Sonntag, 16. Dezember 2012

Silvesterlauf Zürich

Es hat mich schon immer gereizt am Zürcher Silvesterlauf teilzunehmen. Nicht weil mir beim Training  immer wieder Läufer mit den Silvesterlauf-Tschäppi entgegen laufen, sondern der Reiz der vier Runden und der Spirit des Grossanlasses (Drittmeiste Teilnehmerzahl in der Schweiz).

Die Strecke durch die Zürcher Altstadt ist wirklich sehr reizvoll und an jeder zweiten Ecke hatte ich Erinnerungen an die Zeit als ich geschäftlich 3-4 Mal in Zürich war und die Stadt etwas besser kennen gelernt hatte. Anstrengen war das Rennen trotzdem. Es geht rauf und runter und über die Anzahl der Kurven verliert man rasch den Überblick.  Besonders lässig fand ich die Beschleunigungen aus den Kurven heraus und die leichten Steigungen wo man richtig Power geben konnte.
Mein Resultat entspricht weitgehend dem aktuellen Formstand. Es ist allgemein bekannt, dass man mindesten einmal pro Jahr eine längere Phase kürzer treten sollte. Ich bin jetzt in dieser Phase. Da ist es natürlich keine Überraschung, wenn die Resultate im Moment nicht so berauschend ausfallen. Dies in der Theorie, in der Praxis sieht es - vor allem Emotional - ganz anders aus. Auch wenn man weiss, dass sich die Formkurve im Moment im regenerativen Bereich befindet, ist es schwer zu verkraften, wenn die Laufzeiten nicht so gut sind. So gesehen sind die 29:26 Minuten über die 8.6 km nicht schlecht und haben zum Kategoriensieg gereicht, aber im Hinterkopf bleibt das Gefühl, dass es normalerweise etwas schneller geht.
Mein Sockenproblem hat sich zum Glück etwas entschärft, zu minderst bis zur ersten S-Kurve, die in einer Rutschpartie im linken Socken endete. Zum Glück konnte ich während dem Verlauf des Rennes das Sockenrutschen etwas kontrollieren, es bleibt aber trotzdem ein steifes (kontrolliertes) Laufgefühl. Mein Ziel ist bis im Frühling wieder locker ohne Sockenrutschen laufen zu können. Ich denke es ist möglich, ich darf aber nicht erwarten, dass sich das Problem in einer Woche löst. Über den Winter werde ich deshalb keine Rennen laufen und mich vorwiegend auf einen soliden Aufbau konzentrieren.

Eine kleine Anekdote aus dem Rennbetriebe habe ich noch. Vor dem Start hat mir ein anderer Läufer, der wirklich sehr schnell ausgesehen hat, auf sympathische Weise den Typ gegeben, die ersten drei Runden etwas schneller zulaufen, weil man in der letzten Runde auf Grund der überrundeten Läufer nicht mehr so schnell laufen kann. Leider konnte ich sein Tipp nicht einhalten und war schon in der zweiten Runde fix und fertig und mit mir selber beschäftigt. Ich musste etwas schmunzeln als ich den Kollegen in der letzten Runde eingeholt hatte.

Etwas heikel ist das Überrunden schon. Läufer die für die 8.6km zehn Minuten länger brauchen sind beim Überrunden wie stehende Hindernisse. Wobei mir aufgefallen ist, dass sie besonders in den Kurven viel langsamer sind, fast stehend. Es ist dann schwer ihre Geschwindigkeit einzuschätzen und obwohl ich es nicht wollte, konnte ich es nicht verhindern dass ich ein paar Überrundete fast "abschoss" weil sie unberechenbar Ihre Linie verlassen hatten. Sicher für beide sehr unangenehm, auch für die Überholten ist es nicht so lustig finden, wenn sie von Hinten an geschubst werden.

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