Mein erster Eindruck nach dem Zieleinlauf und der ist bis
jetzt geblieben: eine riesen Enttäuschen ab der so langsamen Zeit. Unterwegs
hatte ich eigentlich ein gutes Gefühl und keine Schwäche gehabt, klar es war
sehr hart, aber wann ist es das nicht. Trotzdem hatte ich fast eine Minute
länger gebraucht als im letzten Jahr. Was jetzt nicht so dramatisch tönt - ich
werde ja auch älter - ist schlimm, denn ich schätzte ein, etwa eine Minute
schneller zu sein als im letzten Jahr. So gesehen, sind es schon zwei Minuten und
eine riesen Differenz. Wieso es nicht gelaufen ist weiss auch nicht genau, nur
das alle mit denen ich gesprochen hatte, ebenfalls etwa eine Minute
langsamer waren. Aber wieso? Ich kann es nicht sagen. Es war schönes
Wetter und etwa 20 Grad, gefühlt aber etwa 26 Grad, jedenfalls beim Start. Alleine
noch kein Grund für die langsamen Zeiten. Die Luftfeuchtigkeit lag bei
73%, für Bern ungewöhnlich hoch. Der Temperaturanstieg kam an Samstag und schon
extrem schnell. Für mich persönlich fallen noch folgende Faktoren ins Gewicht:
Ich war etwas erkältet (ein nicht endendes Meeting in einem für
Läufer ungemütlich kalten Raum) und hatte einen schweren Kopf und den
krankheitstypischen Geschmack im Mund. Während den Rennen habe ich wieder auf
eine "kein Drink"-Strategie gesetzt. Was normalerweise gut
funktioniert, war bei diesen Verhältnissen vielleicht ganz nicht so gut. Im
Ziel war ich ziemlich dehydriert. Naja, sonst war ich vor den Rennen ziemlich
abstinent, diesmal habe ich mir während der Woche etwas Gin gegönnt, nicht viel
aber vielleicht, verträgt es bei extremer Belastung auch das nicht.
Immerhin, es hat mir mit den 58:50 wieder für den
Kategoriensieg gereicht. Auch wenn diesmal nicht mit einem überragenden
Vorsprung. Es hätte sogar bei weitem für die M50 gereicht. Was irgendwie doch nachdenklich
ist. Ich bin nicht mehr ganz sicher, aber ich habe die M50 schon mit 56er-Zeiten
gewonnen. So gesehen eine andere Welt.
Freude habe ich an der relativen Bewertung. Mit 106.7% bin
ich Drittschnellster aller GP-Teilnehmer inkl. der Laufelite. Das ist sogar
besser als im letzten Jahr – man wird älter 😊
Bei der Siegerehrung durfte ich sogar dem Weltmeister Ghirmay
Ghebreslassie händeschüttelt gratulieren. Wer weiss, vielleicht sind sogar ein
paar Laufgene übergesprungen.
Wie es jetzt weitergeht weiss ich auch nicht so genau. Bis
auf weiteres sind keine Rennen vorgesehen. Ich werde sicher etwas trainieren
und mich weiter umsehen ob ich ein Rennen finden das mich reizt. Sonst halt
wieder im Herbst an einem Halbmarathon. Greifensee und Sarnen würde mich schon
reizen und vielleicht finde ich noch etwas Anderes. Ich habe schon an den Vogellisi-Lauf
gedacht. Mal sehen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen