Montag, 12. April 2010

2:32:30 am Zürich-Marathon

Es war am Zürich Marathon mein klares Hauptziel nach dem Marathon-mässig etwas vermasselten letzten Jahr endlich meine persönliche Bestleistung zu verbessern. Dass heisst unter 2:36 laufen. Wenn es ganz gut läuft vielleicht sogar eine 33er-Zeit? Mehr aber bestimmt nicht. Dass ich mit 2:32 in eine für mich neue Dimension vorstosse hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet.

Meine Renntaktik war - glaube ich - die gleiche wie bei allen anderen Läufern auch: Möglichst eine gute Gruppe erwischen und nicht zu viel Energie im Gegenwind verlieren. Damit man wirklich die guten Gruppen erwischt und nicht mit langsameren Läufern "zu versauern" muss man bereit zu Beginn etwas aufs Tempo drücken. Daher macht ich mir auch keine grossen Sorgen, als meine Kilometerzeiten weit unter den Vorgaben lagen, die ich mir auf ein Band am rechten Arm gekritzelt hatte.  Bei Rennhälfte zeigte meine Uhr 1:14:40 und auf dem Band stand für die gleiche Distanz 1:17:30. Wieso schreibe ich mir immer die Zeiten auf, stimmt ja doch nie ;-)

Der kalte Wind war schon ein Problem. Meist von der Seite war es nicht einfach im Windschatten von anderen Läufern zu bleiben und trotzdem die guten (ebenen) Abschnitte auf der Strasse zu treffen - Im Verlaufe eines Marathons werden die kleinsten Strassenunebenheiten qualvoll. Als Goldwert erwiesen sich meine Seidenhandschuhe. Bisher litt ich immer unter unterkühlten und gefühllosen Händen. Auch mit Handschuhen war es nicht super warm, aber ich konnte zumindest die Finger noch einigermassen bewegen. Trick Nummer 2 der mir sehr geholfen hat: Ich habe die Gel's ca. einen Kilometer in den Händen gehalten. Die Packung war nicht mehr so kalt, liess sich viel einfacher öffnen und bewirkte keinen Kälteschock für den eh schon arg belasteten Magen.

Schon das Ziel vor Augen versuchte ich etwas übermütig bei Kilometer 34 das Tempo zu erhöhen. Im Nachhinein hätte ich das lieber sein lassen. Mir war irgendwie nicht mehr bewusst, dass es noch diese "Zusatzschlauf" über die Bahnhofstasse gibt und erst noch voll in den Gegenwind. Die allerletzten Reserve wurden abverlangt und es waren auf einmal nicht mehr so lustig. Ich musste noch einmal richtig leiden. Die erreichte Zeit relativiert zum Glück alles und ich weiss was das nächste Mal besser machen kann.

Etwas stolz bin ich jetzt Vizeschweizermeister in meiner Kategorie. Wer hätte das in meinen alten Tagen noch gedacht ;-)


An dieser Stelle möchte ich recht herzlich Patrick Jeanneret zu seinen 2:29 gratulieren - Wow, unter 2:30! Mach weiter so, Deine besten Jahre kommen ja erst noch.
Auch mein Trainingskollege vom ST Bern, Hans Reichenbach ist super gelaufen. Schade, dass er mit 2:30:25 knapp sein gesteckte Ziel, die 30er-Marke zu knacken nicht erreichte. Die nächste Gelegenheit kommt bald, wir werden sehen.

Diese Woche steht Regeneration zu oberst auf dem Programm und nächste Woche geht es mit Tim ab nach Irland wo wir unser "Jungsferien" verbringen.

Marathon-ige Grüsse
Martin



3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hallo Martin
Wir gratulieren dir zu deinem SUPPPER LAUF! Eine solche Zeit bei diesen Windverhältnissen zu laufen ist genial.
Sportliche Grüsse
Nils und Familie

Daniel hat gesagt…

Hallo Martin
Gratuliere nochmals zur sensationellen Zeit und danke für den interessanten Marathonbericht.
Das Du da vorne noch Mitläufer hattest und in der Gruppe Energie sparen konntest, glaub ich dir irgendwie nicht... ;-)

Gruss
Daniel

pj hat gesagt…

ciao kuttini
gratuliere dir auch ganz herzlich zu deiner hammerzeit. und das mit meiner besten zeit, dich ich angeblich noch vor mir habe...na ja, ich weiss nicht, ich kratze doch auch schon arg an den vierzigern.
aber versuchen werde ich es schon, diese zeit nochmals zu verbessern. mal schauen.
gruess
pj