Sonntag, 29. Oktober 2017

Luzern Halbmarathon - aufgegeben

Null Kraft! Null Tempo! Nach etwas 15km habe ich das Rennen aufgeben und bin mit dem Schiff ins Ziel gefahren. Lieber keine Zeit als eine dermassen schlechte. So ist mir der Ausstieg gar nicht so schwer gefallen. Ich bin nicht sicher, ob ich eine so schlechte Zeit verkraftet hätte.

Im Moment bin ich wirklich weit entfernt von meiner gewohnten Form. Man muss sich vorstellen: letztes Jahr war ich auf der gleichen Strecke nahe zu gleich schnell. Nur da musste ich für den Marathon noch eine zweite Runde laufen.
Eigentlich hat sich schon am Bremgartenlauf und im STB-Training abgezeichnet, dass es nicht läuft. Aber irgendwie hofft man immer auf ein Wunder (hat es ja auch schon gegeben).

Nachdem ich verletzungsbedingt nicht mehr trainieren und keine Rennen mehr laufen konnte, habe ich auch nicht mehr so genau auf das Gewicht geachtet. Nur für ein einziges Rennen mochte ich daran nichts mehr ändern. Deshalb bin ich mit 2kg zu viel gestartet. Beim Einlaufen hatte ich wie immer meine 0.5l-Wasserflasche bei mir. Am Gewicht der Flasche habe ich schon bemerkt, was so ein halbes Kilo ausmacht. Beim mir sind es gleich vier Flaschen (zusätzlich zur grossen Flasche :-) ).

Luzern war auch das Ende einer Saison, die für mich irgendwie nicht statt gefunden hat.  Ich konnte nur ein paar wenige Rennen laufen und meine Resultate waren durchwegs etwas mager. Über den GP Bern können wir streiten.  Viele meinen es war ein gutes Rennen. Ich selber war im Ziel nicht 100% zufrieden.

Als nächstes gibt es mal eine Runde Ferien (Kuba) und dann schaue ich wie es weitergehen soll.

Sonntag, 22. Oktober 2017

Bremgartenlauf

Vor dem Bremgartenlauf war ich aussergewöhnlich nervös. Nicht weil das Rennen eine grosse Herausforderung gewesen wäre. Aber nach so langer Rennabstinenz war es schon eine besondere Situation: Meine Verletzungsserie! Länger kein richtiges Lauftraining! Mein Unfall am Donnerstag!  Ich hatte keine Ahnung wo ich stehe.
Nun, der Motor scheint noch zu laufen - dank Training auf dem Velo. Das Lauffeeling ist aber noch nicht so wie ich es mir gewohnt bin. Mit der ganzen Verletzungsgeschichte im Kopf, bin ich wie ein Jogger gestartet. Normalerweise laufe ich an einem Marathon die ersten Kilometer viel schneller. Die Angst wieder eine Zerrung zu holen war am Anfang sehr präsent. Letztendlich war es kein schlechter Entscheid, das Rennen nicht so schnell anzugehen. Meine Pulswerte waren auf den ersten drei Kilometer ungewohnt hoch und es waren Läufer vor mir, die ich normalerweise so nicht sehe. Darunter auch ein T-Shirt-Mann, vermutlich sogar in meinem Alter. "So kommst Du nicht in die vorderen Ränge" waren meine ersten Gedanken. Umso schöner das ich etwas spät, aber immerhin, ab KM 5 meinen Laufrhythmus fand und den T-Shirt-Mann doch noch abhängen konnte.
Im Ziel hatte ich eine Zeit von 40:52. Ich mag gar nicht in den alten Listen schauen wieviel ich auf irgendwann verloren habe. Ich habe es trotzdem getan. Meine letzte Teilnahme liegt schon ein paar Jahre zurück und damals war ich überhaupt nicht zufrieden. Wenn ich die Zeiten von vergleichbaren Konkurrenten anschaue kann ich es kaum glauben. Da hätte eine Zeit unter 40 Minuten das Ziel sein sollen.
Also, Bilanz von heute: Es geht immer noch, aber nur im Schneckentempo. Es macht halt schon einen grossen Unterschied ob man im Training regelmässig rennmässig läuft oder nur joggt. Wow, keine Wahnsinnserkenntnis, das ist mir völlig klar. Wenn man es selber erfährt ist es etwas anderes. Beim schnellen Laufen brauche man andere Muskelpartien als beim Joggen. Um wirklich schnell zu sein, muss man auch die schnellen Muskelpartien trainieren.
 
