Mittwoch, 25. Oktober 2023

22.10.2023 Bremgartenlauf

 Die Entscheid mich bei der ganzen Rennerei etwas raus zu nehmen gilt immer noch. Trainieren ja! es darf auch etwas schneller sein, aber kein Druck mehr für das nächste Rennen. 

In der letzten Woche hatte ich im Training wieder grosse Fortschritte gemacht. Nicht mehr das langsame 'Am Boden kleben'-Joggen sondern abschnittsweise echtes Tempo. Es geht wieder in die Richtung wie sich schnelles Laufen anfühlen sollte. 

Für den Bremgartenlauf hatte ich einen Gratis-Start, das Rennen ist bei mir gleich um die Ecke, deshalb sprach nichts dagegen trainingsmässig teilzunehmen. Zumal die Wetterprognosen einfach perfekt waren. 



Etwas nervös war ich schon (eigentlich ziemlich). Mein letztes Rennen liegt gefühlsmässig lange zurück, auf der anderen Seite reizte das Feeling vom GP: "wie weit werde ich es schaffen". 

Am Tag zuvor hatte ich auch wieder meinen geliebten Materialtest gemacht. Die Nike Vaportfly waren gesetzt. Überraschend zeigte sich, dass die "alten" orangefarbigen Vapor's nach 300km nicht mehr einen ganz so guten Abdruck haben. Fürs Training reicht es allemal Für ein Rennen wenn es um alles geht lieber auf die neuen ungebrauchten Schuhe setzten (Wegen meiner Verletzungsserie habe ich den Luxus gleich mehrere Rennschuhen zur Verfügung zu haben). Für Bremgarten also die schwarz-pink farbigen Vapors. 

Die Strecke in Bremgarten ist mir bestens bekannt. Bereits auf dem 2km geht es ziemlich heftig bergauf. Also unbedingt etwas verhalten starten und nicht gleich zu Beginn "alle Körner verschiessen". Es hat sich gelohnt. Die zweite Rennhälfte konnte ich sehr stabil laufen und ein paar Schnellstarter überholen. 

Beim normalen Joggen macht man sich nicht sehr viele Gedanken zum Atmen. Es geht einfach. Während dem Bremgartenlauf war es ein schon fast vergessenes Gefühl, dass wieder die Atmung den Takt angibt. Falls ich also ein nächstes Rennen laufen will muss ich unbedingt wider im obersten Belastungsbereich trainieren. Einfach rumjoggen reicht nicht. 

Klar, im Ganzen bin ich das Rennen eher verhalten gelaufen. Trotzdem war ich etwas enttäuscht, dass ich 1-1/2 Minuten länger gebraucht hatte als im letzten Jahr. Es war nicht genau die gleiche Strecke. In diesem Jahr war sie ca. 600m länger. Also war meine Zeit doch nicht so schlecht. 

Mit 44:16 Minuten hat es zum Kategorien-Sieg gereicht. Zweiter wurde ein Amerikaner. Ein sehr sympathischer Typ. Er hat sich vor dem Rennen über seine Konkurrenz informiert und hat gestaunt, dass es in Bremgarten ziemlich zur Sache geht. Da war ich natürlich schon etwas stolz. 

Eine Anekdote noch am Rand - Vor dem Rennen war in der Garderobe ein freundlicher aber sehr gesprächiger Läufer. Er hat erzählt welche Zeit er sich vorgenommen hat und mich über das Rennen und meine Ziele ausgefragt. Er wollte immer mehr wissen. Welche Rennen ich dieses Jahr gelaufen bin. Welche Zeit ich am GP gehabt habe, welches meine PB ist und so weiter und so weiter. Am Schluss musste ich vor der ganzen Garderobe fast alle meine Erfolge offen legen. Mir war es extrem peinlich und den anderen Personen in der Garderobe wurden die Augen immer grösser - spätestens nach dem ich auch noch mein Alter offenlegen musste.  

1 Kommentar:

clairvoyant hat gesagt…

Kopf hoch, aus dir wird bestimmt noch ein passabler Altersklassenläufer ;-) Im Ernst: Deine Leistungen in Ehren, aber diese Larmoyanz u.a. nach selbstdeklarierten "Trainingswettkämpfen". Entweder du betrachtest den Lauf als Trainingsettkampf und nimmst eine "bescheidene" Zeit in Kauf oder du gehst all in. Von wegen mindset, you know.