Samstag, 18. September 2010

Oberbalmer Bettagslauf

Heute war für mich die Generalprobe für den Berlin Marathon. Die 8km in Oberbalm haben es zwar in sich, sind aber natürlich nicht mit einem Marathon zu vergleichen. Nach einer etwas durchzogenen Woche, mit (zu)vielen Sachen die einfach schief gelaufen waren, war auch die Vorbereitung heute nicht ideal. Eigentlich war vorgesehen, heute genau die Startvorbereitung zu testen, wie ich sie für Berlin vorgesehen habe. Es tönt vielleicht albern, aber nicht mehr in der vertrauten Umgebung und nicht mehr die bewährten Produkten zur Auswahl, kann ein einfaches Frühstück zum Problem werden. In der Nervosität fällte es auf einmal schwer die optimale Essensmenge zu finden. Heute habe ich getestet, wieviel Gramm Brot ich genau essen muss, damit ich mich optimal fühle. Natürlich werde ich genau diese Brotsorte mit nach Berlin nehmen. Ich kann es verraten, es waren drei Scheiben Basler-Brot die zusammen 73 Gramm wogen. Dieser Teil der Vorbereitung hat wie gewünscht funktioniert. Der Rest war total hektisch wie man es genau nicht haben möchte. Ich hatte mir vorgenommen, vor dem Rennen noch etwas zu erledigen und kam damit prompt unter Zeitdruck.

Nicht das Schlimmste, aber dass am engsten mit dem Laufen verbundene Ereignis das in der letzten Woche schiefgelaufen war, war das Donnerstags-Training. Der Tag war etwas regnerisch und ich wählte für die 16km-Runde die Asics DS Trainer. Die meisten Läufer schwören auf diese Schuhe. Ich hatte immer etwas Probleme damit. Für mich sind sie zu bereit, das Fussbett zu flach und der Mittelsteg ist deutlich zu steif. Mit diesen Schuhen habe ich das Gefühl auf der Strasse kleben zu bleiben und früher oder später hatte ich bei jedem Training schmerzende Achillessehnen. Meist bin ich aber trotzdem einigermassen über die Runden gekommen. Am Donnerstag waren die Schmerzen aber so schlimm, dass ich nach etwas 10km nur noch gehen konnte. Ich habe mich davon erholt, fühlte aber heute am Rennen immer noch die Nachwehen davon.

Jetzt doch noch etwas zum heutigen Rennen. Wie bereits erwähnt ist die Stecke recht happig. Ich kenne mich zwar in der Gegend einigermassen aus, darüber wo die Stecke genau durchführt, hatte ich keine Ahnung. Ein grosses Deja-vu gab es, als es Richtung Borisried ging. Ich kannte die Steigung von unzähligen Trainingsfahrten und dem Radrennen dass ich während meiner aktiven Radrennzeit mehrmals gefahren bin. Obwohl dies schon 30 Jahre zurück liegt, konnte ich mich noch deutlich an fast jeden Meter erinnern. Genau an dieser Stelle holte ich den führenden Läufer ein und konnte ihn auch gleich stehen lassen. Bis zum Ziel baute ich den Vorsprung noch etwas und konnte das Rennen gewinnen.
Es ist ein schöner Lauf und wenn das Wetter wie heute stimmt hat man eine tolle Fernsicht, die man trotz Rennen nicht einfach unbeachtet lassen darf.

Morgen Sonntag gibt es noch einmal eine lange Runde und dann beginnt mit der nächsten Woche das Tapering. Gut Vorbereiten und nichts mehr zerstören ist die Devise.

Viele Grüsse
Martin
 



2 Kommentare:

Daniel hat gesagt…

Frühstück abwägen!!! Wie kannst Du sicher sein, dass Du auch am Berlin Marathon den genau gleich grossen Hunger/Appentit hast? Die Verpflegung für den Wettkampf abwägen finde ich für so ambitionierte Läufer wie dich ja sinnvoll, aber das Frühstück? Von sowas höre ich das erste mal ;-)

Martin Kühni hat gesagt…

Es ist tatsächlich eine eigene Erfahrung und auch ein bei anderen Läufern beobachtetes Phänomen, dass in der Startvorbereitung, wenn Nervosität, nicht vertraute Umgebung und die Absicht, möglichst die Kolenhydrat-Depots zu füllen, das Gefühl für die optimale Megen verloren geht. Das Zuviel spürt man ja erst zeitverzögert etwa eine halbe Stunde später. Zurückgeben kann man im Nachhinein nichts mehr. Es ist aber einfach, was fehlt mit einem kleinen Riegel nachzuladen. Riegel oder Gels können bei einem Marathon bis kurz vor dem Start problemlos gegessen werden.

Es ist ja auch ein Selbstversuch und ich werde bestimmt eine Notportion mit dabei haben ;-) Entscheiden ist, dass ich keine Abenteuer mit unbekannten Produkten machen muss (war im letzten Jahr am Frankfurt-Marathon so geschehen) Ob das ganze funktioniert, kann ich erst nach dem Marathon sagen.

Danke für den Kommentar und bis bald.

Martin