"Auch Du wirst älter"
Diesen Spruch mag ich gar nicht mehr hören. Liebe Freunde tut mir einen Gefallen und verschont mich bitte damit. Klar, auch ich bin wie alle anderen den biologischen Gesetzen des Alterns unterworfen. Aber Alter geht nicht einher mit "vielen" Verletzungen. Wer leistungsorientiert läuft, muss an die Grenzen gehen. Das gilt unabhängig vom Alter. Die Grenzen lassen sich aber nur ausloten, wenn man sie auch mal überschreitet. Wer nie darüber geht, weiss gar nicht, ob es vielleicht noch viel schneller möglich gewesen wäre. Klar die Grenzen sind von vielen Einflussfaktoren abhängig und die Situation ist jeden Tag etwas anders. Wetter, Gemütszustand, Stress, Essen alles spielt eine Rolle. Das Alter ist nur eine Komponente davon. 
Das heisst, um möglichst leistungsfähig zu sein, muss man zweifellos an die Grenzen gehen und vermutlich sogar leichte Verletzungen riskieren. Eine gleiche Aussage hat Daniela Ryf gemacht. Natürlich auf einem ganz anderen Niveau. Es scheint als sei es die Kunst die Grenzen zu erkennen ohne in eine Verletzung zu geraten. Daniela Ryf hat dazu einen erfahrenen Trainier. Als Hobbysportler müssen die meisten von uns auf die Eigeneinschätzung vertrauen.
Meine Erkenntnisse aus dem laufenden Jahr ist, dass nicht nur die körperliche Belastung entscheidend ist, sondern auch grundsätzlich die mentale Verfassung. Meine letzte Zerrung habe ich mir ganz klar nicht wegen Übertraining geholt, sondern aus einer grösseren Stresssituation im Alltag heraus.

Luzern Halbmarathon
Nächsten Sonntag bin ich für Luzern angemeldet. Letztes Jahr hatte ich einen Gratisstart gewonnen und mich mal angemeldet. Ob ich wirklich teilnehmen soll, muss ich noch entscheiden. Rennmässig einen Halbmarathon laufen? Ich weiss nicht, ob ich das in der jetzigen Verfassung zu meiner Zufriedenheit schaffe. Wenn das Wetter mitmacht vermutlich schon. Ist es nicht eine Stärke, sich einer ungewissen Situation zu stellen. Laufe ich gut, bin ich happy, läuft es schlecht, geht die Welt (nicht ganz) unter.

Freitag, 20. Oktober 2017

Kleiner Unfall / Zahn abgebrochen 19.10.2017

Gestern hatte ich beim Training über den Mittag einen kleinen Unfall. Beim Schulhaus Matte hatten die Kinder gerade die Schule aus. Weil es dabei immer etwas wild zu geht, wollte ich zur Sicherheit auf vom Trottoir auf die Fahrbahn wechseln. Da kam mir ein (Entschuldigung) sehr plumper (und unfreundlicher) Jogger entgegen. Er hat überhaupt nicht gecheckt, dass er mir den Weg versperrt. Beim Achten auf die Kinder und den Jogger musste ich etwas zu nahe am Trottoirrand laufen. Da bin ich ausgerutscht und so blöd gestützt, dass ich mit dem Gesicht auf den Asphalt geprallt bin. Der rechte Frontzahn ist etwa zu einem Drittel abgebrochen.
Zum Glück hat mir mein Zahnarzt mit viel Aufwand einen Termin für heute frei gemacht. Jetzt habe ich ein Provisorium und bekomme nach meinen Ferien einen neuen Zahn (aus Keramik).
Zum Glück ist ausser ein paar Schürfungen weiter nichts passiert. Der erste Gedanke nach dem Sturz war "das wars, jetzt kannst Du schon wieder ein Rennen nicht laufen". Es sollte wieder gehen. Ich bin aber schon etwas nervös, nach so langer Zeit wieder ein Rennen zu laufen. Weiss gar nicht mehr wie sich das anfühlt :-)