Montag, 16. Mai 2022

Sonntag, 15. Mai 2022

GP Bern 🥵

 

Vor einem Jahr als ich mit der Sehenentzündung keine hundert Meter laufen konnte schien es fast unmöglich wieder einmal an einem GP aufs Podest zu laufen. Meine Freude ist riesig, dass ich es gestern geschafft habe und zwar ohne grossen Einbruch. W as mich am meisten freut, dass mir heute, einen Tag nach dem Rennen die Sehen überhaupt nicht schmerzt, obwohl die Belastung gestern doch extrem hoch war. 

Wie gewohnt habe ich auf den ersten 8km ziemlich gelitten. Erst sehr spät beim Münster fing es richtig an zu laufen und der Aargauerstalden ging überraschend gut. Wobei mir Maja Neuenschwander am Aargauer sehr geholfen hat. Sie hat mich in ihren "Windschatten" quasi den Stutz rauf gezogen. Das es auf den ersten Kilometer noch nicht so richtig läuft, hatte ich schon immer. In diesem Jahr war es schon sehr ausgeprägt. Vielleicht war auch die Hitze ein Grund dafür. Normalerweise habe ich kein Problem damit, im Gegenteil. Gestern ist man beim Marzili in eine richtige Hitzewand gelaufen. Normalerweise mache ich einen grossen Bogen um die Duschen unterwegs. Das Wasser ist zu kalt und ich kriege fast einen Schock. Ich muss dann immer nach Luft schnappen. Dann mag ich auch nicht nasse Schuhe. Gestern war es anders, da habe ich die Duschen richtiggehend gesucht und sogar zweimal einen Trinkbecher geschnappt (wieder nicht ohne zu verschlucken). 

Etwas Stress hatte ich, als mich irgendwo nach der Monbijou-Brücke ein Läufer überholt hat, der nach meiner Einschätzung sehr gut in meine Alterskategorie gepasst hätte (nur wenige graue Haare). Stutz-auf war der Kerl immer etwas schneller als ich, dafür konnte ich ihn auf dem Flachen wieder ein und überholen. Am Aargauer war er wieder vorne. Danke Maja war mein Rückstand nicht all zu gross und auf dem letzten halben Kilometer hatte ich wieder den Tempovorteil (ich habe extrem gelitten und dort steht immer ein offizieller Fotograf). Am Schluss war der Stress umsonst. Der andere Läufer war nicht in meiner Kategorie.  

Wahnsinnig Freude habe ich an den Laufschuhen. Die Nike Vaporfly sind einfach der Hammer. Es ist nicht nur dieser faszinierende Abdruck, es ist das ganze Laufgefühl das hervorragend ist. Ob es rauf, runter oder flach geht. 

Die Schuhe zeigen mir auch, wo es an meiner Form noch fehlt. Ich habe keine richtigen Tempoläufe gemacht weil ich immer Angst hatte, die Sehen wieder zu überlasten. Deshalb fehlt mir auch die Tempofestigkeit. Auch deshalb weil ich bei Renntempo etwas anders Laufe als beim Rumjoggen (ist logisch). Also ab jetzt wieder etwas mehr Tempoeinheiten. 

Meine Laufzeit ist 1:03:16. Nicht berauschend aber auch nicht endtäuschend. Immerhin hat es für den ersten Platz in der AK gereicht und bei den 55er hätte ich knapp das Podest verpasst. 

Leider weiss ich immer noch nicht, ob mein diesjähriger Leistungseinbruch auf das Alter zurückzuführen ist oder ich einfach nach der Verletzung noch nicht soweit bin. Wie erwähnt kann ich überhaupt erst seit einer Woche wieder ein Bisschen Renntechnik laufen. Nun denn ... ich schaue ob es in der nächsten Zeit noch ein interessantes Rennen gibt, sonst muss ich bis in den Herbst warten.



