Trocken und eine Temperatur zwischen 16 - 18 Grad waren im
Prinzip ideale Verhältnisse für ein schnelles Rennen und gute Zeiten. Trotzdem
habe ich meine PB vom letzten Jahr auf dieser Strecke um etwas zwei Sekunde
verpasst. Ist natürlich halb so wild, vor allem weil die Voraussetzungen in
beiden Jahr recht unterschiedlich waren. Letztes Jahr war ich am Morgen vor dem
Rennen noch 20km gelaufen und am Nachmittag war es fast 30 Grad heiss, also
nicht optimal. In diesem Jahr war das
Wetter top, dafür musste ich wegen meinem kaputten Zehnnagel resp. dem dadurch
geschwollenen Vorderfuss, ein paar Tag auf das Training verzichten und quasi
„nüchtern“ an den Start gehen. Auch nicht optimal.
Meine Erfahrung: Es läuft besser, wenn ich aus dem Training
heraus an den Start gehe. Dass heisst am Vortag ein leichtes Training und am
Wettkampftag je nach Startzeit noch ein kurzes Footing.
Ich weiss, dass mit dem Zehnnagel tönt übertrieben und schon
fast hypochonderhaft.
Das überdimensionale Tamtam ist deshalb, weil sich eine
solche Kleinigkeit so extrem auf das Laufen auswirkt kann. Man stelle sich
einen Sportwagen vor, der in einem Pneu keine Luft hat. Etwa so fühlt es sich
an. Wie beim Sportwagen sind auch beim Mensch über längere Zeit ein
verschobenes Fahrwerk zu befürchten.
Noch am Mittag beim Auswählen und Ausprobieren der optimalen
Laufschuhe, war ich unsicher, ob ich überhaupt starten kann. Egal welches
Schuhmodell, es tat einfach weh und der Fuss fühlte sich steif und blockiert
an.
Erstaunlich was das Rennfieber so alles ausmacht: während
dem Rennen spürte ich den Zehen zwar schon sehr, ich musste mich aber dermassen
aufs richtige Setup beim Laufen konzentrieren, dass ich die Schmerzen fast
vergessen hatte. Im Ziel konnte ich nur humpelnd zur Garderobe gehen.
Schon fast symptomatisch für den Thuner Stadtlauf sind die
schnellen Starts. Da gibt es immer Läufer die loslegen als ging nur um einen
Sprint. Den ersten Kilometer hatte ich selber in 3:16 Minuten zurückgelegt
(viel zu schnell) und war trotzdem ziemlich abgehängt. Zum Glück sehe ich die
meisten der Sprinter unterwegs wieder.
Gehen wir nochmals zurück zum Jahresvergleich: Wie im
letzten Jahr war auch diesmal ein Magnet ein entscheidender Faktor. Im letzten
Jahr war ich lange Zeit immer knapp hinter Hans Reichenbach. Er zog mich mental
wie ein Magnet zu einer super Zeit. In diesem Jahr hatte ich während den ganzen
10km Alain im Nacken. Der Magnet wirkte diesmal nach hinten, leider in die
falsche Richtung. Es ist schon erstaunlich, was ein guter Fixpunkt ausmacht.
Aus diesem Grund werden ja auch Tempomacher eingesetzt.
Meine Daten zu Thun
Laufzeit 33:58 / 9.
Rang Overall / 1. Rang in der Alterskategorie / Schnitt 3:23 Minuten/km (wow!)
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