastgeber schätzen feines Essen und kochen immer etwas Feines, von dem man gerne etwas mehr nimmt. Normalerweise kein Problem, vor den Rennen halt nicht optimal. Zu einem feinem Essen gehört ein guter Wein. Wenn es zu jedem Gang auch noch den passenden Wein gibt, ist das kulinarische ein Highlight, aber auch mit Mass getrunken, summiert sich eine rechte Trinkmenge zusammen. Zuviel um danach ein gutes Rennen zu laufen. So präpariert, war es für mich aus mit gut schlafen. Entsprechend schlecht fühlte ich mich am Morgen vor dem Rennen.
Die Quittung kam wie erwartet am Rennen. Es ist schon erstaunlich wie sich eine schlechte Vorbereitung auf die Leistung auswirkt. Ich weiss das ist jetzt etwas eine Binsenweisheit.
Wie ich es für den Marathon immer erzähle: man kann sich über Wochen top vorbereiten, die Familie und das ganze Umfeld mit den Trainingserlebnissen nerven, den Aufwand für Material und Anreise finanzieren und am Schluss mit dem falschen Frühstück alles innerhalb ein paar Minuten zerstören. So gesehen, war das schlechte Resultat am Steinhölzli-Lauf eine weitere Erfahrung wenn es wirklich darauf ankommt.