Donnerstag, 12. Mai 2022

Schwein gehabt

 Phu, Schwein gehabt! Am Sonntag habe ich ein letztes längeres Training vor dem GP absolviert. Wobei nichts Spektakuläres. Eine Runde die ich schon zig-mal gelaufen bin. Beim Laufen selber war alles in Ordnung. OK, wieder einmal die Tempovorgaben nicht eingehalten (zu schnell). Nach dem Training beim Duschen spürte ich plötzlich eine leichte Zerrung ... nein, nicht schon wieder ... in der rechten Achillessehne. Danach volles Programm: Massieren mit allen möglichen Mittelchen, Black-Roll, meine bewährte Nadelrolle (muss ich auch mal beschreiben), Dehnen auf keinen Fall, Kompressionssocken und Beine hoch lagern. Zum Glück ist nichts passiert. Am Montag absolute Ruhe und am Dienstag konnte ich bereits wieder locker trainieren. Äm, locker ist nur die halbe Wahrheit. Es dauert nicht lange und da war ich schon wieder auf Renntempo. Nur kleine Abschnitte. 

Die ganze Woche bin ich mit den Nike Vaporfly oder verwandten Schuhmodellen gelaufen, um mich an das Laufgefühl zu gewöhnen. Heute habe ich sogar zum ersten Mal meine neusten Racer ausprobiert. 


(ich habe übrigens nicht so breite Füsse. Es ist eine Verzerrung durch den Fotowinkel). 




Sonntag, 1. Mai 2022

Chäsitzerlouf

 Nach 2 Jahren wieder einmal ein Rennen laufen, es war schon etwas sonderbar. Alles vertraut und erprobt und trotzdem war ich irgendwie unsicher. Natürlich stand im Vordergrund die Frage ob es mit dem Laufen noch geht und ob ich es ohne Krise über die 12km schaffe. Ich bin auch im Training nie mehr länger im Renntempo gelaufen. Am meisten Angst hatte ich davor, wieder eine Zerrung zu holen oder noch schlimmer wenn die Achillessehne nicht hält. Vor allem der Schlussaufstieg geht in Chäsitz ziemlich in die Beine und die Sehnen. 

Schon beim Einlaufen hatte ich ein gutes Gefühl und nach den ersten Rennkilometer wusste ich, dass es gut kommt. Dass ich bei den letzten Kilometer und bei Gegenwind etwas die Power verlor war nicht überraschend. Da fehlt einfach noch die Rennpraxis und die harten Trainings. Mit nur herum joggen wird man nicht schnell 😉

Siegerblumen
Meine Laufzeit (46.33) ist schon nicht berauschend und deutlich langsamer als in den letzten Jahren. Wobei es war gestern wirklich sehr windig und ich war den ganzen Teil Gegenwind auf mich alleine gestellt. So ein Grüppeli hätte schon gut getan. Bei der Schlusssteigung habe ich natürlich nicht mehr alles gegeben. 

Kategorie M60, da fühle ich mich noch nicht so wohl. Es war mir gestern auch etwas peinlich gegen die Oldies zu laufen. Der Zweitplatzierte war überrascht über meinen Vorsprung. "Aber das ist doch ganz normal" 




Viel Spass hatte ich an den Rennschuhen. Weil es am Chäsitzer gerne etwas morig ist, habe ich nicht die ganz neuen genommen sondern bin mit den älteren Vaporfly gelaufen. Es ist schon erstaunlich wieviel Speed man mit den Dinger hat. Man läuft viel mehr mit der grossen Muskelgruppe (Oberschenkel), was ja eigentlich gut ist. Aber es braucht halt auch eine stabile Fussmuskulatur, weil die Vaporfly etwas wackelig sind. 

Funktioniert der Blog noch?

 Ja, ich habe schon lange nichts mehr geschrieben. Meldungen zur Pandemie gab es mehr als genug, da musste ich mich nicht auch noch äussern und sportlich ist bei mir nichts berichtenswertes passiert. Klar, für mich war es ein Highlight als ich nach langer Pause wieder einmal 10 km joggen konnte. Aber darüber schreiben? Doch eher nicht.

Meine Sehnenentzündung wollte lange nicht heilen und danach musste ich mit Übergewicht praktisch wieder bei Null anfangen. Ich musste wieder neu lernen zu laufen. Die Muskeln und Bänder waren die Belastung nicht mehr gewohnt und rannte am Anfang von einer Zerrung zur Nächsten. Seit etwa vier Wochen kann ich wieder "anständig" laufen. Geholfen hat auch ein "Trainingslager" in Portugal wo ich richtig Zeit ins Training und Erholung legen konnte. 

Gestern war am Chäsitzerlouf der erste Belastungstest. Mehr darüber schreibe ich im nächsten Post.