Montag, 28. November 2022

Steinhölzli Lauf

 Seit ca. 10 Tagen kann ich im Training wieder Tempoläufe machen. Es sind aber nur ganz kurze Belastungen von ca. einer Minute. Da bekommt man so richtig zu spüren, dass man mit nur Herum-Joggen wie in den letzten Monaten nicht vom Fleck kommt. 

Letzte Woche hatte ich Ferien, konnte aber nicht verreisen und bin einfach zu Hause geblieben und habe viele Sachen hier erledigt. Ferien ohne Training geht natürlich nicht. Deshalb habe ich keine Rücksicht auf den Steinhölzlilauf genommen und bin täglich  mindestens eine Stunde gelaufen. So war es logisch, dass ich nicht so frisch an den Start gehen werde und es über die Distanz hart wird. 

Am Vortag zum Rennen hatte ich mich auch noch leicht erkältet und hatte etwas den "Schnuderi" und leichte Kopfschmerzen. Obwohl es ca. 10 Grad waren, hatte ich am Rennen ziemlich kalt und das Atmen war sehr mühsam. Die Atemzüge werden automatisch nur noch oberflächlich, was natürlich nicht gut ist. Wobei auch hier, wenn ich immer nur locker Trainiere ohne einmal in den roten Bereich zu kommen, darf man nicht erwarten, dass es am Rennen plötzlich einfach geht. Wie heisst es so schön: "Train hard and win easy". 

Natürlich bin ich mit der Leistung am Steinhölzli nicht zufrieden. Jüngere Läufer die ich früher abgehängt hatte, sind auf einmal deutlich vor mir. Das kratzt schon am Ego. Weil es nicht so toll gelaufen ist, habe ich ab der 2. Runde (von 3) das Tempo raus genommen und bin vor allem die Steigungen ruhig rauf gelaufen. Es ging eigentlich nur noch darum meinen Rang zu halten. Was mir auffällt, dass ich in den engen Kurven und beim Wechsel aufs Trottoir immer noch extrem Tempo rausnehme. Scheinbar habe ich meinen Stutz noch nicht vollständig verarbeitet. 

Tja und was kann ich jetzt besser machen: Ich muss wieder auf meine Ernährung achten, keinen Alkohol trinken und etwas abspecken. 68 kg ist zu schwer. Mein Idealgewicht liegt bei 65 - 66 kg. 





Montag, 24. Oktober 2022

Bremgartenlauf

Endlich wieder ein Rennen, ich musste aber meiner Familie versprechen "nur zum Training"!


Der grösste Teil des Bremgartenlauf führt über Waldwege oder Naturstrassen 😉. Ich habe immer noch ziemlich Respekt vor einem weiteren Sturtz. Deshalb laufe ich die heiklen Passagen etwas übervorsichtig. Ein weiterer dummer Sturz könne für meinen Finger fatal sein. Der Bruch sollte zwar weitgehend verheilt sein, aber der Finger ist halt immer noch recht steif. Ein elegantes Abrollen ist undenkbar, schon gar nicht in meinem Alter, da fliegt man nur noch flach auf die Nase. 

Den ersten Teil der Strecke (die mit den Steigungen) bin ich etwas zu gemütlich gelaufen. Das Laufen fühlt sich immer noch sehr träge an und ich bin noch weit weg vom "Fliegen". Auch der Turbo will noch nicht zünden. Deshalb bin ich froh die 11km solide überstanden zu haben. Am Ende bin ich tatsächlich mit praktisch sauberen Schuhen ins Ziel gekommen. Hätte ich nicht gedacht bei dem tiefen Morast auf ein paar Steckenabschnitten ... und, Martin macht sich die Schuhe nicht gerne schmutzig! 

Toll waren die Wetterbedingungen. Beinahe perfekt. Ich hätte ohne Problem im Trägerleibchen laufen können, habe aber das T-Shirt vorgezogen, weil es etwas mehr Understatement ist. 

Kurz nach dem Zieleinlauf war ich überhaupt nicht zufrieden mit meiner Leistung. Kurz vor mir war ein älterer Herr, den ich mit etwas mehr Anstrengung sogar hätte überholen können. Frustriert über den vermeintlichen zweiten Rang war ich nicht mehr sehr gesprächig. Auf der Rangliste steht der älter Herr mit Jahrgang 1970, so kann man sich täuschen. 

