Sonntag, 16. August 2015

Masters WM in Lyon: Abandon! fini!

Der Marathon heute war leider nicht so gut gelaufen. Ich musste nach der Hälfte das Rennen aufgeben. Nur auf Platz 7 liegend waren die Chancen auf einen Potestplatz nicht mehr vorhanden und die Füsse schmerzten bereits dermassen, dass ich nur mit sehr viel Mühe und einem grossen körperlichen Schaden ins Ziel gekommen wäre. Nichts von "Fliegen" und "Turbo zünden"wie ich es früher einfach konnte.
Im Moment habe ich allerdings das Gefühl, dass ich nicht ein Rennen verloren habe, sondern mich vor (grösserem) körperlichen Schaden bewahrt habe. Vielleicht habe ich in den letzten Jahren meinem Körper zuviel zu gemutet und das ist jetzt die Quittung dafür. Man wird halt auch nicht jünger.
Etwas, das zusätzlich und nicht unwesentlich zu meiner Aufgabe beigetragen hatte, war das Verlieren einer meiner beiden Gels im Startgedrängel. Nur einen Gel für einen ganzen Marathon ist zu wenig. Normalerweise braucht es zwei wenn nicht sogar drei. Ich musste mich also schon zu Beginn moralisch auf ein sehr hartes Ende einstellen. Bei einem normalen Stadtmarathons wäre dies halb so wild, da es fast an jeder Ecke Verpflegungsposten gibt und da sind meist auch Gels dabei. An Titelkämpfen läuft das etwas anders. Jeder ist auf sich allein gestellt resp. auf jemand der ihm bei der Verpflegung hilft. Hilfe hatte ich keine, also musste ich mit dem auskommen was ich dabei hatte. Nach der ersten Runde habe ich noch geschaut, ob ich ev. mein Gel am Boden liegen sehe und er vielleicht mit sehr viel Glück nicht völlig zertrampelt ist und ich ihn womöglich wieder auflesen kann. Fehl anzeige, da war nichts mehr auf der Strasse.

Vor dem Rennen war die Schuhwahl mein grosses Thema. Im Nachhinein muss ich sagen, dass meine Füsse und Fussgelenke immer noch nicht in der Lage sind, echte Rennenschuhen über längere Distanzen zu laufen. Jetzt könnte man sagen "Hättest Du halt andere genommen"! Einverstanden, damit hätte ich vermutlich weniger Fussprobleme gehabt, aber schwere Schuhe sind halt automatisch auch viel langsamer. Für eine WM: NO GO.  Ein Mittelding (etwas schwerer trotzdem schnell) gibt es leider bei den vielen Parameter, die ich bei der Schuhauswahl beachten muss, schlicht weg nicht (meine Parameter: schmale Breite, lange Zehenlänge (nicht Fuss),hoher Rist, flache Sprengung, für Vorfusslaufen, dynamisch, nicht zu schwer, flexibel etc.).

Wetterseitig wäre es heute ideal gewesen. Nicht mehr ganz so heiss wie in den letzten Tagen und Wochen, aber mit 17Grad beim Start nicht zu kalt und zum Laufen recht angenehm.

So jetzt werde ich noch etwas meine "Wunden lecken" und mir in Lyon etwas feines zu Essen gönnen  (Strafe muss sein :-))  )

2 Kommentare:

KuehAla1 hat gesagt…

Schade, aber richtige Entscheidung. Die Gesundheit gehr vor. Bin trotzdem enorm stolz auf Dich. Liebe Grüsse. Alain

Martin Kühni hat gesagt…

Hi Alain, danke für die Unterstützung. Es ist nicht immer einfach vernünftig zu sein und ich habe ein paar Mal überlegt, ob ich das Rennen nicht trotzdem hätte zu Ende laufen sollen. Ich bin mir aber immer noch sicher, dass ich zwar ins Ziel gekommen wäre, die Frust auf Grund der schlechten Leistung aber nicht unwesentlich besser als jetzt gewesen wäre.
Bis bald, Tinu