Montag, 20. April 2015

Zürich (Test)-Marathon

Als ich davon erzählte, dass ich den Zürich-Marathon nur trainingsmässig laufen will und nach 35 km aussteigen werde, hat mir das niemand geglaubt und ich erhielt als einzige Reaktion immer nur ein müdes Lächeln. So nach dem Motto: "Erzähle du nur, wenn du am Rennen bist, sieht es bestimmt anders aus!".

Nun, ich habe es durchgezogen und bin nach 36km effektiv aufs Schiff umgestiegen. Ich hatte ja auch keine andere Wahl, denn ich hatte ein paar Kleider im Schiff abgegeben, damit ich mich nach dem Rennen rasch warm anziehen kann und die Kleider wollte ich natürlich nicht verlieren.

Der Zürich-Marathon war eine ideale Gelegenheit, einen Marathon zu laufen und ein paar Sachen unter Wettkampfbedingungen auszuprobieren. Nur, das Problem war, dass ich 3 Wochen vor meinen Hauptsaisonzielen GP und EM, es mir nicht mehr leisten konnte, einen ganzen Marathon durch zu laufen. Die Erholungszeit wäre viel zu lange gewesen. Also entschied ich mich, nur die ersten 30km rennmässig zu laufen, danach das Rennen aufzugeben und noch ein paar Kilometer auszulaufen. Es sind einfach diese letzten 7 km die beim Marathon so extrem an die Substanz gehen.

Für das Rennen hatte zwei Ziele: Als Erstes wollte ich nochmals die Anfangsgeschwindigkeit testen. Also schauen, wie schnell ich die ersten Kilometer laufen darf, damit ich auf der zweiten Hälfte nicht einbreche. Und zwar sehr exakt.
Das zweite Ziel war, zu schauen, ob ich mit den ganz flachen Schuhen einen Marathon laufen kann. Bei diversen Halbmarathons hat es schon sehr funktioniert, ein ganzer Marathon ist aber schon völlig etwas anderes.

Nun gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute: ich kann die Pace für eine 2:38:00 Zeit halten. Die schlechte Nachricht: ich musste den Versuch bereits nach 25km abbrechen. Der Grund dafür waren die Schuhe. Sie sind zwar sehr bequem, aber für solche Distanzen haben sie eindeutig viel zu wenig Dämpfung. OK, wenn ich den anderen auf die Schuhe schaue bin ich ausser vielleicht ein paar Afrikaner (und einem Barfussläufer (echt)) der einzige, der so flache Flundern für einen Marathon anzieht. So gesehen ist es also nicht so schlimm. Etwas enttäuscht bin ich, weil die Nike Streak etwa ähnlich aufgebaut sind wie die alten Adidas Adios (wirklich die Alten) und mit diesen bin ich meine besten Marathon-Zeiten gelaufen (aber nicht die PB). Das heisst, es hätte eigentlich gehen müssen. Man wird halt älter.

So an einem Rennen teilzunehmen, ohne wirklich teilzunehmen, ist schon etwas komisches. Ich habe zwar viele wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Aber es ist schon sonderbar, ohne Resultat und ohne Blumen nach Hause zu gehen. So gesehen, hatte das müde Lächeln in den Reaktionen vielleicht doch seine Berechtigung. Apropos der Siegerzeit. Die 2h49 bei den M50 wäre durchaus machbar gewesen.

Meine Zeiten fürs Archiv:

  Start - 1/4 Marathon ¦ 1/4 Marathon - 1/2 Marathon ¦1/2 Marathon -  - Ziel ¦
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           39.42    1.¦                  39.27    1.¦              ----  ----¦
           39.42    1.¦                1:19.09    1.¦              ----  ----¦

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