Auch wenn ich meine Kategorie M60 mit Vorsprung gewonnen habe, ist meine Laufzeit nicht sehr gut. Da sollte noch mehr drin liegen. Vor allem merke ich, dass mir die schnellen Trainings fehlen (habe ich seit gefühlt 2 Jahren nicht mehr wirklich gemacht). 

   

Mittwoch, 12. Oktober 2022

Genesen 🧐

 Ich habe etwas Stress bei meinem neuen Job. Wobei Stress nicht da richtige Wort ist. Ich freue mich jeden Morgen extrem auf meine neuen Aufgaben. Gefühlsmässig gibt es 100 Dinge die ich erledigen möchte und es ist die Qual der Wahl was ich als erstes anpacken soll. Leider bleiben dabei ein paar andere Dinge auf der Strecke. Eines davon mein Blog. Schon lange wollte ich einen Update schreiben, habe es aber auch während meinen Ferien nicht geschafft. 

Achja, ich war eine Woche in Cambrills (ES). Sommerliches Wetter und 134 km Laufen haben mir gut getan. Ich war sogar im Meer schwimmen. Ich liebe das Meer, aber bei meinen gewohnten Nordspanischen Verhältnissen halte ich es nicht mehr als 15 Minuten aus bis ich wieder ans Land muss. In Cambrills war die Wassertemperatur 20 Grad und ich konnte spielend eine lange Runde im Meer plantschen. Bei uns im Weyerli hätte es bei ebenfalls 20 Grad nicht lange gedauert und ich wäre "erfroren". 

Das eigentliche Highlight in Cambrills war das Hochzeit von guten Freunden. Es war ein super Fest, eine berührende Hochzeitszeremonie am Strand und ganz tolle und sympathische Hochzeitsgäste. 

Mein gebrochener Finger

Dem Finger geht es soweit gut. Der Fixateur ist entfernt (was für eine Befreigung). Mit der Beweglichkeit braucht es noch sehr viel Geduld. Noch kann ich den Finger nur sehr eingeschränkt bewegen und die Terapieübungen sind etwas schmerzhaft. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass meine Sportlermentalität hilft, dass es wieder gut kommt. Jogging ist für meinen Finger leider nicht das Beste. Nach einem Training ist der Finger ziemlich geschwollen. Auf der anderen Seite ist Joggen mein "Lebenselexier" und ich möchte nicht darauf verzichten. 


Rennen

Natürlich sind meine Wettkampf-Ambitionen in den Hintergrund getreten. Trotzdem konnte ich es nicht lassen, über den einen oder anderen Start  nachzudenken. Flucht nach vorne motiviert mich. Deshalb habe ich mich vor ein paar Minuten für den Bremgartenlauf angemeldet. Natürlich werde ich nicht in einer super Form antreten. Es ist mehr ein wettkampfmässiges Training. Der Schock bei meinem Sturz und meinem Fingerbruch sitzen immer noch tief. Deshalb habe ich einen riesigen Respekt von der Waldstrecke am Bremgartenlauf. Im Moment bleibe ich bei jedem Trottoir praktisch stehen, um auf keinen Fall einen Sturz zu riskieren. 

So ich muss noch meine Fingerterapie absolvieren. 

LG und bis gly, Tinu


Donnerstag, 18. August 2022

How to Trialrun Workshop

 Gestern war How to Trialrun Workshop mit dem STB. Hätte mir glaube ich auch gut getan 🧐

6. August 2022 Unfall und Out

Am Samstag 6. August 2022 hatte ich bei Training auf dem letzten Kilometer einen Unfall. Auf einen stark verwurzelten Waldweg bin ich gestolpert und so unglücklich gefallen, dass ich einen Trümmerbruch beim Fingermittelgelenk des Ringfinger der linken Hand (DIG IV linke Hand) geholt habe. 
Nach dem Sturz war der Finger komisch nach unten gekrümmt. Mein erster Gedanke: "Finger ausgerenkt". Ich hatte das vor langer Zeit schon Mal und wusste, dass ich den Finger möglichst schnell kräftig gerade ziehen muss. Tönt schlimmer als es ist. Der Finger tut bereits so weh, dass das Geradeziehen keinen Unterschied mehr macht (später hat mich die Ärztin dafür gelobt, weil ich das cool gemacht habe). 
Es war offensichtlich, dass etwas mit dem Finger nicht stimmt. Beim Abtasten spürte ich aber keine Bruchstelle und war deshalb optimistisch, dass es nur eine argen Verstauchung sei. Trotzdem habe ich mir zu Hause ärztlichen Rat geholt. Falls gebrochen, wird es ziemlich Schmerzen geben, war der Tipp.  Die Schmerzen waren zwar stark aber irgendwie doch zum Aushalten und eigentlich hatte ich keine Lust ins Spital in den Notfall zu gehen (ewiges Warten, bei einer solchen Bagatelle). 
Im Inselspital, dort arbeite ich seit zwei Wochen 😊 haben wir einen Personalärztlichendienst. Aus einen unguten Gefühl heraus, habe ich dort angefragt, ob ich zur Sicherheit den Finger kurz zeigen kann. Ich hatte schnell einen Termin und konnte den Finger röntgen lassen. Tja, auf dem Röntgenbild hat man den Bruch sehr gut gesehen. Die Buchstelle beim Gelenk sah aus wie die Wurzeln eines Baums von unten (schon wieder das Wort Wurzeln 😒  ) Einen Tag später am Mittwoch 10.08.2022 musste operiert werden. 

Die Operation war sehr kompliziert und dauerte 1-3/4 Stunden (ohne Vorbereitungszeit). Es wurde ein "Block" angelegt (Betäubung des ganzen Arms). Von der Operation selber habe ich nicht viel gemerkt. Es war fast schon wie Wellness. Ich konnte SRF3 hören (tönt banal, aber die Nachrichten und die Ansagen gaben mir ein Zeitgefühl) und ich hatte eine lässige, Luft befüllte Beinstütze. Dann habe ich mich mit dem Operationsmonitor abgelenkt. Bereits bei den Vorbereitungen hat der Monitor Alarm geschlagen weil mein Puls auf 48 abgesunken war. Für mich nicht aussergewöhnlich, da mein Ruhepuls bei 43-45 liegt. Während dem OPS war meine Ablenkung, den Puls wieder unter 50 zu bringen (ist mir ein paar Mal gelungen). Weil im Arm der Blutfluss gestoppt wurde, hatte ich gegen Ende des OPS fast nicht auszuhaltende Schmerzen im Arm. Erst als die Manschette gelöst wurde, ging es wieder besser. 

Bereits vor der Operation drehten sich meine Gedanken nur noch darum, wie das "Gestell" an meinem Finger wohl aussehen wird. Zum Teil sieht man da die schlimmsten Konstruktionen und auch die Bilder im Web waren alles andere als beruhigend. Nun, so sieht mein Gestell aus. Schmerzen habe ich heute fast keine mehr, ich muss einfach aufpassen dass ich den Finger nicht anschlage, dass tun immer noch ziemlich weh. Den Finger darf ich 2 Wochen überhaupt nicht bewegen und danach nur leicht und es darf nichts nass werden und ich muss die Pins alle 2 Tage desinfizieren lassen (Pins sind die beiden Drähte, die durch den Knochen gebohrt wurden). Büroarbeiten gehen problemlos und ich arbeite bereits wieder 100%. Einfach auf der Tastatur tippen geht nur mit dem Adlersystem. Fürs Duschen habe ich bereits den Trick raus (Plastiksack über die Hand und mit Klett abschliessen). Echt mühsam, resp. "geht überhaupt nicht", ist Geschirr abwaschen, mit dem Messer schneiden und gut verschlossene Drehverschlüsse öffnen. Ich mag mich auch nicht abmühen und irgend welche Komplikationen riskieren. Joggen geht natürlich nicht so lange die Drähte noch drin sind und auch Velofahren geht wegen den Erschütterungen nicht. Ich könnte mit der linken Hand gar nicht bremsen. Achja, ich bin Linkshänder. Also geht auch schreiben nur extrem schlecht. Da ich schon immer gewohnt bin, viele Sachen mit der rechten Hand zu machen (z.B. Computermaus bedienen), gibt es auf der anderen Seite viele Tätigkeiten, bei denen ich überhaupt keine Einschränkungen habe. 
Die Drähte werden vermutlich bei der Konsultation am 21.9. entfernt. Wer weiss, vielleicht kann ich einen Tag später Joggen gehen 😀















 

Dienstag, 19. Juli 2022

Montag, 18. Juli 2022

Vogellisie-Lauf Adelboden (Berglauf SM2022)

 

Während meiner langen Verletzungspause im letzten Jahr war mein Traum "Es wäre so schön, noch einmal Schweizermeister zu werden" (in der Alterskategorie und natürlich nicht over all). In diesem Jahr fanden alle Strassen-SM's bereits im Frühling statt. Da war ich noch weit entfernt auch nur ansatzweise rennmässig zulaufen.

Beim Abchecken des Rennkalender stiess ich auf eine weiter SM in diesem Jahr. Dem Vogeleis-Lauf, ein Berglauf in Adelboden. Nun bin ich eher dafür bekannt, dass ich nicht bergauf laufen kann. Ich habe es ein paar Mal versucht (2x Jungrau, 3x Aletsch, 1x Blüemlisalp) aber der "Anstellwinkel" meiner Füsse ist auf Grund einer Muskelverkürzung nicht sehr gross. Deshalb muss ich bereits bei der kleinsten Steigung auf ganz auf den Zehn laufen. Ein paar Meter geht, wenn es aber "stundenlang" hoch geht, hat die Wadenmuskulatur und die Achillessehne keine Freude daran. 
Das Gelände in Adelboden ist mir etwas vertraut und ich vermutetet, dass der Lauf nicht so extrem Steil ist wie andere Bergläufe. Also sagte ich mir, wenn Du im Training rauf kommst ohne zu Wandern melde ich mich an. 
Gestern war das Rennen bei super Sommerwetter und besten Bedingungen (ich habe gehofft, dass es nicht regnet, auch wenn bei der jetzigen Trockenheit sich alle über etwas Regen freuen würden). 
Als Nichtbergläufer konnte ich das Rennen etwas gemütlicher angehen. In den steilen Passagen musste ich wie erwart bereits früh auf den Zehen laufen und verlor immer etwas Zeit. Umso mehr Spass hatte ich, wenn ich bei den flachen Stücken immer etwas beschleunigen konnte, auch wenn es nur ein paar Meter flach war. Erstaunlich gut lief es mir in der Steigung ab Geils. Da war es gerade so steil, dass ich knapp noch flach mit dem Fuss aufsetzten konnte. Das letzte Stück zum Hahnenmoos rauf, war dann noch einmal extrem happig. 
Vor dem Rennen habe ich mich besonders auf den letzten Abschnitt von Lavey bis Sillernbühl gefreut, ein wunderschöner, flacher Singletrail, richtig zum Speed machen. Beim Besichtigten dachte ich mir, da überholt mich garantiert niemand mehr. Deshalb bin ich etwas enttäuscht, dass mich gerade drei Läufer "gesoffen" haben. Zwei davon, die ich kenne und auf die ich achte. Es war schon überraschen wie schnell die andern runterlaufen. Meine Beine gaben einfach nicht mehr her. Die Wadenmuskulatur und die Füsse waren bereits im Alarmmodus. 

Mir ist aufgefallen, dass die anderen Läufer viel besser gedämpfte Schuhe trugen. Man hat sogar Nike Vaporfly gesehen. Ich bin die Salomon s-lab gelaufen. Ich mag sie, sie sind herrlich direkt, haben aber praktisch keine Dämpfung. Bei den trocken Verhältnissen gestern wären normale Strassenschuhe definitiv die bessere Wahl gewesen. Ich vermute das meine flachen Schuhe auch der Grund sind, wieso ich auf meinem Lieblingsabschnitt nicht mehr so gut lief.

Blöd, ich hatte zu Hause noch überlegt, ob ich meine Vaporfly ins Gepäck nehmen soll. Notfalls hätte ich sie im Auto lassen können. 

Auf das Podest der Alterskategorie hatte ich ehrlich gesagt etwas spekuliert. Dass es sogar zum ersten Rang reicht, hätte ich nicht unbedingt erwartet. Zumal die Teilnehmerzahl wegen der SM nicht klein war. 
Mein Traum, noch einmal eine SM-Medaille zu gewinnen habe ich erreicht. Das es eine Bergmeisterschaft war macht den Erfolg für mich einzigartig. Auch wenn es viel Spass macht und das Naturerlebnis viel grösser ist als bei einem Strassenlauf werde ich auch weiterhin Bergläufe nur als Training machen. 



Montag, 16. Mai 2022

Sonntag, 15. Mai 2022

GP Bern 🥵

 

Vor einem Jahr als ich mit der Sehenentzündung keine hundert Meter laufen konnte schien es fast unmöglich wieder einmal an einem GP aufs Podest zu laufen. Meine Freude ist riesig, dass ich es gestern geschafft habe und zwar ohne grossen Einbruch. W as mich am meisten freut, dass mir heute, einen Tag nach dem Rennen die Sehen überhaupt nicht schmerzt, obwohl die Belastung gestern doch extrem hoch war. 

Wie gewohnt habe ich auf den ersten 8km ziemlich gelitten. Erst sehr spät beim Münster fing es richtig an zu laufen und der Aargauerstalden ging überraschend gut. Wobei mir Maja Neuenschwander am Aargauer sehr geholfen hat. Sie hat mich in ihren "Windschatten" quasi den Stutz rauf gezogen. Das es auf den ersten Kilometer noch nicht so richtig läuft, hatte ich schon immer. In diesem Jahr war es schon sehr ausgeprägt. Vielleicht war auch die Hitze ein Grund dafür. Normalerweise habe ich kein Problem damit, im Gegenteil. Gestern ist man beim Marzili in eine richtige Hitzewand gelaufen. Normalerweise mache ich einen grossen Bogen um die Duschen unterwegs. Das Wasser ist zu kalt und ich kriege fast einen Schock. Ich muss dann immer nach Luft schnappen. Dann mag ich auch nicht nasse Schuhe. Gestern war es anders, da habe ich die Duschen richtiggehend gesucht und sogar zweimal einen Trinkbecher geschnappt (wieder nicht ohne zu verschlucken). 

Etwas Stress hatte ich, als mich irgendwo nach der Monbijou-Brücke ein Läufer überholt hat, der nach meiner Einschätzung sehr gut in meine Alterskategorie gepasst hätte (nur wenige graue Haare). Stutz-auf war der Kerl immer etwas schneller als ich, dafür konnte ich ihn auf dem Flachen wieder ein und überholen. Am Aargauer war er wieder vorne. Danke Maja war mein Rückstand nicht all zu gross und auf dem letzten halben Kilometer hatte ich wieder den Tempovorteil (ich habe extrem gelitten und dort steht immer ein offizieller Fotograf). Am Schluss war der Stress umsonst. Der andere Läufer war nicht in meiner Kategorie.  

Wahnsinnig Freude habe ich an den Laufschuhen. Die Nike Vaporfly sind einfach der Hammer. Es ist nicht nur dieser faszinierende Abdruck, es ist das ganze Laufgefühl das hervorragend ist. Ob es rauf, runter oder flach geht. 

Die Schuhe zeigen mir auch, wo es an meiner Form noch fehlt. Ich habe keine richtigen Tempoläufe gemacht weil ich immer Angst hatte, die Sehen wieder zu überlasten. Deshalb fehlt mir auch die Tempofestigkeit. Auch deshalb weil ich bei Renntempo etwas anders Laufe als beim Rumjoggen (ist logisch). Also ab jetzt wieder etwas mehr Tempoeinheiten. 

Meine Laufzeit ist 1:03:16. Nicht berauschend aber auch nicht endtäuschend. Immerhin hat es für den ersten Platz in der AK gereicht und bei den 55er hätte ich knapp das Podest verpasst. 

Leider weiss ich immer noch nicht, ob mein diesjähriger Leistungseinbruch auf das Alter zurückzuführen ist oder ich einfach nach der Verletzung noch nicht soweit bin. Wie erwähnt kann ich überhaupt erst seit einer Woche wieder ein Bisschen Renntechnik laufen. Nun denn ... ich schaue ob es in der nächsten Zeit noch ein interessantes Rennen gibt, sonst muss ich bis in den Herbst warten.



