Sonntag, 21. September 2014

Greifenseelauf 2014 - ich bin wieder zurück!

Fast nicht an den Start geschafft 
Für einmal war nicht die anderen Läufer die grössten Konkurrenten, sondern die SBB. Wir waren bei der Anreise nach Uster, wie viele andere aus der Region auch, von der Leitungsstörung in Olten betroffen. Zum Glück hatten wir die Anreisezeit mit sehr grosszügig mit viel Reserve eingeplant und so reichte es trotz einem Riesenumweg über Basel, rechtzeitig an den Start. Wobei alles sehr hektisch und stressig war. Ich konnte mich erst fünf Minuten vor dem Start richtig auf das Rennen einstellen. Unterwegs hatten wir schon ausgemalt was passiert, wenn wir es nicht rechtzeitig nach User schaffen. Eine Variante wäre gewesen einfach in einem hinteren Startblock starten. Natürlich nicht ideal, aber da das Rennen für mich primär auch als wichtiges Training vorgesehen war, wäre es immerhin besser als gar nichts gewesen. Während wir festsassen ohne dass wir wussten wann und wie die Reise weiter geht, habe ich mich innerlich bereits auf den Plan B programmiert. Es war dann wie erwähnt nicht einfach, wieder auf den "normalen" Plan zurück zu wechseln. So gesehen, war es auch ein gutes Training fürs Krisenmanagement. Es kann immer wieder vorkommen, dass irgend etwas nicht so läuft wie es sollte und da bleibt tatsächlich nur die Möglichkeit ruhig Blut zu bewaren.

Ich bin wieder zurück!!
Das Rennen verlief sehr gut. Weil mir im Teilnehmerfeld die Anhaltspunkte durch andere Konkurrenten fehlte, habe ich auf den ersten Kilometer die Pace auf das Damenrennen ausgerichtet. Ich wusste das die letztjährige Siegerin schneller ist als ich und da macht es keinen Sinn bereits auf den ersten Kilometer sie zu überholen. Die Damen liefen dann leider sehr taktisch, was sehr mühsam war. Immer wieder gab es Tempogewechsel und die Stimmung war äusserst nervös. Es gab viele Rempeleien und ich wurde selber hart "gestöckelt" (Bein gestellt) und konnte einen Sturz nur ganz knapp vermeiden (meine Nase touchierte schon fast den Boden).
Als die Damen wieder einmal fast stehen blieben, hatte ich die Nase voll und bin mein eigenes Tempo vorab gelaufen. Da es immer wieder etwas zu Überholen gab, konnte ich mich sehr gut nach vorne orientieren und regelmässig und erstaunlich locker laufen. Die vergangene harte Trainingswoche hatte ich gut weggesteckt. Erst bei Kilometer 15 als die Stecke von den unbefestigten Wegen wieder auf Asphalt wechselte, hatte ich, wie übrigens viele andere auch, eine kleine Krise. Zudem wurde ich etwas später von der Spitze der Damen eingeholt. Mit der Kenianerin hatte ich früher oder später gerechnet. Dass Nicola Spirig auch dabei ist, war schon überraschend und hat mich doch etwas aus dem Konzept gebracht. Nicht dass ich Nicole nicht gut finde oder sonst ein Problem hätte, aber im letzten Jahr war ich halt noch schneller als sie und war ziemlich stolz darüber. Nicola mag ich die gute Laufzeit von Herzen gönnen und gratuliere ihr zur tollen Leistung. Zum Glück konnte ich mich wieder auffangen und bin den Rest des Rennens wieder sehr regelmässig gelaufen.

Die Zeit von 1:16:24 ist fast zwei Minuten langsamer als im letzten Jahr. Trotzdem bin ich sehr zu frieden mit der Leistung. Mit den 2 Minuten befinde ich mich in guter Gesellschaft. Verschieden Läufer, die ich als Vergleich nehmen konnte, waren alle deutlich langsamer. So z.B. auch die Siegerin des Damenrennens. Die Verhältnisse waren sehr schwierig und nicht optimal für Rekordzeiten. Es hat zwar nicht wie angekündigt geregnet. Aber die Temperatur um 23 Grad und ein Luftfeuchtigkeit über 80% waren wirklich nicht ideal.

In meiner Alterskategorie hat es mit Vorsprung zum Kategoriensieg gereicht.  Zur Zeit fehlt mir leider etwas die Konkurrenz. Ein paar gleich starke Läufer würde die Rennen wesentlich bereichern.


Boost - "the imperium strikes back"
Am Rennen bin ich die Takumis gelaufen. Für mich im Moment immer noch der beste und schnellste Schuhe für kurze Distanzen bis zum Halbmarathon. Für längere Rennen brauche ich doch noch etwas mehr Stützung.
Am Montag hatte ich nochmals locker mit den Adizero Agios Boost trainiert. Ich wollte noch einmal wissen ob es wirklich nicht geht und habe mich bemüht wie bei den Mizunos schön auf dem Vorfuss zu laufen. Die Quittung ist ein blauer Zehennagel und zwar wieder der grosse auf der linken Seite. Während der Woche hatte sich der Nagel wieder etwas erholt, aber bereits angeschlagen, habe ich ihm am Rennen den Rest gegeben. Er tut nicht sonderlich weh und ich muss den Nagel jetzt ziemlich schonen. Jetzt wieder einen Zehennagel zu verlieren wäre fatal und könnte das Ende der Teilnahme am Münchner Marathon bedeuten (ich weiss von was ich spreche). Jedenfalls wird es wieder ein Jahr dauern bis sich der Nagel komplett neu gebildet hat. Nun wandern die Boots aus Rache definitiv im Kerker bzw. im Heizungskeller.


Sonntag nach dem Greifenseelauf 35km gelaufen
Ausser der Zehennagelgeschichte habe ich mich sehr gut vom Rennen erholt und habe deshalb den Wahnsinn gewagt und bin heute eine Longjog über 35km gelaufen. Zwar sehr gemütlich im 4.45-er Schnitt. Noch etwas müde vom Rennen, fühlte sich der Schluss des Longjogs an, wie die letzten Kilometer eines echten Marathons. Nun hoffe ich, dass die Einheit einen guten Trainingseffekt ergibt.

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