Weil die Halbmarathondistanz so schön in meinen
Trainingsplan gepasst hat und ich ja auch ein bisschen Fan von Viktor Röthlin
bin, hatte ich mich spontan zum Swiss Marathon light angemeldet und es hat sich
gelohnt. Es war ein toller Anlass und ein sehr schönes Rennen. Die Strecke um
den Sarnersee ist nicht ganz flach und daher sind keine Tempozeiten zu
erwarten, dafür ist die Landschaft sehr schön, so richtig urig Schweizerisch. Dass
Viktor Röthlin in der Gegend sehr gut verankert ist, bewiesen die zahlreichen
Zuschauer am Strassenrand, die zum Teil schon fast GP-Bern Ausmass an
nahmen. Jedenfalls wurde ich auf der ganzen Strecke super angefeuert und die
Berner scheinen in Nidwalden eine besondere Sympathie zu geniessen. Als ich ins Ziel einlief, sagte der Speaker:
„Jetzt kommt der erste Bärner“ :-)
Das Rennen bin ich aus dem Training heraus gelaufen. Dass
heisst, ich habe mich nicht besonders vorbereitet und auch kein Tapering
durchgeführt. Am Freitag hatte ich noch 2x7km
im Marathontempo auf dem Plan und am Samstag machte ich einen Schuhtest und bin
dabei 3x3km mit verschiedenen Modellen im nahezu Marathontempo gelaufen. Es war
also gewollt, dass es nach diesem Wochenprogramm am Rennen etwas weh tun wird.
Das Ziel war, die letzten Kilometer eines Marathons zu simulieren. Also der
Rennabschnitt, wo man versucht möglichst ergonomisch das Tempo aufrecht zu
halten und alles weh tut.
So gesehen ist meine Laufzeit von 1:18:22 nicht
herausragend, aber für mich völlig in Ordnung. Gerade weil mir auf der
kupierten Strecke wie erwartet die Leichtigkeit und Spritzigkeit fehlten und
ich es trotzdem geschafft habe, locker und eben ergonomisch zu bleiben.
Beim Rennen war noch spannend, dass der 10km und der
Halbmarathon gleichzeitig gestartet wurde. Unterwegs musste man etwas auf die
Nummern schauen damit man sich orientieren konnte, wer ein 10er und wer ein
Halber ist. Dort wo sich die beiden Rennen trennten - 10er Rechts / Halben
Links - war ich amüsanter weise gleichauf mit dem späteren Kategoriensieger der 10er. Die Kategorie M50 habe ich
beim Halbmarathon gewonnen. Vielleicht auch, weil die Konkurrenz an diesem Tag etwas fehlte.
Ein Tages Highlight war der Zieleinlauf resp. unmittelbar danach.
Dort stand Tadesse Abraham. Ich bin ein Fan von Ihm und – warum eigentlich
nicht – habe ich die Gelegenheit genutzt um ein Autogramm von ihm zu erhalten.
Er hat mir eine Widmung aufs Startnummero geschrieben und hat überraschend noch
recht lange mit mir geplaudert. Er ist wirklich ein sehr sympathischer Typ und
ich werde ihm in Zukunft sehr gerne die Daumen drücken.
(Das Bild habe ich von der offiziellen Homepage des Marthon light übernommen)
Recht glücklich bin ich, dass es mit den Schuhen gut gelaufen
ist. Der Laufschuhtest am Samstag war natürlich nicht ohne Absicht. Nach langem
Hin und Her und vielem Probieren und Analysieren bin ich zur Überzeugung
gekommen, dass die neuen Boost-Modelle von Adidas nichts für mich sind. Ich muss
also etwas Neues suchen und bin dabei –
man staune- auf den Mizuno Hitogami
gestossen. Die neuen Mizunos sind nicht mehr so breit
wie früher und die Sprengung ist in der Zwischenzeit ebenfalls in einen brauchbaren
Bereich angekommen (9mm / nicht mehr 12mm und mehr). Einzig die Zehenbox ist für mich
immer noch etwas eng und ich berühre mit der grossen Zehe leicht die
Schuhoberseite. Vielleicht bin ich zu sehr an Adidas gewohnt, die dort viel
zuviel Material haben. Meine Befürchtungen waren unberechtigt, es sind noch
alle Zehennägel dran und es tut nichts weh. Jetzt muss ich mich etwas ans
andere Abrollverhalten der Mizunos gewöhnen und werde voraussichtlich die
Mizunos auch in München einsetzten.
Da Adidas in Zukunkt vollständig auf Boost setzt und nur
noch Boost-Modelle herausbringen will, ist für mich der Wechsel zu Mizuno
vorprogrammiert. Jetzt heisst es möglicherweise nicht mehr Adidas Adios sondern
Adios Adidas. Schade. Das Thema möchte ich gerne in einen nächsten Post aufrollen.
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