Donnerstag, 12. Mai 2022

Schwein gehabt

 Phu, Schwein gehabt! Am Sonntag habe ich ein letztes längeres Training vor dem GP absolviert. Wobei nichts Spektakuläres. Eine Runde die ich schon zig-mal gelaufen bin. Beim Laufen selber war alles in Ordnung. OK, wieder einmal die Tempovorgaben nicht eingehalten (zu schnell). Nach dem Training beim Duschen spürte ich plötzlich eine leichte Zerrung ... nein, nicht schon wieder ... in der rechten Achillessehne. Danach volles Programm: Massieren mit allen möglichen Mittelchen, Black-Roll, meine bewährte Nadelrolle (muss ich auch mal beschreiben), Dehnen auf keinen Fall, Kompressionssocken und Beine hoch lagern. Zum Glück ist nichts passiert. Am Montag absolute Ruhe und am Dienstag konnte ich bereits wieder locker trainieren. Äm, locker ist nur die halbe Wahrheit. Es dauert nicht lange und da war ich schon wieder auf Renntempo. Nur kleine Abschnitte. 

Die ganze Woche bin ich mit den Nike Vaporfly oder verwandten Schuhmodellen gelaufen, um mich an das Laufgefühl zu gewöhnen. Heute habe ich sogar zum ersten Mal meine neusten Racer ausprobiert. 


(ich habe übrigens nicht so breite Füsse. Es ist eine Verzerrung durch den Fotowinkel). 




Sonntag, 1. Mai 2022

Chäsitzerlouf

 Nach 2 Jahren wieder einmal ein Rennen laufen, es war schon etwas sonderbar. Alles vertraut und erprobt und trotzdem war ich irgendwie unsicher. Natürlich stand im Vordergrund die Frage ob es mit dem Laufen noch geht und ob ich es ohne Krise über die 12km schaffe. Ich bin auch im Training nie mehr länger im Renntempo gelaufen. Am meisten Angst hatte ich davor, wieder eine Zerrung zu holen oder noch schlimmer wenn die Achillessehne nicht hält. Vor allem der Schlussaufstieg geht in Chäsitz ziemlich in die Beine und die Sehnen. 

Schon beim Einlaufen hatte ich ein gutes Gefühl und nach den ersten Rennkilometer wusste ich, dass es gut kommt. Dass ich bei den letzten Kilometer und bei Gegenwind etwas die Power verlor war nicht überraschend. Da fehlt einfach noch die Rennpraxis und die harten Trainings. Mit nur herum joggen wird man nicht schnell 😉

Siegerblumen
Meine Laufzeit (46.33) ist schon nicht berauschend und deutlich langsamer als in den letzten Jahren. Wobei es war gestern wirklich sehr windig und ich war den ganzen Teil Gegenwind auf mich alleine gestellt. So ein Grüppeli hätte schon gut getan. Bei der Schlusssteigung habe ich natürlich nicht mehr alles gegeben. 

Kategorie M60, da fühle ich mich noch nicht so wohl. Es war mir gestern auch etwas peinlich gegen die Oldies zu laufen. Der Zweitplatzierte war überrascht über meinen Vorsprung. "Aber das ist doch ganz normal" 




Viel Spass hatte ich an den Rennschuhen. Weil es am Chäsitzer gerne etwas morig ist, habe ich nicht die ganz neuen genommen sondern bin mit den älteren Vaporfly gelaufen. Es ist schon erstaunlich wieviel Speed man mit den Dinger hat. Man läuft viel mehr mit der grossen Muskelgruppe (Oberschenkel), was ja eigentlich gut ist. Aber es braucht halt auch eine stabile Fussmuskulatur, weil die Vaporfly etwas wackelig sind. 

Funktioniert der Blog noch?

 Ja, ich habe schon lange nichts mehr geschrieben. Meldungen zur Pandemie gab es mehr als genug, da musste ich mich nicht auch noch äussern und sportlich ist bei mir nichts berichtenswertes passiert. Klar, für mich war es ein Highlight als ich nach langer Pause wieder einmal 10 km joggen konnte. Aber darüber schreiben? Doch eher nicht.

Meine Sehnenentzündung wollte lange nicht heilen und danach musste ich mit Übergewicht praktisch wieder bei Null anfangen. Ich musste wieder neu lernen zu laufen. Die Muskeln und Bänder waren die Belastung nicht mehr gewohnt und rannte am Anfang von einer Zerrung zur Nächsten. Seit etwa vier Wochen kann ich wieder "anständig" laufen. Geholfen hat auch ein "Trainingslager" in Portugal wo ich richtig Zeit ins Training und Erholung legen konnte. 

Gestern war am Chäsitzerlouf der erste Belastungstest. Mehr darüber schreibe ich im nächsten Post.