Donnerstag, 28. April 2011

Zürich Marathon

Wie schon so oft hatte ich die Absicht, aus Zeitgründen auf die Einträge im Blog zu verzichten und jedes Mal werde ich darauf angesprochen, wann der nächste Eintrag folgt. Ich gebe mich geschlagen und schreibe etwas über meinen Saisonhöhepunkt dem Zürich Marathon. Bitte verzeiht wenn ich mit dem Schreiben ab und zu etwas in Verzug bin. Die Work-Live-Balance fordert ihren Tribut. 

Nach dem Marathon zur Erholung nach Irland
Echte Absicht war es nicht, aber weil die Schulferien genau so lagen, bin ich gleich zwei Tag nach dem Marathon mit meinem Sohn für eine Woche nach Irland gereist. Nach dem Marathon stand sowieso die Regeneration im Vordergrund und so passte es recht gut, in Irland keinen Meter zu Laufen, keinen Muskel zu dehnen und keine Übungen zu absolvieren. Einfach nur geniessen war die Devise. Da ich nach dem Rennen auch etwas an Gewicht zulegen musste, machte es nichts, einmal eine Woche typisch Irisch zu Essen. Das heisst: Eier, Würste und Schinken zum Frühstück und viel Fish and Chips. Alles Sachen die ein Sportler normalerweise meidet wie der Teufel das Weihwasser. In Irland kommt man ja nicht um Pommes herum. Egal was man isst, es werden immer ein Paar dazu gereicht.

Zum Marathon
Die Vorbereitung zum Marathon verlief sehr gut. Diesmal hatte ich sogar das Privileg, dass ich Überstunden dazu verwenden konnte, um am Nachmittag freizunehmen und mein Trainingsprogramm durch zuziehen. Fast wie ein (Halb)-Profi. 
Ich kämpfte ja seit Oktober mit verschieden Problemstellen. Die Leiste tat ständig weh, dann zog es auch noch in den Hamstrings. Wirklich erstaunlich: eine Woche vor dem Marathon waren alle Probleme weg und ich konnte völlig beschwerdefrei an den Start. Dann war auch die Wetterprognose nicht so schlecht und es musste an diesem Tag einfach ein super Resultat möglich sein. Ok, am Start war es mit ca. 4 Grad schon noch recht kalt. 

Schade, dass es dann doch nicht zu der sensationellen Zeit gereicht hatte. Im Vergleich zum letzten Jahr waren trotz den eigentlich guten Verhältnissen, die meisten der vergleichbaren Läufer deutlich langsamer. Ich habe keine plausible Erklärung dafür. Bei mir waren schon die ersten Kilometer zu langsam. Bis KM 2 noch knapp in der Pace verlor ich bis KM 10 schon fast eine Minute. Was mich irritierte waren die Läufer, die sonst deutlich schneller waren, lagen hinter mir. So musste ich mich entscheiden ob ich auf die grosse Gruppe hinter mir warten soll oder besser meine eigene Pace anschlagen. Ich entschloss mich nicht zu warten und lief ab diesem Zeitpunkt bis zum Ziel alles völlig alleine. So isoliert ist man halt schon nicht ganz so schnell. Wozu haben die Topläufer ja auch ihre Heerscharen an Pacemakern. 
Bei Rennhäflte lag ich immer noch die eine Minute hinter meinem Plan, die Beine waren aber noch sehr gut und ich "pflückte" ein Läufer nach dem anderen vor mir.
Beim KM34 begann die Krise. Wieder waren meine Hände völlig gefühllos. Zum Glück habe ich diesmal meine Verpflegung in einem handlichen Bidon deponiert. Nur, was im Training gut funktioniert hat, war unter Rennbedingungen eine Tortur. Weil ich so stark am Bidon saugen musste, war es nicht möglich, es leer zu trinken. Wieder einmal musste ich die letzten Kilometer unterverpflegt in Angriff nehmen. Ab KM 36 bekam ich Krämpfen im Magen (hatte ich noch nie) und dann auch noch im linke Fuss. Die letzten Kilometer lief ich so zu sagen nur noch ums "Überleben".

Schweizermeister der Kategorie M45
2:33 sind eine nicht schlechte Zeit, aber auch nicht das, was ich mir erwartet resp. erhofft hatte. Rangmässig bin ich aber sehr zu frieden. Mit dem 19. Platz bei der Elite war ich schneller als einige Läufer die normalerweise besser sind als ich. In der Alterskategorie hat es sogar zum SM-Titel gereicht. Da bin ich um ehrlich zu sein schon recht stolz darauf. 










Als Elite am Start
Es war ein schönes Erlebnis in Zürich mal mit den Privilegien eines Eliteläufer an den Start gehen zu dürfen. Anfangen mit dem Parkplatz gleich vor der Tür und der extra reservierten Garderobe, der Betreuung und dem Getränkedepot.  Tja, und dann hatte es auch etwas Startgeld gegeben. Fast wie ein echter Profi ;-)

Löcher in den Socken
Von einem Erlebnis muss ich auch noch erzählen. Vis-a-vis von mir hat sich in der Garderobe ein Afrikanischer Läufer vorbereitet. Der hatte tatsächlich fürs Rennen alte schwarze zerschlissene Socken mit vielen Löchern getragen. Entweder sind es seine Glückssocken und seit Jahren bestens bewährt oder er ist zu bedauern und muss die weinigen Sachen die er hat gebrauchen bis es wirklich nicht mehr geht. Hätte ich ein weiteres Paar Socken als Reserve dabei gehabt, ich hätte sie im geschenkt. 

Nächstes Rennen
Mein nächstes Rennen ist der Chäsitzerlouf am Samstag und dann gehts schon an den GP von Bern.
Nach der langen Pause habe ich keine Ahnung wie es um meine Form steht. Ich bin also sehr gespannt wie es an den beiden Rennen laufen wird. 

Liebe Grüsse
Eurer Martin



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