Dienstag, 22. Mai 2018

GP Bern aufgegeben

Es war nicht mein Tag. Das erste Mal, dass mir an meinem Lieblingsrennen kein gutes Resultat gelungen ist. Ich bin extrem enttäuscht.
Bereits im Vorfeld ging alles nicht so wie ich es wollte. Ihr kennt dass bestimmt. Es sind die Tage wo man im Geschäft mit vollem Kaffeebecher über die Treppenstufe stolpert und den Kaffee über die ganze Treppe verschüttet. Das geht dann so weiter: beim Einkaufen fehlen die Produkte, die man dringend benötigt, dafür vergisst man die Hälfte der anderen Sachen einzupacken. Das ganz unterstrichen mit einem Einkaufswägeli mit kaputten Räder so das es einem fast die Schuhe auszieht, beim Versuch, mit dem Wägeli einigermassen gerade zu fahren. So einen Tag hatte ich am Freitag. Am Samstag nicht viel besser. Keine Ahnung was mir in den Sinn gekommen ist, dass ich viel zu früh ins Wankdorf gefahren bin und bereits zwei Stunden vor dem Rennen mit Einlaufen angefangen hatte. Ich habe mich um eine ganze Stunde geirrt. Anstatt wieder die Schuhe auszuziehen und irgendwo ruhig zu warten, bin ich die Stunde rumgestanden. Mit dem Ergebnisse, dass ich als es dann wirklich zum Einlaufen ging, verschwitzte Socken und gefühlsmässig ein Schwimmbad in den Rennschuhen hatte.
Die ersten Kilometer gingen eigentlich noch recht gut. Dachte ich zumindest. Bis mich der 1h-Pacemaker überholt und gleich stehen gelassen hat. Ziel war ja unter einer Stunde zu laufen. Der Pacemaker war inzwischen fast nicht mehr sichtbar. Bei KM 10 noch ein letztes Aufbäumen, aber ich kam dem Pacemaker nicht wirklich näher. Mit einer geschätzten Zeit weit über einer Stunde macht es keinen Spass, habe aufgegeben und ich bin locker Richtung Ziel gelaufen. Extrem enttäuscht und in den Gedanken rumhängen entschied ich, lieber nicht ins Ziel zu kommen, als mit einer so schlechten Zeit meine Rennkarriere beenden. Immerhin musst ich so nicht lange an Siegerehrungen sondern konnte rasch nach Hause gehen, was mir in diesem Augenblick am liebsten war. Dann wieder der Tag an dem alles nicht so läuft wie man will. Ihr kennt das von den Filmen, wenn bereits alles zerbrochen ist, steht man am Schluss noch alleine im Regen. Am Samstag buchstäblich. Bevor ich mit dem Velo nach Hause fahren konnte begann ein starkes Gewitter. Etwa eine Stunde musste ich in einer Eingangstür ausharren. Und weil es nicht aufhören wollte, musste ich trotz Regen losfahren und kam völlig durchnässt und unterkühlt zu Hause an. Mein Sohn musst mir aus den Kleider helfen und es dauert über eine Stunde, bis ich einigermassen bewegungsfähig war.
Wieso es am Rennen nicht gelaufen ist? Es ist das, worüber ich schon lange klage. Die Sprunggelenke wollen nicht mehr und es sind leider genau die Sprunggelenke die schnell machen. Mit dem Puls und den Beinen hatte ich überhaupt keine Probleme. Ich hätte sogar schneller laufen können, aber die Füsse wollten einfach nicht. Jetzt kann man wieder sagen das ist das Alter. Tatsächlich nimmt die Kraft in den Sprunggelenken im Vergleich überproportional ab. Aber so schlimm, dass kann doch nicht sein. Jedenfalls, macht Rennenlaufen so keinen Spass, auch wenn ich immer noch schneller bin als die meisten Gleichaltrigen. Es ist nicht das was zählt. So habe ich mich eigentlich entschieden, die Laufschuhe an den Nagel zu hängen. Ich habe einen passenden Nagel gesucht aber bis jetzt leider keinen gefunden.
Ins Grübeln kam ich beim studieren der Rangliste. Der Pacemaker war völlig unregelmässig unterwegs. Ein Läufer, der zum Zeitpunkt meiner inneren Aufgabe bei mir war, ist noch 59:30 gelaufen. Es hat mich interessiert, wie meine AK abgeschnitten hat und meine Zwischenzeiten verglichen. Bei KM 10 hatte ich weit über eine Minute Vorsprung auf den späteren Sieger. Beim Bundeshaus (KM12.8) hatte ich immer noch 46 Sekunden Vorsprung, obwohl ich da bereits massiv gejoggt bin (5er-Schnitt). Also, es hätte sich gelohnt trotzdem durchzuziehen und klar, unter eine Stunde hätte es nicht gereicht, aber trotzdem wäre der Sieg in der AK machbar gewesen.
Jetzt habe ich mich entschieden nächsten Sonntag trotz allem im Tessin die Halbmarathon Schweizermeisterschaft zu laufen. Der GP war ja ein gutes Training und vielleicht geht es am HM viel besser.

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